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ICSI bei AMH von 0,2 ratsam?

Verfasst: 04 Dez 2009 18:18
von Sandra980
Guten Tag.

Ich habe gelesen, dass die Chance auf Erfolg nach einer ICSI-Behandlung bei einem AMH-Wert unter 0,5 bei 12 % liegt. Bei 0,2 ist die Chance dann sicherlich noch viel niedriger oder?

Dr. Stoll würden Sie mir von einem weiteren Versuch mit diesem Wert abraten?

Mein Arzt will den AMH-Wert in 3 Monaten nochmal überprüfen. Wieso? Kann es sein, dass er sich wieder erhöht?

Verfasst: 08 Dez 2009 13:09
von Bruni
Spar dir deine Nerven und dein Geldbeutel: AMH ändert sich nicht und bei 0,2 wirst du keine oder sehr schlechte Eizellen haben.
Tut mir Leid, dass ich dir das so direkt sagen muss, aber ich weiß wovon ich rede.
Ich wäre sehr dankbar gewesen, wenn jemand mit mir damals so sch... ehrlich gewesen wäre.

Dein Arzt sollte mal Schulung machen....

Liebe Grüße
Bruni

Verfasst: 08 Dez 2009 16:06
von atonne
Hallo, Sandra,

das Problem bei niedrigen AMH-Werten ist, dass man eben relativ wenige EZ produziert. Mein AMH liegt bei 0,7. Mehr als 11 EZ habe ich noch nie geschafft (meist so 7-8 EZ), dafür muss ich auch sehr hoch stimulieren (> 300 IE). Ausserdem kann je nach Art der Stimu ein großer Teil der EZ eventuell unreif sein. Andererseits haben wir gute Befruchtungsraten, was das Manko wiederum ein wenig ausgleicht.

Die Frage ist, wie viele EZ Du mit einem AMH von 0,2 überhaupt noch produzierst. Manche lassen sich dann auch EZ im Spontanzyklus punktieren, weil eine Stimu eh nicht zu mehr EZ führt, mir war das immer zu riskant, dann ohne TF dazustehen.

Wie viele EZ hattest Du denn in Deinem Versuch? Und was hatten diese für eine Qualität?

Was für ein Protokoll habt ihr verwendet? Auch das kann ausschlaggebend sein. Man sagt ja, dass viele Low Responder auf das Antagonistenprotokoll gut ansprechen, aber bei mir z.B. wirkt das lange Protokoll mit täglicher DR (Synarela oder Deca) am besten. Das mussten wir aber auch über viele Versuche erst herausfinden.

Und schließlich ist es natürlich auch eine Frage des Geldes und der eigenen Geduld.

Viele Grüße und viel Glück, Atonne

Verfasst: 14 Dez 2009 08:22
von Sandra980
Guten Morgen.

Erst einmal danke für eure Antworten.

Im August wurde ein AMH von 0,8 ermittelt, ob dieser richtig war, bezweifle ich allerdings, da er im Mai (kurz nach meiner Endo-OP) bei 0,3 lag. :?: Und wenn sich ein AMH-Wert eigentlich nie wieder erhöht, kann das doch nicht sein oder? :grübel:
Ja jedenfalls wurde ich im Sept. dann mit Antagonistenprotokoll eher niedrig stimuliert und es wurden zwei große Follikel, ein etwas kleinerer und viele ganz kleine im US gesichtet. Leider kam es nicht zum transfer, da der Eisprung schon vor der Punktion stattgefunden hatte. :argh: Keine Ahnung, ob überhaupt in jedem Follikel eine EZ drin gewesen wäre?? :?: Manchmal sind ja auch mehrere drin, deswegen kann ich dazu nicht viel sagen. :-? Bei meiner 1. und 2. ICSI hatte ich hochgradig Endometriose. Da ist die EZ Qualität ja sowieso nicht die Beste. :roll: Der 1. Versuch wurde mit Downregulierung (Synarela) gemacht und es kam 1 EZ dabei heraus. Diese ließ sich auch befruchten, kam aber ewig nicht aus dem Tritt. Sie war am Tag 5 erst ein 2-Zeller!! Trotzdem hat man sie transferiert. :-? Natürlich kam ein Negativ dabei heraus! Versuch Nr. 2 war mit Antagonistenprotokoll uns sehr hoher Stimu (2 Ampullen Menogon morgens und noch 2 abends) und trotzdem waren es nur 2 EZ. Diese bekam ich am Tag 3 als 4- und 5-Zeller zurück, also auch keine besonders gute Qualität. Aber das war wie gesagt vor der Endo-OP, wie die Qualität jetzt sein würde, weiss ich nicht?! :?:
Atonne wenn du 11 EZ hattest, war das doch super! Ich hätte mich schon über 5-6 gefreut. Der Prof., der mich an der Endo operiert hat, meinte, dass sie immer anstreben 7-8 EZ pro Versuch zu bekommen. Mehr beeinträchtigt angeblich die Qualität der EZ und weniger ist auch nicht gut, weil sich ja nicht immer alle befruchten lassen.
Über Punktion im Spontanzyklus ohne weitere Hormone hab ich auch schon mal nachgedacht. In unser KiWuZe fahren wir allerdings eine Strecke 3 Stunden. Ich bin sehr am zweifeln, ob ich diesen Stress für eine einzige EZ auf mich nehmen soll od. ob ich nicht lieber ganz aufgeben soll?? :?:

