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Strafsache Kinderwunsch?

Verfasst: 18 Aug 2013 23:55
von rebella67
Unter dem Artikel "Strafsache Kinderwunsch" erschien jetzt ein Artikel über Ermittlungen der Behörden zum Embryonenschutzgesetz:

http://www.zeit.de/2013/34/kinderwunsch ... hutzgesetz

Verfasst: 19 Aug 2013 10:39
von Insania
Danke für den Artikel.

Ja, es ist schlimm wie tief im Mittelalter Deutschland noch steckt.

Und alle Männer sollten sich mal fragen wie es sein kann, dass der Vater nicht der leiblich sein muß in Deutschland, Frauen aber gezwungen werden immer auch die leibliche Mutter sein zu müssen.

Demnach soll ja angeblich das aufwachsen mit einer nicht genetisch verwandten Mutter zu Identitätskrisen führen, was natürlich Schwachsinn ist, sonst hätten alle Adoptivkinder Identitätskrisen und dem ist ja gar nicht so. Und alle Kinder die bei Stiefmüttern aufwachsen wären dann ja auch betroffen, was wieder Unsinn ist. Aber ganz offensichtlich wird dm Vater gar keine Bedeutung bei der Identitätsentwicklungn eingeräumt, was so viel heißt wie, wer der Vater ist, ist scheißegal, ob das so nett allen Vätern gegenüber ist?

Ob ein Mensch psychisch gesund wird und bleibt hat reichlich wenig mit dem Verwandtschaftsgrad zu den Eltern zu tun als viel mehr mit dem Umgang innerhalb der Familie. Es sei denn psychisch kranke Eltern haben ihre Erkrankung den Kindern vererbt.

Die meisten tatsächlichen Identitäts- und Persönlichkeitsstörungen werden immer noch bei den Menschen diagnostiziert, die bei ihren leiblichen Eltern aufwuchsen, weil das die Mehrheit aller Menschen immer noch tut, zumindest bei einem Elternteil, meist der leiblichen Mutter. Ja wie erklären sich die Herren der Gesetzgebung das denn?

In diesem Sinne, ich schweige nicht über die Eizellspende, sie ist Teil der Evolution sowie Blutspende, Organspende und Samenspende auch. Und ich bin dankbar dafür!

Lieben Gruß!

Insania

Verfasst: 19 Aug 2013 12:58
von bani1976
Rebella, wieder einmal vielen Dank für diesen Artikelhinweis. Sehr gut wie ich finde, auch die anderen Seiten.

Insania, dem ist wohl nichts hinzuzufügen. Dir noch eine schöne SS und alles Gute.

LG von der Bani1976

Verfasst: 19 Aug 2013 14:37
von Kakoli
die haben echt einen schatten. anstatt dafür geld zu investieren, sollten sie mal lieber generell betroffenen paaren mit kinderwunsch helfen. warum samenspende erlaubt ist und eizellspende nicht, hat mir auch noch keiner erklären können. und ob so ein vorgehen nicht auch für die Kinder die aus einer eizellspende stammen auch widersprüchlich sein könnte, wird wohl auch nicht bedacht.

Verfasst: 19 Aug 2013 23:10
von Katharinchen
Hallo Rebella,

Danke für den link.

Es war abzusehen, dass es irgendwann mal zu Konflikten kommt.
Sonja Börner* ist sich sehr bewusst darüber, dass sie sich auf
schmalen Pfaden bewegt. Aber es ist nun mal eine Tatsache,
dass EZSp in einigen anderen Ländern erlaubt ist und dass wir
das Recht haben, uns europaweit behandeln zu lassen. Da ist es
doch eher positiv zu bewerten, dass sie Informationen sammelt
und sie den betroffenen Paaren zur Verfügung stellt, bevor sie von
zwielichten Geschäftemachern über den Tisch gezogen werden.

