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Auswirkung von Depression/Burnout auf KiWu Erfolg?
Verfasst: 12 Apr 2011 09:51
von Tabea2
Lieber Facharzt,
gibt es a) Studien oder b) Erfahrungswerte, ob Stress oder sogar eine vorhandene Depression/Burnout eine negative Auswirkung auf den Erfolg einer IVF-Behandlung hat?
Ich habe jetzt eine ICSI und eine Kryo gemacht ohne schwanger zu werden. Seit 4 Wochen bin ich mit Burnout diagnostiziert und warte auf einen Therapieplatz. Gerne würde ich mit der KiWu Behandlung weitermachen, da sie mir mit meiner psychischen Situation nicht schadet, sondern mir sogar ein bischen Ordnung und Struktur gibt. Mein behandelnder Arzt im KiWu-Zentrum ist der Ansicht, dass ich durchaus weiter machen kann.
Was sind Ihre Erfahrungen?
Wir sind Selbstzahler, und möchten ungern so viel Geld in den nächsen ICSI-Versuch stecken, wenn es aufgrund meiner Psyche bzw. dass mein Körper jetzt erstmal selbst gesund werden will, gar nicht klappen "kann".
Vielen Dank im Voraus für eine kurze Antwort dazu!
Viele Grüße,
Tabea
Verfasst: 13 Apr 2011 21:57
von rebella67
Verfasst: 14 Apr 2011 00:43
von Tabea2
Hallo Rebella,
danke für die Links. Die Artikel kannte ich schon, und so bin ich überhaupt auf die Frage gekommen. Die Artikel beziehen sich allerdings in erster Linie über den Stress und die Ängste, die man während der KiWu-Behandlung entwickelt.
Was ich meinte, ist etwas anderes: Aufgrund der Situation bei meiner Arbeit wurde bei mir Burnout diagnostiziert. Ich werde demnächst eine Therapie in dieser Hinsicht starten.
Unabhängig davon haben wir vor ein paar Monaten eine KiWu-Behandlung begonnen. Die ersten beiden Versuche waren leider erfolglos und ich frage mich nun, ob es in meiner aktuellen Situation überhaupt Sinn macht, mit der KiWu Behandlung weiter zu machen.
Gruß,
Tabea
Verfasst: 14 Apr 2011 07:12
von mijo
Erster Link:
"“Mit dieser Metaanalyse wird den behandelnden Ärzten die Möglichkeit gegeben, ihre Patienten zu beruhigen, die der Auffassung sind, dass Anspannung, Sorgen und depressive Verstimmungen einen Einfluss auf den Eintritt einer Schwangerschaft haben“, so die Autoren der Studie.
““Es scheint dabei auch keine Rolle zu spielen, welcher Art diese Sorgen sind und ob sie durch die Behandlung oder andere Begleitumstände des privaten oder beruflichen Lebens hervorgerufen werden”.
Aus: Welchen Einfluss hat Stress auf die künstliche Befruchtung? | Psyche | Aktuelles zum Thema Kinderwunsch von
www.wunschkinder.net"
Auf den Erfolg scheint diese psychische Belastung keinen Einfluss zu haben. Ob Du Dir diese doppelte Belastung wirklich zu muten möchtest, steht natürlich auf einem anderem Blatt.
Verfasst: 14 Apr 2011 22:48
von rebella67
Liebe Tabea,
ich hatte insbesondere auch den zweiten Link für dich gedacht, weil du ja oben schon andeutetest, dass du dich in einer besonderen Ausnahmesituation befindest. Natürlich bin ich kein Psychologe. Wenn du ganz professionellen Rat vom Psychologen haben möchtest, google doch mal nach Beiträgen von Dr. Tewes Wischmann. Da findest du bestimmt noch mehr Informationen.
Verfasst: 17 Apr 2011 11:06
von Dr.Peet
Stress und Fruchtbarkeit
Wissenschaftler der Universität Cardiff in Großbritannien veröffentlichten kürzlich eine sog. „Meta-Analyse“, bei der 14 Studien zum Thema Stress und Kinderwunschbehandlung ausgewertet wurden.
Die Studie umfasste die Behandlungsdaten der Behandlungen von 3500 Frauen aus den USA, Australien, Belgien, Großbritannien, Canada, Dänemark, Schweden und der Türkei.
Das Alter der Frauen lag zwischen 30 und 37, die Zeitdauer der ungewollten Kinderlosigkeit betrug 2,6-7,8 Jahre.
Alle Frauen hatten vor Behandlungsbegin einen „Stress-Angst-Test“ absolviert.
Diese Untersuchung hat ergeben, daß Frauen, die ein erhöhtes „Stresslevel“ während der IVF-Behandlung hatten, KEINE schlechtere Schwangerschaftsrate aufwiesen, als Frauen, die angaben, keine besonderen psychischen Belastungen zu haben.
Dieses Ergebnis kann Frauen also dahingehend beruhigen, daß persönlicher- oder beruflicher Stress anscheinend keinen negativen Einfluß auf das Resultat der Sterilitätstherapie hat.
Quelle: Prof. J. Bovin, British Medical Journal, Fertility Road 3/4-2011, p11
Dr.Peet
Verfasst: 20 Apr 2011 20:15
von Tabea2
Hallo Herr Dr. Peet,
vielen Dank für Ihre Antwort!
Ich habe jetzt trotz der Studienergebnisse nach Anraten meiner Hausärztin, meiner Frauenärztin und meiner Heilpraktikerin beschlossen, für die Zeit, die ich benötige, um psychisch wieder auf die Höhe zu kommen, zu pausieren. Seit mein Partner und ich entschieden haben, jetzt mal ungefähr 3 Monate nicht in Sachen Kinderwunsch weiterzumachen, bin ich direkt viel entspannter. Es hilft mir dass ich wieder Sport machen kann und ich nicht die ständigen Fragen, ob sich genug Follikel bilden, oder ob sich die Embryos einnisten, im Vordergrund habe.
Viele Grüße,
Tabea