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Geburtenzahl in Deutschland sinkt auf Rekordtief

Verfasst: 13 Nov 2010 09:36
von Pebbles
Noch nie kamen in Deutschland so wenige Babys zur Welt. Soll die Bevölkerungszahl stabil bleiben, müssten jährlich 300.000 Menschen einwandern, sagen Statistiker. Gleichzeitig warnen Mediziner: Die Zahl der Frühgeburten steigt immer weiter an.


Ein Baby und sonst nur leere Betten: Die Geburtenzahl in Deutschland geht weiter zurück© Frank May/DPA

Die Zahl der Geburten in Deutschland ist auf ein Rekordtief gesunken. Im vergangenen Jahr kamen rund 665.000 Kinder zur Welt, etwa 17.000 weniger als im Vorjahr und nicht einmal halb so viele wie 1964, berichtet das Statistische Bundesamt in Wiesbaden.


Die Statistiker sehen zwei Ursachen: Erstes bekommen Frauen heute weniger Babys als in früheren Jahrzehnten. Zweitens ist die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter deutlich gesunken. Dies sind laut Statistik Frauen im Alter zwischen 15 und 49 Jahre. Nach der neuen Statistik bringen Frauen in Deutschland im Laufe ihres Lebens im Schnitt 1,36 Kinder zur Welt. 2008 waren es 1,38, ein Jahr zuvor 1,37.

Im alten Bundesgebiet sank die durchschnittliche Geburtenzahl pro Frau von 1,37 im Jahr 2008 auf 1,35 im vergangenen Jahr. Im Osten lag die durchschnittliche Geburtenzahl 2009 wie im Vorjahr bei 1,4 - das ist der höchste Stand seit der Wiedervereinigung. Nach der Einheit war die sogenannte Geburtenziffer in den neuen Ländern zunächst erheblich gesunken und erreichte dort 1993 und 1994 mit 0,8 einen Tiefpunkt.

Das Statistische Bundesamt hat errechnet, dass Frauen in der Bundesrepublik im Lauf ihres Lebens durchschnittlich 2,1 Kinder zur Welt bringen müssten, um die Bevölkerungszahl auf dem heutigen Stand zu halten. Legt man die aktuelle Geburtenziffer zugrunde, bräuchte Deutschland eine jährliche Zuwanderung von ungefähr 300.000 Personen, damit die Einwohnerzahl nicht sinkt.
Fast jedes zehnte Kind ein "Frühchen"

Von einer anderen Besorgnis erregenden Entwicklung berichten Mediziner: In Deutschland kämen immer mehr "Frühchen" zur Welt, sagt der Mediziner Professor Andreas Schulze, Leiter der Abteilung für Neonatologie und Neugeborenen-Intensivtherapie am Klinikum München-Großhadern. Dies hänge mit dem steigenden Alter der Schwangeren zusammen, aber auch Mehrlingsschwangerschaften nach künstlichen Befruchtungen würden eine Rolle spielen.

Bundesweit werden laut Schulze jährlich 60.000 bis 63.000 "Frühchen" geboren. Die "Frühchen"-Rate bei Neugeborenen in Deutschland habe sich von sieben Prozent 1997 auf rund neun Prozent im vergangenen Jahr erhöht, bestätigt Geschäftsführerin Silke Mader von der Stiftung "European Foundation for the Care of Newborn Infants"(EFCNI). Diese Stiftung setzt sich für eine bessere medizinische Versorgung der Neugeborenen ein.
Problem Hochrisiko-Frühgeburten

Die große Mehrzahl der Frühgeborenen werde medizinisch hervorragend betreut und sei klinisch nicht krank, betonte Schulze. Problematisch seien jedoch die Hochrisiko-Frühgeburten, die ein Prozent aller Geburten ausmachten. Darunter versteht man Babys, die mit einem Gewicht von weniger als 1250 Gramm und mehr als zehn Wochen vor dem eigentlichen Geburtstermin auf die Welt kommen. Normalerweise beträgt das Geburtsgewicht 3200 bis 3500 Gramm.
www.stern.de/panorama/bevoelkerungsentw ... 23403.html

Verfasst: 13 Nov 2010 09:38
von Pebbles
Tja,

anscheinend war das Elterngeld wohl doch nicht so der Renner wie die liebe Frau v.d. Leyen immer behauptet hat...

Nur schade das wie immer verschwiegen wird, das seit der Gesundheitsreform sich viele Paare kein Kind mehr leisten können.