Ich finde es auch mutig von den Praxen im Raum Augsburg/
München, dass sie die Paare unterstützen, denn sie sind auch
diejenigen, die Frauen vor einer falschen Behandlung mit schlimmen
Nebenwirkungen schützen können, falls sie an eine Klinik geraten,
die mit unseriösen Mitteln arbeitet und die Gesundheit der Frauen
gefährdet. Daher ist es im Grunde eine Verpflichtung für die Ärzte,
diejenigen zu unterstützen, die sich für eine Behandlung im Ausland
entscheiden, um im Notfall Schaden von ihnen abwenden zu können.
Eine solche Kontrolle zum Schutz der Frauen kann doch eigentlich
nur gewünscht sein, denn sie erspart unter Umständen hohe Folgekosten.

Auf der einen Seite fordert die Bundesregierung ein Fortkommen
des europäischen Gedankens und unterschreibt Verträge, die es
ermöglichen, in Europa grenzüberschreitend Dienstleistungen
in Anspruch zu nehmen, aber auf der anderen Seite legt sie denen
Steine in den Weg, die diese Möglichkeiten nutzen wollen.

Ich bewundere Sonja Börner* für ihre Stärke und ihren Mut,
mit dem sie sich für die Belange der Kinderwunschpaare einsetzt
und dabei an die Grenzen der deutschen Gesetzgebung stößt,
die ihre jahrelange Arbeit und ihre eigene Existenz gefährden können,
wenn es zu einer Anklage käme. Ich wünsche ihr viel Kraft, um ihre
wertvolle Arbeit mit den betroffenen Paaren weiter führen zu können.

Verfasst: 20 Aug 2013 01:55
von Gast
...

Verfasst: 20 Aug 2013 01:57
von free
in der aufspaltung der mutterschaft wird eine potentielle gefahr gesehen,dass das kind erhebliche probleme bei der identitätsfindung erfährt und somit die entwicklung des kindes zu einer selbstverantwortlichen persönlichkeit gefährdet ist.wie es allerdings zu dieser annahme kam,ist allein aus ihr heraus nicht zu erkennen.psychologische untersuchungen dazu gab es im vorfeld noch nicht.es wird vermutet.das ist der eine ethische aspekt.ein anderer ist der "eizellhandel".Frauen in materiellen notlagen,insbesondere frauen in ärmeren ländern wird die hauptlast der spende aufgelastet.auch die beiden kirchen in de zeigten eine ablehnung der fremdeizellspende.die begründung erfolgte über die einheit von ehe und liebe und nicht zu vergessen dabei,die rechtlichen unsicherheiten.alles unter dem deckmantel: zum wohle des kindes.fazit:somit wird die entstehung des kindes verhindert,zum wohle des kindes *bier* und weil die eizellspende in de verboten ist,werden wir kiwu-pat.gleich mit kriminalisiert. wie schreibt lotti huber so schön in ihrem buch "in dieser zitrone ist noch viel saft":ist der ruf erst ruiniert,lebt es sich ganz ungeniert.............das traurige an dieser geschichte ist,wo erfahren wir betroffenen jetzt noch beratung und aufklärung?

Verfasst: 20 Aug 2013 01:58
von Gast
...

Verfasst: 20 Aug 2013 11:33
von Katharinchen
Hallo free,

In Tschechien und Spanien ist die EZSp gesetzlich geregelt.
Die Spenderinnen werden sorgfältig ausgewählt und mit so wenig Medikamenten
wie nötig stimuliert, weil durch eine hohe Dosierung höhere Kosten anfallen.
Daher bin ich nicht der Meinung, dass die Spenderinnen die Hauptlast der
Behandlung tragen. Sie stimulieren 12 bis 14 Tage lang mit Hormonen und lassen
die EZ dann bei der PU entnehmen. Danach ist der Aufwand für sie fertig.

