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Embryonen entwickeln sich nicht zeitgerecht

Verfasst: 23 Jul 2012 11:40
von Abbylein
Hallo Frau Zeitler und alle anderen,

wir haben jetzt schon die 5. Icsi machen lassen, wobei ich bei der ersten mit einem 8- und einem 6-Zeller an Pu+3 ss wurde. Allerdings MA in der 8.SSW. Seitdem klappt es einfach nicht mehr. Die Kryos aus dem ersten Versuch waren grauenhaft, sprich entwicklungsverzögert und von sehr schlechter Qualität.
Das Spermiogramm meines Mannes ist ein gutes, unproblematisches Icsi-Spermiogramm und ich bin 32 Jahre alt und gesund. Jetzt heißt es, da die Befruchtungsrate gut ist, sie aber nach dem 3. Tag in ihrer Entwicklung stoppen bzw. hinterherhinken seien meine Eizellen schuld.
Wir hatten im letzten Versuch auch schon zwei Blastos. Schwanger wurde ich auch nicht.
Jetzt denken wir an Embryonenspende. Ich habe übrigens sowohl mit dem langen als auch mit dem kurzen Protokoll stimuliert.
Gibt es noch Hoffnung oder sollten wir uns langsam an den Gedanken gewöhnen neue Wege zu gehen?

Vielen Dank schonmal im Voraus von einem verzweifelten Abbylein

Verfasst: 25 Jul 2012 21:51
von sonjazeitler
Hallo,

Sie schreiben, dass Sie Transfere mit Blastozysten hatten, d.h. ,dass es einen gewissen Anteil EZ gibt, der sich zeitgerecht über 5 Tage zu Blastozysten entwickelt hat.
Wenn wir im IVF-Labor die Entwicklung von EZ zu guten Blastozysten beobachten können, stufen wir das als sehr gute Voraussetzungen für eine SS ein. Wichtige Rolle spielt aber auch die Beschaffenheit der Gebärmutterschleimhaut und die Blutwerte für die Hormone.
Wenn bei Ihnen alle Laborparameter und ev. Genetik abgeklärt und in Ordnung sind, die Befruchtungsraten gut sind und Blastozysten transferiert werden können, gibt es keinen Grund, jetzt schon zu EZ-Spende zu wechseln. Sie haben außerdem den Vorteil, dass Sie erst 32 Jahre alt sind und sich leicht auch eine Auszeit von ?6 Monaten von der KiWu-Behandlung leisten können, um durch eine Pause neue Perspektiven und Kraft schöpfen zu können.
Alles Gute
Sonja Zeitler

Verfasst: 25 Jul 2012 22:09
von Hasenfrau
Hallo!
Stimmt es denn, dass die Eizellen der Grund für die zu langsame Zellteilung sind?
Ich habe gehört, dass das Spermium ab dem 3. Tag der Motor für die wweitere Teilung ist...

Verfasst: 27 Jul 2012 16:35
von sonjazeitler
hallo,

am dritten Tag findet die "Aktivierung des embryonalen Genoms" statt.
Die Prozesse der ersten beiden Tage laufen unter der Regie der mütterlichen (Eizell) Chromosomen,
erst ab Tag 4 sind sämtlich Erbinformationen (auch die Chromosomen des Spermiums) an der Entwicklung beteiligt. Es gibt unterschiedliche Meinungen bzgl des Anteils der Eizelle/Spermium an der Entwicklung eines Embryos. Eine Meinung sagt 70% Einfluss der Qualität der Eizelle, 30% die Informationen des Spermiums, die andere Meinung sagt ein Verhältnis von 50% / 50%.
Im Labor sind die Eizellen der Faktor, für den es keine Einflussmöglichkeiten gibt. Bei den Spermien ist es selbst bei geringen Konzentrationen möglich, Unterscheide bzgl. der Qualität zu finden und dadurch das Ergebnis ev. zu optimieren.
Zum Glück ist es so, dass auch sehr viele Embryonen, die nicht ganz zeitgerecht oder morphologisch nicht so ideal sind, zu Schwangerschaften führen.

Gruß
Sonja Zeitler

Verfasst: 31 Jul 2012 15:59
von Hasenfrau
Vielen Dank für die Ausführungen!

Demnach sind ja doch die Eizellen das Problem...