Verfasst: 19 Dez 2009 16:58
von julia0982
Hallo
Bei mir schwankt der AMH-Wert auch.
Im Mai letzten Jahres war er bei 2.0!
Im Februar diesen Jahres bei 1.0 und im Mai war er wieder bei 1,7! Also, wie du siehst sind gewisse Schwankungen normal!
lg julia

Verfasst: 19 Dez 2009 17:23
von atonne
Sandra, leider waren von den 11 nur 3 reif, also nicht wirklich hilfreich :-?. Leider hat die Praxis trotz meiner Bedenken zu früh ausgelöst (sie wollten sogar noch 2 Tage früher auslösen, aber da habe ich mich geweigert und hätte eher abgebrochen). Wir haben daraufhin die PX gewechselt und ich hoffe, dass ich bei ähnlich hohe Stimu im nächsten Versuch die gleiche Anzahl, aber mehr reife haben werde.

Wie hast Du Dich jetzt entschieden? Wenn der AMH ja offensichtlich schwanken, dann würde ich auf jeden Fall noch mal testen lassen.

Es gibt hier übrigens einen Artikel zu Endo und AMH. Vielleicht steigt der AMH ja wieder, wenn man die Endo entfernt (dazu steht leider nichts im Artikel).

Viele Grüße, Atonne

Verfasst: 22 Dez 2009 07:57
von Sandra980
atonne hat geschrieben: Vielleicht steigt der AMH ja wieder, wenn man die Endo entfernt (dazu steht leider nichts im Artikel).

Viele Grüße, Atonne
Hallo alle zusammen.

Atonne ich hatte im Mai diesen Jahres erst eine große Endo-Sanierung mit Bauchschnitt. Vor der OP lag mein AMH-Wert bei 1,2 nach der OP bei 0,3! :roll: Drei Monate später war er dann bei 0,8 und wieder ca. 3 Monate später (nach der Hormonbehandlung für die ICSI) bei 0,2. :cry:

Ich werde den Wert im Feb/März nochmal ermitteln lassen und dann sehen wir weiter. Entweder ziehen wir unsere dritte ICSI trotz geringer Chancen durch od. wir denken mal über EZS nach. Außerdem haben wir uns schon vor über einem Jahr um eine Adoption beworben. Vielleicht lassen wir auch gar keine Behandlung mehr machen und warten einfach darauf, dass und irgendwann mal das Jugendamt mit einer freudigen Nachricht überrascht.
Mal sehen...

LG Sandra

Verfasst: 28 Dez 2009 12:02
von chilka
... wie kommen eigentlich solch extreme schwankungen zu stande?

Verfasst: 28 Dez 2009 20:12
von blahblah
Dieselbe Frage hab ich mir auch gestellt, obwohl bei mir der Unterschied zwischen 0,5 und 0,8 nicht so groß ist. Ein drittes Mal hab ich keinen Mut, das messen zu lassen.

Jedenfalls hat mir die eine Ärztin gesagt (bei 0,8), dass das AMH sehr sensibel reagiert auf Zeitverzögerungen zwischen Blutabnahme und Analyse. Bei meiner ersten Probe ging das Blut in eine andere Stadt, ich hab an einem Freitag abgegeben und ich stell mir nicht vor, dass sich jemand vor Montag drum gekümmert hat. Bei der zweiten Probe wurde mir gesagt, ich soll an einem Montag früh erscheinen, damit sie die Probe sofort in ihrem Labor unter die Lupe nehmen und nicht sonstwohin schicken. Da kam's 0,8 raus. Ist ja eh der selbe Schmarrn: schlecht. Wenigstens ist AMH relativ stabil im Vergleich zu FSH, der bei mir zwischen 8 und 12 schwankt.

Verfasst: 29 Dez 2009 15:03
von chilka
naja der uneterschied zwischen 0,5 und 0,8 find ich schon einiges für "messungenauigkeiten"
mein doc meinte mal, alles über 1 wäre völlig okay... andere schreiben hier enorm hohe AMH-werte.
scheinen wohl wirklich messungenauigkeiten zu überwiegen.
ist ja ansich auch egal, nach der ersten stimu weiß man wie man reagieren kann, dann is der AMH eh uninteressant...