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Verfasst: 17 Aug 2014 23:03
von Mondschaf
hallo in die runde,

hmm, ich frage mich auch, ob das eine aufgabe der krankenkasse ist. weil ich ebenfalls - wie jabuco - schon einen unterschied sehe, ob jemand z.b. krebs hat oder an ungewollter kinderlosigkeit leidet. so groß dieses leid auch sein mag (ich kenne es ja selbst, insgesondere nach meiner FG habe ich wirklich kein licht mehr gesehen).
mit der ungewollten kinderlosigkeit als KRANKHEIT habe ich persönlich dennoch so ein bischen probleme, ich würde sagen: JEIN.

ich denke aber, dass kinder rein wirtschaftlich betrachtet als zukünftige beitragszahler und qualifizierte arbeitskräfte im interesse der gesellschaft sind.
das ist eine investition in die zukunft.
ich finde daher, dass die kinderwunschbehandlungen über steuern finanziert werden sollten - so wie andere investitionen in die zukunft.

liebe grüße

mondschaf

Verfasst: 18 Aug 2014 00:15
von Jabuco
@ rebella: Es steht doch jedem frei für gemeinnützige Organisationen zu spenden ... in armen Ländern verhungern aber übrigens nicht nur arme Kinder. Wir hier in Deutschland zahlen aber nunmal in die Krankenversicherung ein um uns für den Fall der Fälle abzusichern ... also ein völlig anderes Thema.

Verfasst: 18 Aug 2014 15:29
von free
ja klar ist das eine erkrankung.ungewollte kinderlosigkeit bei vorgetragenem kinderwunsch,die mindestens 1 jahr andauert.codierung(icd 9)weibliche strerilität (628.0) männliche infertilität(606).welche erkrankung nun schwerwiegender ist,möchte ich einfach nicht beurteilen.das steht mir nicht zu.und ja,sicherlich ist es bitter wenn ein sog. off-label-use-medik. nicht von den kassen bezahlt wird,aber deshalb gleich die behandlung ungewollt kinderlose in frage zu stellen :?: lg free

Verfasst: 18 Aug 2014 15:45
von butterfly_80
Ich weiß nicht, man muss es doch auch nicht gleich mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung wie Krebs vergleichen. Es werden von den Krankenkassen auch Kosten für Krankheiten übernommen, die nicht lebensbedrohlich sind.
Eine Erkältung oder Allergie wird auch vom Arzt behandelt. Wenn ich gegen Heuschnupfen Medikamente will, bezahlt das die KK. Cremes gegen irgendwelche Hautausschläge ebenfalls. Man könnte auch da argumentieren, dass das keine richtigen Krankheiten sind, weil Krebs ja viel schlimmer ist. Keine kommt jedoch auf so eine Idee. Und subjektiv - ich nehm' jetzt mal die Allergien, weil ich selbst betroffen bin - leide ich wesentlich mehr unter der Kinderlosigkeit als unter den Allergien.
Krankheit ist Krankheit, und das sollten die KK übernehmen, denn dafür sind sie da.
Wenn Geld fehlt, sollte man lieber nochmal über eine Bürgerverischerung nachdenken, dass die ganzen privat Versicherten, die meist hohe Beiträge in die KK bringen würden, sich nicht aus dem System ausklinken, oder ausgeklinkt werden, wie die Beamten.

LG

butterfly

Verfasst: 18 Aug 2014 15:48
von ajamue
Du kannst da gar nicht die Dimensionen gerade rücken.

Ich finde es äußerst ungerecht, dass meine Nachbarin, die sich seit Jahren den ganzen Tag die Sonne auf den Bauch scheinen lässt, einfach mal so eine Mutter-Kind Kur bezahlt bekommt.
Während Krebskranke (Kinder wie Erwachsene) bestimmte Therapien nicht bezahlt bekommen.
Oder auch, dass wir tausende von KiWu-Euros selbst bezahlen müssen, für eine Krankheit, die schon Anfang 30 angefangen hat.
Und da könnte man noch einige Beispiele nennen, wo die Krankenkassen ungerecht sind.

Wo soll man da anfangen und wo aufhören?

Verfasst: 18 Aug 2014 22:16
von rebella67
butterfly_80 hat geschrieben:Und subjektiv - ich nehm' jetzt mal die Allergien, weil ich selbst betroffen bin - leide ich wesentlich mehr unter der Kinderlosigkeit als unter den Allergien.

butterfly_80 hat geschrieben:Wenn Geld fehlt, sollte man lieber nochmal über eine Bürgerverischerung nachdenken, dass die ganzen privat Versicherten, die meist hohe Beiträge in die KK bringen würden, sich nicht aus dem System ausklinken, oder ausgeklinkt werden, wie die Beamten.
Genau meine Argumentation, Butterfly. Ich hatte nach eine Unfall Jahre lang Schmerzen in meinem linken Knie. Ich habe bei jedem Schritt gedacht, egal, ich habe meine Kinder. Das ist wichtiger. Irgendwann habe ich das noch mal operieren lassen und es war dann ja auch besser. Aber ich habe die ganze Zeit daran gedacht, wenn ich hätte wählen müssen zwischen dieser OP und der Kinderwunschbehandlung, es wäre ganz klar, wofür ich mich entschieden hätte. ...

Und klar, Bürgerversicherung, Beteiligung auch der Reichen an der Krankenversicherung der Normalbürger. Das würde für alles, was nötig ist, reichen. Es bringt nichts, sich hier die Köpfe einzuschlagen und die zahlreichen Millionäre in unserem Land schauen lachend zu.

Verfasst: 30 Aug 2014 11:00
von Macchiata
Wo soll man da anfangen und wo aufhören?
Sehe ich auch so.
Vorweg: wir haben nie KiWu-Behandlungen in Anspruch genommen, hätten sie vllt gebraucht, wollten sie aber aus verschiedenen Gründen nicht.

Ich sehe einen Unterschied: -ein Paar ist duch Krankheit gehindert, Kinder zu bekommen.
-ein Paar ist "zu alt", Kinder zu bekommen.

Beides ist sehr individuell. Ich bin über 40 und würde mich theoretisch nicht zu alt fühlen, ein Kind zu bekommen.
Aber an meinem Körper merke ich, dass mein Zyklus unregelmässiger wird und ich nur noch selten ES habe. Es käme mir nicht in den Sinn, dieses als Krankheit zu sehen und von meiner KK zu erwarten, dass sie mir finanziell unter die Arme greift, meine altersbedingt schwindene Fruchtbarkeit zu verhindern. :o
Es ist ein normaler Prozess.

Vor 10 Jahren allerdings hatte ich starke Endometriose. Ich wurde daraufhin behandelt, und hätte von meiner KK damals auch erwartet, dass sie, sofern ich medizinische Hilfe gebraucht hätte für eine SS, diese auch leistet in welchem Umfang auch immer.

Ich denke, hier wird viel miteinander vermischt.