Kind zu defensiv....wie damit umgehen????

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anonymbenutzer
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Kind zu defensiv....wie damit umgehen????

Beitrag von anonymbenutzer »

Hallo, viell hat hier jemand Erfahrung und kann mir weiterhelfen, es geht um folgendes:

Mein Kind Mädchen 18 Monate alt ist unser ganzer Stolz und kam nach einer langen KiWu Geschichte per 5. ICSI zur Welt, dies weiß aber niemand außer uns, also keine Freunde, Familie usw.... jetzt das Problem wenn wir mit Freunden zusammen sind die wir aus der Mäusekrabbelgruppe kennen und deren Kindern, ist es so das unserem Kind das Spielzeug weggenommen wird, geschubst wird, wenn ich nicht eingreife sagen einige Mütter manchmal etwas, eine Mutter meint aber, das die Kinder das ALLES unter sich ausmachen müssen und wenn ihr Kind dann Sachen wegnimmt und oder schubst und sich meine Tochter nicht wehrt oder ich eingreife (was ich erst nach Beobachten tue) dann geschieht nichts, es kommt dann oft vor das meine Tochter vor dem Kind steht und Bitte Bitte sagt und das andere Kind dann BEIDE Spielsachen die vorher meine Tochter hatte NICHT hergibt und die Mutter dann auch nichts sagt :(

Innerlich kämpfe ich dan einen harten Kampf, wo ich letzlich dann doch eingreife, weil ich nicht möchte das meine Tochter total untergebuttert wird (sie wehrt sich nicht sondern geht in die Defensive, wobei sie dann manchmal auch weint weil sie gar kein Spielzeug mehr hat)
Sie sieht mich dann auch an ob ich ihr helfe und dann kann ich meißt nicht anders als eingreifen, weil es mir in der Seele wehtut sie so zu sehen.

Die anderen Mütter finden das natürlich völlig daneben von mir, aber wenn MEIN Kind etwas wegnimmt (was auch natürlich mal vorkommt) dann lasse ich ein Spielzeug abgeben, ich finde das gehört sich so :?:


Der Kindergarten wo wir jetzt zum Infogespräch waren, meinte das es zum Sozialverhalten gehört Sachen abzugeben und nicht andere Kinder nur zu hauen und zu schubsen, also kann es ja nicht ganz soooo falsch sein, wie meine Tochter sich verhält oder :help:


Sind die anderen Mütter einfach nur unsozial :help:


Bin ich überempfindlich :help:



und wie kann ich das defensive Verhalten meiner Tochter etwas ändern, dass sie auch mal feste alleine IHREN Willen durchsetzt :help:


Für Antworten wäre ich sehr dankbar


LG
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Nickel29
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Beitrag von Nickel29 »

Hallo,

es gibt sicherlich mehrere Faktoren, die da zusammen kommen!

Wie alt sind die Kinder, die deiner Tochter etwas wegnehmen, älter? Oder haben vielleicht ältere Geschwister und sind deshalb in dieser Beziehung etwas härter als deine Tochter? Es gibt da viele Möglichkeiten, aber ich denke, dass deine Tochter noch lernen wird sich durchzusetzen.

Ich habe zu Anfang auch so gedacht wie DU, aber wenn die Kids in der Welt bestehen wollen, dann müssen sie sich durchsetzten und ihre "Konflikte" selber austragen.
Meine beiden haben fast ein Jahr im Kiga gebraucht, bis sie gelernt haben sich durchzusetzen, weil sonst werden sie einfach untergebuttert. Ich will damit nicht sagen, dass sie den Kindern das Spielzeug wegnehmen sollen und hauen und beißen etc. ist auch nicht ok, aber mit Bitte Bitte sind sie halt auch nicht weitergekommen, jetzt lassen sie sich das Spielzeug nicht mehr wegnehmen. Es ist m. E. auch eine Altersfrage und deine Tochter ist halt mit 18 Monaten noch relativ jung, aber gibt ihr Raum sich zu entfalten, sonst muss sie später leiden!

