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FSH meines Mannes bei 22- Spermien vor ICSI einfrieren?

Verfasst: 19 Feb 2011 11:41
von Annea
Sehr geehrter Herr Doktor Peet,

wir werden aufgrund eines extrem eingeschränkten Spermiogrammes (OATIII) eine ICSI durchführen lassen. Mein Mann litt als Kind unter einem Hodenhochstand/Hodenbruch, der erst mit 5 Jahren operativ und mit einer Spritzenbehandlung therapiert worden ist. Der FSH-Wert lag bei der letzten Blutentnahme bei 22,2, er hat nur 3mio/ml Spermien, beim letzten SG 5% von A-Motilität, B 25%.

Unser behandelnder Arzt riet uns dazu, vor der ICSI Spermien kryokonservieren zu lassen; denn es gebe Männer, die bei so einem hohen FSH-Wert überhaupt keine Spermien hätten und ein Spermiogramm könnte sich auch plötzlich drastisch verschlechtern. Das zweite SG war aber besser als das erste. Er will mit der Kryokonservierung das Risiko vermeiden, dass am Tag der Punktion keine brauchbaren Spermien gefunden werden können oder keine da sind.

Wir finden es sehr wichtig und richtig, dass wir auf diese Möglichkeit der Kryokonservierung hingewiesen worden sind. Aufgrund der insgesamt ja schon hohen Kosten und der Tatsache, dass wir bisher bei beiden Spermiogrammen immer mehr ausreichend Spermien für eine ICSI gehabt hätten und wir es ja auch am Tag der Punktion sowieso mit frischem Sperma, wenn denn welches da ist, versuchen würden, wissen wir nicht, ob wir dies nun machen sollen oder nicht.

Wir können einfach nicht abschätzen, wie hoch das Risiko ist, dass sich ein SG innerhalb von jetzt vielleicht noch 3-4 Wochen so drastisch verschlechtern könnte bei einem FSH von 22,2, dass eine ICSI nicht mehr möglich wäre.

Über eine Zweitmeinung von Ihnen würden wir uns sehr freuen und bedanken uns herzlich für Ihre Auskunft!

Verfasst: 20 Feb 2011 10:30
von Dr.Peet
Hallo,
ich würde sagen; daß das Risiko nicht sehr hoch sein dürfte, daß innerhalb von 3 Wochen gar keine Spermien mehr da sein sollen. Also für DIESEN zyklus würde ICH nicht einfrieren lassen. Wenn Sie aber nicht erfolgreich sein sollten, wäre das sicher eine Sicherheitsoption.
Peet

Verfasst: 20 Feb 2011 10:45
von Annea
Ich danke Ihnen sehr für Ihre Einschätzung! Freue mich auch über Meinungen/Erfahrungen von anderen Userinnen hier! Danke nochmals!

Verfasst: 20 Feb 2011 10:54
von Dr.Peet
Dafür nich!
(Sagt wohl der Hamburger )
Peet

Verfasst: 20 Feb 2011 13:07
von Valerie.77
Hallo Annea,

eine Bekannte von mir hat auch Spermien ihres Mannes kryokonservieren lassen. Es hat nichts gekostet. Und es wurde dann auch das eingefrorene Material genutzt, weil ihr Mann zu nervös war, um im entscheidenden Moment seinen Job zu machen. Aber letztlich braucht man für ICSI auch nicht soo viele Spermien.

Viel Erfolg und vor allem gute Nerven!

Verfasst: 20 Feb 2011 13:21
von Annea
Danke für deine Antwort!

Weißt du vielleicht, warum es für die Bekannte nichts gekostet hat? Uns würde es etwa 400 Euro kosten...

Es ist auch sicher nicht einfach für den Mann, an dem Tag unter der Anspannung seinen Job zu machen... Wäre ja fatal, wenn es dann daran scheitern würde...

Verfasst: 20 Feb 2011 14:22
von Valerie.77
Ich glaube diese Praxis (wo ich auch war) friert grundsätzlich einige Proben ein, ich weiß nicht wieso es nichts kostet, aber es hat nichts gekostet. 400 Euro finde ich ganz schön viel, das hab ich ja noch nicht einmal für meine Kryos bezahlt. :o

Übrigens, die Bekannte ist schwanger geworden und entbindet demnächst :D

Verfasst: 20 Feb 2011 14:35
von Annea
Ich finde 400 Euro auch viel Geld- es ist einfach alles so wahnsinnig teuer.

Grundsätzlich wären es aber, wenn wir das Kryo-Sperma wirklich brauchen würden, 400 gut investierte Euro. Ansonsten wäre ja der ganze Hormonzirkus usw völlig umsonst gewesen, wenn wir keine Spermien am Tag der Punktion hätten. Aber 400 Euro, für vermutlich nichts...

Ob vielleicht Chancen bestehen, dass bei dem FSH-Wert die Krankenkassen etwas dazu tun?

Verfasst: 20 Feb 2011 20:47
von Dr.Peet
Hallo,
ja leider kostet das alles relativ viel. Bei uns kostet das Einfrieren der Spermien zB auch 300,- Euro. Bitte bedenken Sie, daß Menschen Apparate, Zulassungen, Miete kosten. Auch die Qualitätssicherung etc.bedeutet immer mehr Aufwand. Umsonst geht das einfach nicht.
Die Krankenkassen beteiligen sich keinesfalls, da es sich hierbei um technische Leistungen handelt und nicht um medizinische.
Peet

Verfasst: 22 Feb 2011 23:08
von Annea
Hallo Herr Peet,

ich bedanke mich nochmals für alle Antworten.

Uns ist klar, dass dies alles etwas kosten muss. Was umsonst ist, taugt auch oft nicht viel, sagt man ja ;) Und natürlich wissen wir um die Kosten, die einer Klinik auch entstehen. Insgesamt betrachtet finde ich langsam eine ICSI sogar noch halbwegs billig, wenn man mal überlegt, wieviele Menschen involviert sind, was da an techn. Mitteln gebraucht wird, an Medikamenten- ändert aber leider trotzdem nichts daran, dass das für uns natürlich trotzdem sehr teuer ist und man überlegen muss, was man sich "leisten" kann...