Verfasst: 13 Nov 2010 12:17
von Claudi70
Tja, Gesundheitsreform, das neue Elterngeld.

Sind wir mal ehrlich, diejenigendie sich heute noch erlauben können Kinder zu bekommen ist entweder die Oberschicht oder die Unterschicht. Die Mittelschicht hat immer das Nachsehen.

Verfasst: 13 Nov 2010 21:09
von rebella67
So sinkt die Zahl jedes Jahr von Rekordtief zu Rekordtief. Eigentlich sinnlos, solche Zahlen zu erheben, wenn man keine Schlussfolgerungen daraus ziehen will. ...

Verfasst: 15 Nov 2010 10:58
von andrea72
Hallo Rebella,

aber sind doch Schlussfolgerungen gezogen worden und zwar d. die Anzahl der gebährfähigen Frauen immer weniger wird... :lol:

ob es nun am Alter liegt oder an der körperl. Fähigkeit nun ja ist ja dann wieder Auslegungssache...


Aber ich denke sie meinen eher das Alter :lol:

Humor ist wenn man trotzdem lacht oder ist es dann Galgenhumor :?:

Verfasst: 15 Nov 2010 20:54
von rebella67
Dass die Anzahl der gebährfähigen Frauen immer weniger wird, ist eine Feststellung, keine Schlussfolgerung. Die Zahl der Geburten pro gebährfähiger Frau ist jedoch auch immer noch am Sinken. ...

Verfasst: 06 Sep 2011 08:57
von Pebbles
und wieder was Neues dazu
In Deutschland gibt es immer weniger Kinder, warnte das Statistische Bundesamt erst vor Kurzem. Und schon seit Jahren wird die zu niedrige Geburtenrate beklagt. Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock warten in diesem Zusammenhang nun mit einer hoffnungsvollen Nachricht auf. Ihren Berechnungen zufolge deutet sich ein Wechsel an: Jüngere Frauen würden sich wieder vermehrt für Kinder entscheiden. "Die Geburtenjahrgänge um 1970 scheinen die Trendwerte zu markieren", sagt MPIDR-Forscher Joshua Goldstein.

Alle Frauen, die heute 41 Jahre und jünger sind, dürften demnach wieder mehr Kinder bekommen. Im Schnitt gehen die Wissenschaftler bei den heute etwa 35-Jährigen von etwa 1,6 Kindern aus. Mit ihren Zahlen korrigieren Goldstein und seine Kollegin Michaela Kreyenfeld die bisherigen Berechnungen deutlich nach oben: Die amtliche Statistik geht seit Jahren von etwa 1,4 Kindern aus.

"Das ist ein Schätzwert, der dadurch verzerrt wird, dass Frauen bei der Geburt immer älter sind", erklärt Demografin Kreyenfeld. Der Wert unterschätzt den Wissenschaftlern zufolge die Geburtenneigung einzelner Jahrgänge, da er nicht die endgültige Zahl der Kinder angebe. Er orientiert sich stattdessen an dem Geburtenverhalten aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im jeweils betrachteten Jahr. Rechne man diese Verzerrung heraus, komme man auf eine höhere Geburtenrate.
"Geburtenrückgang gestoppt"

"Die Frauen von heute bekommen wieder mehr Kinder, aber später", sagt Kreyenfeld. Von einem Baby-Boom zu sprechen, hält sie dennoch für übertrieben. "Wir beobachten allerdings, dass der seit den 1960er Jahren registrierte Geburtenrückgang gestoppt und eine Trendwende abzusehen ist."

Ein anderes Bild zeichnen die Wissenschaftler bei den Frauen, die jetzt Anfang 40 sind: Bei ihnen setzt sich demnach erst einmal der Abwärtstrend der vergangenen Jahre fort. Für sie haben die Forscher einen Wert von 1,5 Kindern berechnet. Ein Unterschied von 0,1 Kindern pro Frau klingt zwar wie eine Kleinigkeit, doch Kreyenfeld zufolge macht er sich durchaus bemerkbar: "Das ist eine ganze Menge", sagt die Demografin. "Das rückt Deutschland von der Geburtenzahl im Europa-Vergleich auf eine andere Position."

