Scheidung - Umgangsfrage

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JBB
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Beitrag von JBB »

Guten Morgen,

war wirklich nicht als "Stichelei" gemeint.

Du hast es geradezu herausgefordert:
Daher meine Frage, ob vielleicht in ihrem Alter nicht auch ein größerer Abstand zwischen den Besuchen normal ist.
Das klang für mich, als wenn du nach einem Vorwand suchst, um das Besuchsrecht des Vaters einzuschränken. So nach dem Motto "Ich habe jetzt herausgefunden, dass es völlig normal ist, dass 10- jährige Töchter ihren Vater nur noch alle drei Wochen brauchen".

Daher meine etwas flapsige Antwort. Ja, ich bin immer noch der Meinung, dass ein 10- jähriges Kind selbstverständlich BEIDE Elternteile braucht!

@Mondschaf

Ein Vater, der überhaupt nicht auf die Bedürfnisse seines Kindes eingeht, ist sicher ein schlechter Vater, da gebe ich dir Recht.
Aber ist "so gut wie kein Vater" besser als "schlechter Vater"? Wie "schlecht" muss man in der Qualität als Elternteil sein, um Einschränkungen im Umgangsrecht zu rechtfertigen?
Natürlich gibt es Fälle, in denen das angezeigt ist, zB bei Mißbrauch, Vernachlässigung oder ähnlichem.

Jeder von uns macht Fehler im Umgang mit seinem Kind. Aber stellt euch vor, man würde euch dadurch den Umgang mit euren Kindern streitig machen...

Gegenfrage: Inwieweit kümmert sich die TE um die Bedürfnisse ihres Kindes, wenn sie sich nicht aktiv um eine gute Beziehung zum Vater kümmert?
Man könnte ja auch zB versuchen, gemeinsam Lösungen zu finden, wie zB tagsüber mit den Freunden spielen und am späten Nachmittag zu Papa?


@TE
Sorry wenn ich jetzt nicht einseitig für dich Partei ergreifen kann, aber meiner Meinung nach haben BEIDE Elternteile Verantwortung: Du warst mit diesem Mann zusammen und hast mit ihm ein Kind, also hast du auch eine Verantwortung übernommen.

Ihr seid beide ELTERN und das bleibt ihr ein ganzes Leben lang.


Ich wünsche eurem Kind, dass ihr einen guten Weg zusammen finden könnt. Alles Gute!
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
anonymbenutzer
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Beitrag von anonymbenutzer »

Guten Morgen!

Nun äußere ich mich, als TE, doch noch mal dazu.

Vielen Dank, JBB, dass Du Dich noch mal gemeldet und den Eindruck den ich hatte, korrigiert hast. Ich reagiere im Moment tatsächlich überempfindlich und hätte vermutlich in jeder anderen Situation nicht so beleidigt reagiert. Daher nun doch noch ein paar kleine Hintergrundinfos:

Mein Exmann und ich sind seit 8 Jahren getrennt und auch schon länger geschieden. Seit der Zeit bemühe ich mich um ein gutes Verhältnis zwischen den beiden. Ich informiere ihn über alles, was unser Kind betrifft, animiere sie auch seine Familie zu deren Geburtstagen anzurufen, kopiere Unterlagen (wie Schulzeugnisse), schicke ihm Fotos (auf meine Kosten nachgemacht), und bringe sie ihm alle 2 Wochen und hole sie auch wieder ab. Er ruft nie (wirklich nie) von sich aus mal an und fragt, wie es ihr geht oder nimmt Anteil an den Dingen, die sie interessieren. Selbst wenn sie krank ist (worüber ich ihn auch informiere, wenn es schlimm ist), lässt er ihr nur "gute Besserung" ausrichten. Er ist inzwischen umgezogen, lebt jetzt wesentlich weiter weg als vorher, trotzdem bringe ich Idiot sie ihm, weil er sie nicht holen würde. Das wäre ihm zu teuer. Er zahlt weniger Unterhalt, als er müsste, behauptet aber ihr gegenüber, dass er wahnsinns Kosten an ihr hätte (was ich schon echt heftig finde, einem Kind gegenüber!). Daher will er sie auch nicht auf eigene Kosten holen und bringen. Dabei kann er sich durchaus einen schicken Neuwagen leisten.