Hoffentlich bin ich Dir nicht zu nahe getreten, wenn ja sorry
Nickel
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kalte füsse
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Beitrag von kalte füsse »

hallo

habe mit interesse dein bericht gelesen.

das sozialverhalten wird in diesem alter erst erlernt. kinder die ca 2 jahre sind, sind aber in dem alter sehr ich bezogen.
die kinder die sich das spielzeug von anderen kindern nehmen, denken sich nichts böses dabei. sie finden nur das neue interessant und möchten es erforschen.

jedoch sollte man als eltern schon eingreifen, wenn das eine kind das andere schubst und dem kind verständlich machen das man sowas nicht tut, z.B. in dem man das kind ermahnt oder nach wiederholter tat das kind aus der situation rausnimmt.
das muß nämlich auch erlernt werden und sowas können die kinder sich nicht selbst ausmachen.
anonymbenutzer
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Beitrag von anonymbenutzer »

Nickel: Danke, nein nein kein Problem ich möchte ja gerne ehrliche Antworten lesen :)

Die Kinder sind gleichaltrig manche haben ältere Geschwister, manche sind Einzelkinder.

Was meinst du damit das ich ihr Raum geben muß sich zu entfalten :help: Das sie da alleine durchmuß :help: wieso müßte sie sonst später leiden :help: weil ich ihr helfe und das nicht gut ist :help:

es ist schwierig, einerseits wird Erwachsenen gegenüber höfliches Verhalten verlangt mit Bitte und Danke, andererseits kommt sie so bei den Kids nicht weiter, ja ich schätze das ist Teil des Lernprozesses oder :grübel: wie soll ich ihr klar machen das 1 mal Bitte reicht und sie sich dann das Spielzeug NEHMEN soll :?: Geht das nur mit der harten Schule :help:
Kann ich da nicht verlangen/ voraussetzen das die anderen Mütter ihrem Kind sagen 1 Spielzeug abzugeben wenn das Kind 2 weggenommen hat :help: ich würde dies tun- falsch :help:


und mein Hauptproblem ist dann ihr trauriger Blick und ich habe das Gefühl ich habe sie im Stich gelassen :cry:



Kalte Füsse: Danke :) ich denke auch das erlernt werden muß sich zu wehren und aber auch nicht zu schubsen :)



hoffe noch auf einige Antworten vielen lieben Dank LG
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Nanni***
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Beitrag von Nanni*** »

Hallo,

ich habe eher ein Kind von "der anderen Seite", mein Kleiner war immer deutlich größer als Gleichaltirge und auch als Einzelkind ließ er sich nichts nehmen bzw hat sich genommen was er wollte. Mir war das sooooooooooooooooo oft soooooooooooooooooo peinlich, egal wo ein Kind anfing zu heulen war meiner meist nicht weit und hilt triumphierend das eroberte Spielzeug hoch.

Ich war ständig hin und her gerissen, mir wäre es am liebsten gewesen wenn die anderen sich mal gewehrt hätten, mein eingreifen hat leider nichts gebracht, er gab dann zwar das Spielzeug zurück drehte sich aber keine zwei Minuten später um und nahm sich halt das Spielzeug von einem anderen Kind. Gebessert hat es sich erst als sich mal ein Kind gewehrt hat, das war himmlisch.

Im Kiga hat er einen sehr guten Freund gefunden, vom Verhalten her nehmen sich beide nicht viel, hin und wieder geraten sie dabei tierisch aneinander und dann ist wieder gut. Vor den größeren hat er mittlerweile Respekt und nimmt auch nichts mehr weg. All meine Bemühungen sein Verhalten zu ändern, alle Erklärungen, alles Eingreifen war im Grunde für die katz und hat gar nichts gebracht, sie mussten es unter sich ausmachen so hart es ist.

Natürlich kann man das nicht pauschal auf deine tochter übertragen, sie ist ja immerhin das "opfer", aber zum einen ist sie mit 18 Moaten auch noch sehr jung und zum anderen wird ihre Zeit sicher noch kommen. Ich würde sie darin bestärken NEIN oder MEINS zu sagen wenn ihr jemand etwas wegnehmen will, das hat meinen hin und wieder abgeschreckt wenn ein lautes NEIN MEINS kam.

