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Prozess erwachsener "DI-Kinder" um Herausgabe der

Verfasst: 05 Dez 2011 00:23
von rebella67
Nachdem Stina im Nachbarforum auf diesen Prozess und auf das Verhalten von Prof. Katzorke von der Essener Samenbank Novum hingewiesen hat, möchte ich dies hier auch tun und den von Anne und Stina veröffemntlichten Artikel auf der Seite der Spenderkinder zitieren:

http://www.spenderkinder.de/Main/Aktuelles

"Erster Prozesstermin wegen Herausgabe der Spenderdaten (01.12.2011)

Am Dienstag war der erste Verhandlungstermin beim Landgericht Essen für Sonjas Klage gegen Prof. Katzorke von der Klinik Novum in Essen auf Herausgabe der Daten ihres Spender, bei dem es jedoch noch kein Urteil gab. Prof. Katzorke, der persönlich nicht anwesend war, bezweifelt nunmehr, dass Sonja tatsächlich mit Hilfe seiner Dienste gezeugt wurde, denn sie hätte ja einen rechtlichen Vater. Daher soll Sonja erst einmal beweisen, dass ihr Vater tatsächlich nicht ihr genetischer Vater ist - als wäre dieser plötzlich nicht mehr zeugungsunfähig gewesen. Seltsam nur, dass ihm das nicht direkt eingefallen ist, als Sonja ihn das erste Mal vor zwei Jahren angesprochen hat.

Es bleibt abzuwarten, ob Sonja wirklich vom Gericht gezwungen wird, mit ihrem rechtlichen Vater noch einen Vaterschaftstest zu machen, denn rechtliche und genetische Vaterschaft sind völlig unterschiedliche Angelegenheiten und es ist für beide belastend, dieses Ergebnis noch einmal schwarz auf weiß zu sehen.

Alle Wunscheltern, die sich an novum für eine Samenspende wenden, sollten im Hinterkopf behalten, dass sie später vielleicht einmal beweisen müssen, dass ihr Kind wirklich durch diese Spende entstanden ist. Und dabei rühmt sich Prof. Katzorke gegenüber Medien doch gerne, dass er schon einer mittelgroßen deutschen Kleinstadt ins Leben geholfen hat - nur Sonja soll es auf einmal nicht gewesen sein.

Prof. Katzorke bestritt außerdem, dass er noch Unterlagen zu den Spender besitzt, obwohl er gegenüber Medien genau diese Unterlagen schon gezeigt hat. Einen Fortsetzungstermin gibt es im Frühjahr, bis dahin können sich die Parteien schriftlich äußern."

Verfasst: 27 Jan 2013 11:21
von lena56746
der "Erfolg" dieser Aktionen wird sein, dass immer weniger Spender bereit sein werden
an Samenbanken zu spendern

Verfasst: 27 Jan 2013 14:14
von Claudi70
Ich stell mir zum Thema Kinder durch Spendersamen immer div. Fragen ...

1. Kann es nicht dadurch zufällig doch mal passieren, dass sich 2 Menschen im Erwachsenenalter kennen und lieben lernen die durch den selben Spender entstanden sind? (Mein Mann -Adoptivkind- musste eine Abstammungsurkunde beim Standesamt zeigen, die Geburtsurkunde reichte nicht aus-

2. Wie erklärt man den Kindern das der Vater so gesehen nicht der biologische Vater ist, was macht man, wenn die Kinder diesen aber kennenlernen wollen?

Verfasst: 28 Jan 2013 11:58
von lena56746
[quote="Claudi70"]Ich stell mir zum Thema Kinder durch Spendersamen immer div. Fragen ...

1. Kann es nicht dadurch zufällig doch mal passieren, dass sich 2 Menschen im Erwachsenenalter kennen und lieben lernen die durch den selben Spender entstanden sind? (Mein Mann -Adoptivkind- musste eine Abstammungsurkunde beim Standesamt zeigen, die Geburtsurkunde reichte nicht aus-

die Spendenkinder wären ja ledigloch halbgewschister,
als Verwandte ritten Grades so wie Vettern
und da ist in Deutschland die Eheschliessung erlaubt

Verfasst: 28 Jan 2013 20:58
von Claudi70
lena56746 hat geschrieben:
Claudi70 hat geschrieben:Ich stell mir zum Thema Kinder durch Spendersamen immer div. Fragen ...