Ich bin es so leid, dass ich ihm alles vor den Arsch trage und er nichts tut! Das hab ich aber bisher so gemacht, weil ich möchte, dass mein Kind den Vater kennt und der Vater immer ein Teil von ihr sein wird. Und ich möchte nicht, dass sie einen Teil ihrer selbst ablehnt.

Nun ist aber aktuell hinzugekommen, dass ich jemanden pflegen muss. Ich kann einfach nicht mehr so oft so weit fahren um sie zu holen und zu bringen. Darauf basiert meine Frage, ob es hier im Forum welche gibt, die eine andere Regelung kennen. Vermutlich muss ich aber zugeben, dass ich echt nach einer Ausrede suche, um die Dinge zu ändern...

Es ist doof das alles zu schreiben, zum einen, weil ich mich nicht so als Opfer darstellen möchte, das bin ich nicht. Was auch immer ich tue ist meine eigene Entscheidung und ich bin selbst schuld an meiner Situation. Zum anderen ist mein Ex eine Person des öffentlichen Interesses und ich möchte nicht, dass irgendwer ihn oder mich erkennt über das, was ich geschrieben habe.

Übrigens habe ich seit einigen Jahren einen neuen Partner, der sich sehr für mein Kind einsetzt, alles für sie tut und sich interessiert. Ihr mangelt es also nicht an einer männlichen Bezugsperson.

Ich bin einfach im Moment nur müde und kann nicht mehr...

LG!
JBB
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Beitrag von JBB »

Seufz, das ist aber wirklich eine schwierige Situation, wenn der andere sich so lausig verhält.

Ich finde es toll, dass du dich trotzdem so bemühst! Lass dich nicht beirren, denn du tust es für deine Tochter und nicht für ihn.

Was ich jetzt nun nicht verstehe: Warum brauchst du "Argumente", wenn ihm an den Besuchen seiner Tochter eh nicht so viel liegt?
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
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Frosch;o)
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Beitrag von Frosch;o) »

Hm TE, wenn dein Kind ein Pflegekind wäre, würde ich dir empfehlen, es nciht dem Vater nachzutragen. Wenn er Interesse an ihr hat, dann soll er doch kommen. Klar wolltest du ihr den Vater erhalten, dafür betreibst du aber erheblichen Aufwand und wirklichen Nutzen bringt es nicht.

Deinem EX ist der Kontakt so wenig wert, dass er den A. nicht hochbekommt, sich nicht nach den Wünschen eurer Tochter richten kann und noch dazu zahlt er weniger als seine Pflicht. Seine Rechte scheint er aber zu kennen - komisch ist das doch immer wieder.

Mit deinem Pflegeaufwand, der Unlust deiner Tochter und dem Unvermögen deines Exs - ist wohl eine neue Regelung erforderlich.

Meine Idee: Er kommt zu ihr, er erfüllt teilweise ihr Wünsche und er zahlt das volle Geld ;o) Macht er alles nicht - stümmts. Und wer ist dann der, der seine Elternrolle nicht erfüllt?
Mit einem Moderator an der Seite könntest du sicher eine Änderung des Umgangs erkämpfen und ich finde, der ist auch nötig. DU bist an deinen Grenzen und hast mehr als erforderlich getan. Deine Tochter ist alt genug, die Entscheidung mitzutragen und du hast das Recht auf Entlastung und finanzielle Unterstüzung. Nun wiederhole ich mich, aber ich glaube du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht, nur weil du ihn geliebt hast, musst dus ihm nicht 10 Jahre danach noch bequem machen!!!