Viele Grüße Nanni
Viele Grüße Nanni

Ich beantworte gerne eure Fragen rund ums Stillen, allgemeine Fragen gerne im entsprechenden Bereich, persönliche bitte per PM-
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K74
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Beitrag von K74 »

oh anonym, ich sehe bastian in dem alter vor mir :jaja:

bastian war lange sehr defensiv. nicht, dass er keinen eigenen willen gehabt hätte, aber er ist konflikten mit anderen kindern regelmäßig aus dem weg gegangen. spielsachen hat er sich auf dem spielplatz mopsen lassen (und mit großen augen anklagend hinterher geschaut), beim rutschen machte er drängelnden kindern regelmäßig platz (und kam so nie zum rutschen, außer, man hat mal ein machtwort gesprochen) - und das, obwohl er mit etwa 14 monaten in die krabbelgruppe ging und von dort das zusammensein mit gleichalten kindern gewohnt war.

in seinen eigenen vier wänden hat er dagegen spielsachen mit zähnen und klauen gegenüber besuchskindern verteidigt, nichts hergegeben und ein gemeinsames spielen mit seinen sachen wir schlicht nicht möglich. im gegenzug hat er bei anderen kindern zu besuch deren spielsachen nicht angetastet, wohl in der überzeugung, dass diese ihr spielzeug ebenfalls verteidigen würden.

ich fand es immer sehr schwer den mittelweg zu finden. einerseits wollte ich nicht eingreifen, weil mir klar war, dass er lernen muss, sich auch gegen andere durchzusetzen, andererseits tat es mir in der seel weh, dieses verlorene menschlein da stehen zu sehen, das traurig, empört und einfach verständnislos den anderen kindern hinterherguckt, die ein spielzeug nach dem anderen an sich ziehen. zu hause wiederum taten mir die besuchskinder leid, die nur angebrüllt wurden, nichts anfassen durften und entsprechend ebenfalls konstantiert waren, während bastian verzweifelt seine sachen verteidigte. oft hatte ich auf dem spielplatz ein kind auf dem schoß sitzen, während die anderen kinder spielten. hin und wieder hab ich bastian dann einfach aufgefordert, sich das eine oder andere spielzeug zu holen bzw. dessen herausgabe zu fordern. gab das bereffende kind die sachen nicht her, bin ich mit ihm zusammen hin und habe das kind gebeten, ihm etwas abzugeben. meistens hatte das erfolg. ich hatte das gefühl, bastian traut sich alleine einfach nicht, also bin ich mit ihm zusammen hin (und wenn erwachsene dabei sind, sind die meisten kinder doch etwas entgegenkommender). so konnte bastian lernen, dass er auch etwas von anderen kindern fordern darf, sich nicht alles gefallen lassen muss, seine forderung aber höflich und ohne gewalt durchsetzen soll und kann.

im kiga wurde er lange von den großen quasi untergebuttert. er gehört heute noch zu den kindern, die eher den stillen protest üben und schweigsam versuchen gegen alle äußern widerstände seinen willen durch- und umzusetzen, während andere kinder anfangen zu hauen oder zu treten. leider hat sich da gerade in der anfangszeit natürlich ein ordentliches frustpotential aufgebaut, das er dann zu hause abgebaut hat - wir hatten lange zeit quasi krieg zu hause, weil der kleine mann sich im kiga zusammengerissen und eben bei uns den ganzen tagesärger abgeladen hat.

sein bis heute bester kumpel (1 jahr älter) hat ihn unter seine fittiche genommen und ihn auch mal beim anstehen einfach vorgeschubbst, wenn bastian einem anderen, sich vordrängelnden kind platz machen wollte. heute kann sich bastian ganz gut durchsetzen, sagt auch mal älteren kindern die meinung ("du darfst das aber nicht einfach weg nehmen" oder "he, nicht vordrängeln, ich bin jetzt erster dran") oder geht zu einem erwachsenen, um sich zu beschweren.