Die Wissenschaftler bestimmten auf der Basis von Krankenhausdaten, wann Frauen in Deutschland ihre ersten, zweiten und weiteren Kinder bekamen. Die Statistiken zeigen: Im Osten und Westen Deutschlands ist der Trend ungebrochen, die erste Geburt des ersten Kindes immer weiter rauszuschieben. Im Durchschnitt stieg das Alter, in dem Frauen zum ersten Mal Mutter werden, seit 2001 um fast zweieinhalb Monate pro Jahr an. Beispiel: War eine Frau 2001 bei der Geburt ihres ersten Kindes in Ostdeutschland 26,1 Jahre alt, ist sie heute 1,4 Jahre älter. Ähnlich sieht es in Westdeutschland aus.
Ostdeutsche Frauen bekommen früher Kinder

"Das Geburtenverhalten in Ost und West unterscheidet sich trotzdem noch immer deutlich", sagt Kreyenfeld. In Ostdeutschland bekommen Frauen immer noch früher ihr erstes Kind. 2008 waren sie im Schnitt 27,5 Jahre alt - und damit ein gutes Jahr jünger als ihre Geschlechtsgenossinnen in Westdeutschland.

Doch Kreyenfeld betont, dass es sich auch bei den korrigierten Geburtenraten nur um Schätzwerte handelt. Die Vorausberechnungen seien noch mit einigen Unsicherheiten behaftet. "Wie viele Kinder die Frauen tatsächlich bekommen, die heute Mitte dreißig sind, lässt sich natürlich erst im Rückblick sagen", sagt sie. Um den vorhergesagten Trend zu unterfüttern, ermittelten die Forscher allerdings für die älteren Frauen die tatsächliche Kinderanzahl. Dabei halfen die Daten von Meldebehörden.

Doch was ist der Grund für den Einstellungswandel bei der jüngeren Generation? Die Wissenschaftler können da nur Vermutungen anstellen. Die demographische Wende könnte Goldstein und Kreyenfeld zufolge mit Änderungen in der Familienpolitik - wie dem Ausbau der Kitas und dem Elterngeld - zusammenhängen. Immerhin profitiere genau die Generation, die sich nun wieder vermehrt für Kinder entscheidet, als erste von der finanziellen Unterstützung und dem Ausbau der Kinderbetreuung. Allerdings passe der Wandel auch zum internationalen Trend, wie die Forscher einräumen. Auch in anderen europäischen Ländern bekommen jüngere Frauen wieder mehr Kinder.

Und selbst wenn der Anstieg gut klingt: Mehr als ein hoffnungsvolles Zeichen ist er wohl nicht. "Im internationalen Vergleich ist Deutschland immer noch eines der Länder mit der höchsten Kinderlosigkeit", sagt Kreyenfeld.
www.stern.de/wissen/mensch/mehr-geburte ... 24344.html

Verfasst: 06 Sep 2011 09:08
von Zanzibar
Tja, was soll man sagen?

Ich würde gern und hätte gern. Aber denen, die gern würden und gern hätten, wird auf dem Weg zum Ziel das Geld aus der Tasche gezogen, sodass man am Ende zu der Erkenntnis kommen kann, dass der Kinderwunsch nicht erfüllt wurde und man sich fragen muss, ob man sein sauer verdientes Geld nicht besser für ein alternatives Glück nutzt. Nur wo liegt da die Grenze?

Mein Mitgefühl liegt bei den Paaren, die für einen einzigen Versuch Kredite aufnehmen müssen und dann mit ihrer Ohnmacht allein gelassen werden.

Vielleicht sollte man endlich über eine Veränderung der finanziellen Beteiligung des Staates an Kinderwunschbehandlungen nachdenken. Ab wie viele haben das schon gesagt?

Verfasst: 06 Sep 2011 12:25
von Pebbles
Weil sie von Wahl zu Wahl denken und nicht an Geburtenraten, egal was gesagt wird.

Oder wie heisst es so schön, da denkt jemand von 12 bis es läut.....


eine Freundin hat jetzt ein ersehntes Kind aber das zweite wird unbezahlbar bleiben.
wir wollten niemals 6 jahre Altersunterschied, es ist zum Haare ausraufen.

Verfasst: 06 Sep 2011 12:52
von Zanzibar
Pebbles hat geschrieben:wir wollten niemals 6 jahre Altersunterschied, es ist zum Haare ausraufen.
Vor fünf Jahren hab ich noch gehofft, mit 26 endlich Mutter zu sein. Jetzt bin ich 30 und mach mir keine Gedanken mehr. Das Ziel, mit 30 zwei Kiddis zu haben, schaff ich nun wohl nicht mehr. :wink:

Lass die Haare schön am Kopf. *tröst*