Auch wenn dein Akku im Moment leer ist, die Power was zum Positiven zu ändern hast du noch!
Liebe Grüße von Anja
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Ich würde unter den gegebenen Umständen dem Vater nicht mehr das Kind bringen. Gerade da eure Tochter kein Interesse daran hat, ihn so häufig zu besuchen. Da bringst du sie eben nur noch dann, wenn sie will. Sonst muss der Vater sie selbst abholen. Und da st es wahrscheinlich, dass er nicht jedes Mal kommt. Gerade dann, wenn er als Person des öffentlichen Interesses wenig Zeit hat, wird er es lassen. Damit sind dann alle glücklich. Für deinen Ex bringt das gleich noch die sonnige Erfahrung, dass man seinen Hintern auch mal bewegen muss, wenn man etwas von seinem Kind will.
Liebe Grüße, Rebella
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anonymbenutzer
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Beitrag von anonymbenutzer »

Wenn du glaubst, dass dein Kind leidet und du ungebührlich hohen Aufwand betreibst, den der Vater nur ausnützt ohne sich wirklich um das Kind zu kümmern, dann bleibt dir kein anderer Weg als Mediator oder Gericht.
Denn ein Kind hat mehr von einer (danach) geklärten Atmosphäre, von Einverständnis und klaren Vereinbarungen und im Extremfall von einem "Stiefvater", der sich um es kümmert, als von einem leiblichen Vater, der signalisiert "du bist mir nichts wert" - das Letztere gibt nämlich die psychischen Probleme in Folge. Kindeswohl steht über Elternwohl und ist nochmals gestärkt worden. Allerdings muss deine Tochter dann auch wirklich sagen, was sie bedrückt. Ein Gutachter wird ihre Aussage sehr stark gewichten - viel mehr als deine oder die deines Ex.
Einfach nicht mehr bringen geht nicht -> schafft nur massivere Probleme.

LG
Regi-75
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Beitrag von Regi-75 »

Ich finde schon, dass der Vater auch das recht hat sein(e) Kind(er) regelmäßig zu sehen.
Und ich finde hier sollten die Mutti's auch poitiv auf ihr(e) Kind(er) einstimmen.
Ich denke es liegt oft an den Mutti's, wenn Kinder Ihren Vater nicht mehr (so oft) sehen wollen.

Das was zwischen Dir und Deinem Ex-Mann steht, sollte das Verhältnis zwischen Deiner Tochter und dem Vater nicht erdrücken. Deine Tochter ist sowohl ein Teil von Dir aber auch ein Teil von ihm. Das solltest Du nicht vergessen. Und es ist wichtig, dass Deine Tochter Kontakt zum Vater hält. Vielleicht solltet Ihr euch mal zu zusammensetzten um Situation zu klären. Vorallem sollte Deine Tochter mal äußern, was ihr an den Besuchen beim Vater nicht gefällt. So bekommt er eine faire Chance auf die Bedürfnisse seiner Tochter einzugehen und die Wochenenden vielleicht anders zu gestalten.
Vielleicht sollte er auch mal was mit seiner Tochter alleine unternehmen (also ohne seine neue Partnerin) damit sich Vater und Tochter wieder näher kommen.

Viel Erfolg

Regi
Regi-75
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Beitrag von Regi-75 »

Oh sorry, hatte die vielen Antworten dazwischen nicht gelesen.
Hatte gerade nur die Überschrift und den 1. Teil gelesen und dann gleich geantwortet
ohne die vielen Antworten und vor allem die Antworten von Dir selbst zu lesen.
Dann sieht das natürlich ganz anders aus, wenn er seine Tochter nicht mal selbst abholt.
Und sich nicht darum kümmert, wenn Sie mal krank ist.

Tut mir wirklich leid, dass ich so vorschnell meinen Komentar abgegeben habe, man sollte Doch immer erst alles lesen, bevor man antwortet.
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