fazit:
es ist schwer den mittelweg zu finden. hilft man zu viel, nimmt man seinem kind jegliche konflikte ab, hilft man gar nicht, blutet das mutterherz. einen konkreten tipp habe ich daher für dich auch nicht. handele situationsabhängig und entsprechend dem temperament deines und der anderen kinder. andererseits denke ich es ist einfacher, wenn die kinder langfristig lernen, sich - gewaltfrei - durchzusetzen, als wenn sie lernen müssen, rücksichtig zu nehmen. :knuddel:

LG
Kerstin
Unsere zwei Special Editions:

Nach 2 Jahren und 10 Monaten Wartezeit kam unser kleiner Räuber im Alter von 6 Tagen bei uns an :-)
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Nach weiteren 4 Jahren und 3 Tagen Wartezeit kam der zweite Räuber im Alter von 3 Monaten bei uns an :-)
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"Leben lässt sich nur rückwärts verstehen, muss aber vorwärts gelebt werden." (Sören Kierkegaard)
"Die Dinge sind nie so wie sie sind. Sie sind immer das, was man aus ihnen macht." (Jean Anouilh)
"Wenn besondere Menschen unseren Weg kreuzen, fällt es uns schwer weiter zu gehen."
anonymbenutzer
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Beitrag von anonymbenutzer »

hallo,

unser kleiner ist auch eher der ruhige und der "vernünftiger" der immer als erster nachgibt.

er wird auch gerne von anderen kindern geschupst oder gehauen, meist von älteren kindern oder deren die ihm körperlich überlegen sind. mein sohn war von anfang an sehr vorsichtig und hat sich mehr für die denkspiele iteressiert als für das rummrennen und schreien...

es gibt kinder die einfach keine grenzen kennen, weil die eltern sich mit denen wenig beschäftigen, nicht konsequent sind, oder viel zu schnell aufgeben weil ihm das "lebendige" kind einfach zu anstrengen ist. und von diesen kindern sollte man sein eigenes schützen.

ein kind haut nicht einfach so, weil er gerade mal einen "entwicklungsschub" macht... für mich sind es nur faule ausreden. punkt.

das wegnehmen vom spielzeug kommt ab und zu mal wieder. man muss unterscheiden: macht es ein befreundetes kind, würde ich mich nicht einmischen. macht es ein fremdes kind auf dem spielplatzt, dann gibt es für mich fölgendes:

ich nehme mein kind an der hand, gene zu dem anderen kind und sage laut dass beide kinder es hören: "damit hat XXX gespielt. das nimmt man uns nicht einfach so weg. " und dann nehme ich das spielzeug aus der hand und gehe.
das andere kind bleibt in der regel mit offenem mund stehen... die eltern sagen in der regel auch kein wort. ;-)

ich habe festgestellt, wenn ich selbst so selbstbewusst und frech dem anderen das spielzeug wegnehme, lernt mein sohn daraus und macht es mir nächstes mal auf seine art nacht.

DU muss vorbild sein, und DU muss deinem Kind beibringen sich gegen solche Kinder zu wehren.

Ich wünsche Euch viel Erfolg. *dd*
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo,

hmmm, ich finde nicht, dass kinder ALLES unter sich ausmachen sollten.
sicher müssen sie konfliktverhalten lernen. es wurde aber schon geschrieben, dass sie auch lernen müssen, dass man anderen kindern eben nichts wegnimmt, auch wenn die sich nicht wehren müssen.
das sind grundwerte und da sind m.a. die eltern gefragt - wer sonst soll es ihnen beibringen?
ich greife jedenfalls in den meisten fällen ein, wenn mein sohn jemandem etwas wegnimmt, haut oder auch verbal attackiert und ich sehe, dass das kind sich nicht wehrt und/oder altersmässig unterlegen ist.
umgekehrt erwarte ich das auch von anderen eltern.

sicher sollte man nicht immer eingreifen, weil das übervorteilte kind ja auch lernen muss, sich zu wehren. andererseits zeigt man dem übervorteiltem kind durch das eingreifen, dass es im recht ist - sieht man nur zu, muss es ja den eindruck gewinnen, dass alles so in ordnung ist und es kein anrecht darauf hat, sich zu wehren!

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
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