Ich habe selbst sieben ICSIs gemacht, daher weiß ich, dass die körperliche
Belastung nicht so groß ist, dass man es für 500,- bis 1000,- Euro nicht machen
kann. Das empfinde ich für eine angemessene Aufwandsentschädigung, für die
ich selbst auch eine Spende machen würde.

Den Kliniken kann nur daran gelegen sein, dass die Spenderinnen heil aus der
Behandlung hervor gehen, weil sie sonst irgendwann die Schotten dicht machen
können, wenn sich unter den Spenderinnen, die ja oft Studentinnen sind, herum
spricht, dass die Belastung zu groß ist. Die Kliniken brauchen ja einen regelmäßigen
Nachschub an Spenderinnen, weil gesetzlich geregelt ist, dass sie nur eine bestimmte
Anzahl an Spenden machen dürfen.

Wenn man mal durch die Straßen von Prag und Brünn gelaufen ist, kann man sich
ein Bild von den Frauen machen, die dort leben. Das sind keineswegs arme,
schlecht gekleidete Frauen, die auf Almosen der deutschen Empfängerpaare
angewiesen sind, im Gegenteil, man sieht sehr selbstbewusste, modisch gekleidete
Frauen, die aufrecht durchs Leben gehen und wissen, was sie wollen.

In Brünn habe ich zwei junge Frauen gesehen, die an der Rezeption der Klinik
standen, und die haben mit Sicherheit keine eigene Behandlung gemacht.
Das waren sicher Frauen, die ihre EZ spenden wollen. Und die beiden waren genau
der Typ Frau, den ich oben beschrieben habe.

Verfasst: 20 Aug 2013 12:54
von stepo72
Wenn man mal durch die Straßen von Prag und Brünn gelaufen ist, kann man sich
ein Bild von den Frauen machen, die dort leben. Das sind keineswegs arme,
schlecht gekleidete Frauen, die auf Almosen der deutschen Empfängerpaare
angewiesen sind, im Gegenteil, man sieht sehr selbstbewusste, modisch gekleidete
Frauen, die aufrecht durchs Leben gehen und wissen, was sie wollen.




Wir waren lange und oft un Prag und das kann ich absolut unterstreichen , es ist Wahnsinn was da rumlauft, Beine bis in den Himmel und wirklich Bildschöne Frauen. Und auch wir haben frauen gesehen in der Klinik , wo ich durch weg sage , wannsinn . Ich glaube nicht das sie da die spenderinnen durch die Hintertür schieben :-)
Die zahl der spende Möglichkeiten sind begrenzt in der Klinik. Und das finde ich wirklich richtig so, wie keine Vorrednerin schrieb, die Spender Frauen sind das kapital der Kliniken, wenn die alle abspringen, wegen schlechter Behandlung, ständige uberstimulation, und Stimulation unkontrollierbar durchgeführt werden usw.dann kann die Klinik schnell schließen.
Es gibt wohl Kliniken wo Frauen aus armlichen Verhältnissen spenden und leider "Ovarien Ausbeutung"betrieben wird aber nicht in Tschechien. Glaube Rumänien soll da schon schlimmer sein.
Aber auch da wird es gewiss seriöse Kliniken geben.


Ich Farbe Buch die ganze zeit , angenommen es wird erlaubt das in D die ezsp zugelassen wird, was wird das dann kosten hier ? Und da hätte ich persönlich schon eher sorgen was die spenderinnen betrifft.
Spermaspende ist ja schon kein günstiges vergnügen in D , dann will ich nicht wissen was dann man hier zahlen muss.

Aber dafür müsste das Embryonen achutzgesetz sowas von umgeschrieben werden , eingeschlossen kryos ab blastos auch einfrieren und lagern dürfen, oh weh denke nicht das in Deutschland die zeit dafür schon gekommen ist, dafür haben wir zu viel "geistliche " und andere die schon alles tun werden damit so etwas hier nicht " passiert"

Ich wünsche aber allen die jetzt in die Schusslinie geraten sind, ganz viel kraft und Energie und hoffe auf ein gutes ende.