Seite 1 von 2
Diagnose Endometriose ohne Bauchspiegelung
Verfasst: 21 Feb 2011 13:22
von rikki2007
Lieber Dr. Peet,
gibt es eine Möglichheit, leichte Endometriose z.B. an Blutwerten zu diagnostizieren oder braucht man in jedem Fall eine Bauchspiegelung?
Ich habe keinerlei Beschwerden, mir wurden aber 2008 Endo Herde per Laser entfernt und 2009 wurde eine Endozyste aus meinem Eierstock herausoperiert. Also scheine ich Endometriose zu haben... Da ich nun etliche IVFs (12 Stück) hinter mir habe und es offenbar an der Einnistung scheitert, könnte ich vielleicht hier nochmal etwas verbessern.
Aber nur auf Verdacht eine OP? Mir wäre aber ein einfacher BT lieber als eine Laparoskopie.
Danke und viele Grüsse
Rikki
PS: Bin für jede Erfahrung von Betroffenen dankbar.
Verfasst: 21 Feb 2011 13:37
von Macchiata
Hallo,
also, dass Du Endo hast, weisst Du ja schon
Blutwerte geben bezüglich Endo, meines Erachtens, nur Aufschluss, wenn Entzündungen im Körper sind. Ansonsten US und eine normale gynäkologische Untersuchung (Tastuntersuchung).
Der genaue Befund ergibt sich erst nach einer LSK.
LG
Verfasst: 21 Feb 2011 13:56
von rikki2007
Liebe Macchiata,
danke für die Info.
Ich haber gerade in dieser Broschüre
http://www.hormonzentrum.de/fileadmin/h ... y-2010.pdf auf Seite 15 etwas gefunden, das besagt, dass Interleukin 6 ein guter Marker im Serum für Endometriose wäre. Das lass ich überprüfen.
Nur welche Referenzwerte gelten da? Vielleicht weiss Dr. Peet etwas über die Aussagekraft und die Werte etwas?
Danke und liebe Grüsse
Rikki
Verfasst: 21 Feb 2011 14:11
von Pusteblume
Hallo Rikki,
so viel ich weiss, hat mir meine Endoärztin mal gesagt, dass der Bluttest nur bei schwerwiegender Endo aussagekäftig ist,
Da ich "nur" eine leichte Form der Endo habe, wurde er nicht gemacht ...
Hatte immer nur LSK.
Verfasst: 21 Feb 2011 14:22
von rikki2007
Liebe Pusteblume,
die Aussage habe ich auch gefunden, die bezog sich jedoch auf den Marker CA 125. Nun soll der Interleukin 6 auch leichte Endo "finden", wenn ich mich in der Kürze der letzten Stunde richtig im Internet informiert habe. Zumindest steht es so in dem PDF, das ich oben verlinkt habe.
Ich habe schon so 5 LSKen machen lassen müssen, wenn ich das irgendwie umgehen kann, bin ich echt dankbar.
Liebe Grüsse
Rikki
Verfasst: 21 Feb 2011 16:18
von rikki2007
Hallo Dr. Peet und alle Betroffenen,
es hat sich so ergeben, dass ich heute Mittag gleich diesen Interleukin 6 Wert testen lassen konnte. Er ist 7,45 ng/l, laut Labor ist bis 7,0 ng/l im Normbereich. Kann mir jemand dazu etwas sagen? Hat bei PU +16 noch die Behandlung Einfluss auf diesen Wert? Ab welchem Wert besteht Handlungsbedarf bzw. sollte man noch etwas Weiteres untersuchen?
Danke und liebe Grüsse
Rikki
Verfasst: 21 Feb 2011 16:25
von Sanni74
Huhu rikki
ich habe ja auch Endo, dass mit den Blutwerten wußte ich nicht....aber so schlimm ist ne LSK doch nicht, ich würde es an deiner Stelle vor nächsten Versuch machen lassen, denn die besten Chancen hast du ca. 3 Monate nach LSK.....Ich hatte glaube ich schon 7-8 stück im Laufe meines bescheidenen kurzen Lebens

Verfasst: 21 Feb 2011 17:06
von rikki2007
Liebe Sanni,
ich weiss schon, man kann es schon aushalten. Hatte ja auch schon fünf OPs. Ich war allerdings immer rund 2 Wochen körperlich eingeschränkt. Und drei Monate Wartezeit sind mit 43 Jahren nicht so toll...
Alles Gute Dir und überhaupt allen! Viel Glück!
Rikki
Verfasst: 21 Feb 2011 19:35
von Macchiata
Liebe Rikki,
vielen Dank für die Info mit den Blutwerten, das war mir total neu.
Ich gelte ja inzwischen als "geheilt", da ich seit 5 Jahren endofrei bin und sogar auf natürlichem Weg ein Kind bekommen konnte.
Dir viel Glück!
Verfasst: 27 Feb 2011 22:49
von Dr.Peet
Hallo,
ich habe die Frage mal weiter gereicht........
Liebe Rikki,
leider gibt es trotz vieler Bemühungen noch keinen Blut-Test, mit dem man eine Endometriose sicher diagnostizieren könnte.
Die Verdachtsdiagnose wird immer nach den sehr prägnanten Symptomen (Schmerzen ( insbesondere bei der Regel), Blutungsstörungen und unerfüllter Kinderwunsch) gestellt, gesichert wird die Diagnose dann mit einer Bauchspiegelung.
In Ihrem speziellen Fall (bereits gesicherte Endometrios, aber keine Beschwerden), gibt es eigentlich keinen Grund für eine Bauchspiegelung.
Die Einnistung ist schwer zu beeinflussen, aber nach einer amerikanischen Studie scheint die Einnistung durch Endometriose nicht zwangläufig eingeschränkt zu sein:
In dieser Studie wurden in einem Eizell-Spende-Programm in den USA ein Teil der Spender-Eizellen einer jungen, gesunden Spenderin zwei verscheidenen Frauen transferiert:
1. Einer "gesunden" Frau, die nicht schwanger wurde (Altersgründe) und 2. einer gleichalten Patientin, die zudem an Endometriose litt.
Der Versuch wurde mehrmals an verschiedenen Patientinnen wiederholt. Das Resultat war, dass beide Gruppen in gleicher Prozentrate schwanger wurden. Die Autoren schlossen aus ihren Ergebnissen, dass nicht die Endometriose, sondern die Eizell-Qualität relevant für die Schwangerschaftsrate ist. Das heißt auch eine Frau mit Endometriose hat gute Chancen schwanger zu werden und schwanger zu bleiben, wenn die transferierte Eizelle nur guter Qualität ist. Leider ist genau bei Endometriose-Patientinnen das das Problem.
Wir raten nur zu Operationen, wenn deutliche Befunde uns dazu zwingen, zum Bsp. große Endometriome an den Ovarien.
Alles Gute für Ihre Therapie..
Halis