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Beurteilung des Spermiogramms

Verfasst: 15 Jan 2013 14:14
von Moni´75
Hallo!

Wir haben heute per Post das aktuelle Spermiogramm meines Mannes erhalten, leider steht keine Diagnose o.ä dabei. Im vergleich zu allen bisherigen Spermiogrammen ist dieses , für uns, deutlich besser. Wir waren immer ICSI Kandidaten und haben durch diese zwei Kinder bekommen.
Weiter ICSI behaldlungen möchten wir nicht und würden uns natürlich über ein kleines Wunder sehr freuen. Wie würden sie das folgende Spermiogramm und die "wahrscheinlichkeit" beurteilen bzw. ist das immer noch "nur" für eine ICSI geeignet ?

Ejakulatvol. 2,5 ml
Konzentr. Mio / ml :8
Molitität WHO A: 12,5%
progressive WHO AB :37,5%
lokale Molitilität WHO C :25%
immotil WHO D:37,5%
morphologie Normalformen 1,5 %

Vielen dank im vorraus
Simone

Verfasst: 15 Jan 2013 19:21
von sonjazeitler
Hallo,


hier die Normalwerte für ein Spermiogramm nach WHO 2010 im Vergleich zu den Werten Ihres Partners:

Ejakulatvolumen: 1,5 ml ______ 2,5 ml
Gesamtspermienzahl: 39 Millionen _______ 20 Mio
Spermienkonzentration: 15 Millionen/ml_______ 8 Mio/ml

Anteil vorwärtsbeweglicher Spermien a+b 32% ________ 37,5 %
Anteil normalgeformter Spermien (Morphologie): 4% _________1,5 %


Die Spermiogrammwerte Ihres Partners zeigen bzgl. Anzahl und Morphologie Abweichungen vom Normalbefund. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit auf natürlichem Weg eine SS zu erzielen herabgesetzt. Da der Wert für die Vorwärtsbeweglichkeit jedoch gut ist, besteht eine geringe Chance für eine Spontan-SS.
In einem Stimulationszyklus wäre je nach Tagesbefund und Ergebnis der Ejakulat-Aufbereitung auch ein IVF statt ICSI vorstellbar. Allerdings muss man die Möglichkeit eines Befruchtungsversagens mit in die Entscheidung für eine IVF einbeziehen.
Ein wichtiger Faktor für das Entstehen einer befruchteten EZ ist die Qualität der EZ.
Die Daten zu Ihren Zyklen zeigen, dass die Befruchtungsraten sehr unterschiedlich waren, von sehr niedrig bis durchschnittlich. Dies lässt vermuten, dass der Anteil befruchtungsfähiger EZ niedrig ist.
Dies könnte bedeuten, das eine Spontan-SS nicht nach 6-12 Monaten eintritt (=bei Normalbefund) sondern ev. erst nach 12 bis 60 Monaten, weil es eine höhere Zahl an Zyklen bedarf, bis ev. eine günstige EZ gebildet wird.

Viel Glück und alles Gute
Sonja Zeitler