1. Kann es nicht dadurch zufällig doch mal passieren, dass sich 2 Menschen im Erwachsenenalter kennen und lieben lernen die durch den selben Spender entstanden sind? (Mein Mann -Adoptivkind- musste eine Abstammungsurkunde beim Standesamt zeigen, die Geburtsurkunde reichte nicht aus-

die Spendenkinder wären ja ledigloch halbgewschister,
als Verwandte ritten Grades so wie Vettern
und da ist in Deutschland die Eheschliessung erlaubt
Man darf in D seinen Halbbruder bzw. seine Halbschwester heiraten? Das wäre mir neu ...

Verfasst: 29 Jan 2013 12:10
von Macchiata

Verfasst: 29 Jan 2013 23:03
von rebella67
lena56746 hat geschrieben:der "Erfolg" dieser Aktionen wird sein, dass immer weniger Spender bereit sein werden
an Samenbanken zu spendern
Hallo Lena,

das st eine nicht belegte Vermutung. Erfahrungen in Australien und England haben gezeigt, dass sich auch dann noch Spender finden lassen.

Davon abgesehen brauchen wir eine bessere gesetzliche Regelung, die für jeden Spender die Gefahr ausschließt, unterhaltspflichtig oder erbpflichtig zu werden. Das ist ein viel entscheidenderer Punkt. Wenn das passieren würde, gäbe es viele neue Spender.

Verfasst: 29 Jan 2013 23:11
von rebella67
Claudi70 hat geschrieben:Ich stell mir zum Thema Kinder durch Spendersamen immer div. Fragen ...

1. Kann es nicht dadurch zufällig doch mal passieren, dass sich 2 Menschen im Erwachsenenalter kennen und lieben lernen die durch den selben Spender entstanden sind? (Mein Mann -Adoptivkind- musste eine Abstammungsurkunde beim Standesamt zeigen, die Geburtsurkunde reichte nicht aus-

2. Wie erklärt man den Kindern das der Vater so gesehen nicht der biologische Vater ist, was macht man, wenn die Kinder diesen aber kennenlernen wollen?
@Claudi:

Als Mutter von 2 Söhnen nach Samenspende antworte ich dir gern auf deine Fragen. Das von dir geschilderte Szenario ist deutlich unwahrscheinlicher als ein Sechser im Lotto. Und davon abgesehen, wenn die Kinder über ihre besondere Herkunft aufgeklärt wurden und sogar die Spenderdaten kennen, was wir engagierten DI-Eltern oder auch die erwachsenen DI-Kinder fordern, dann kann das gar nicht mehr passieren.

Und weiter davon abgesehen empfinde ich das Verbot, dass Geschwister zusammen Kinder zeugen, als Verstoß gegen die Menschenrechte. Es gibt ja diese Fälle, wo Geschwister sich lieben. Gerade dann, wenn sie nicht zusammen aufgewachsen sind. Und es ging da ja auch vor Jahren ein sehr trauriger Fall durch die Medien. ... Jeder Mensch sollte das Recht haben, selbst zu entscheiden, mit wem er zusammen lebt und zusammen eine Familie gründet. Und oft kommen ja auch Paare zusammen, die ein viel größeres Risiko haben, zusammen ein behindertes Kind in die Welt zusetzen. Das betrifft allein schon ca. jedes 400. Paar in unseren Breiten, da nämlich etwa jeder 20. Mukoviszidoseträger ist. ... Da gibt es ja auch kein Familiengründungsverbot. - Aber das ist natürlich schon wieder ein anderes Thema.

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Zur Frage, wie man das den Kindern erklärt, kannst du hier sehr viel finden: http://www.klein-putz.net/forum/viewforum.php?f=195

Verfasst: 31 Jan 2013 17:17
von lena56746
Davon abgesehen brauchen wir eine bessere gesetzliche Regelung, die für jeden Spender die Gefahr ausschließt, unterhaltspflichtig oder erbpflichtig zu werden. Das ist ein viel entscheidenderer Punkt. Wenn das passieren würde, gäbe es viele neue Spender.[/quote]

da gebe ich dir natürlich Recht
meine Einlassung bezieht sich auf die derzeitige Rechtslage
und da würde ich jedem Spender nur raten annonym zu spenden
es sei den eine durch ein großes Kapital abgesicherte Freistellungsverinbarung würde in vor Vermögensschäden sichern