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Präimplantationsdiagnostik

Verfasst: 24 Nov 2013 21:53
von Muckmama
Hallo,
Wir möchten aufgrund einer schweren Erbkrankheit in unseren Familien eine Präimplantationsdiagnostik durchführen lassen.
Kann mir jemand (bestenfalls auch der Reproduktionsmediziner) seine Erfahrung mit der Präimplantationsdiagnostik erzählen? Mich interessiert vor allem wo Ihr sie habt durchführen lassen, ob es erfolgreich war, ob die Kasse den Vorgang bezahlt hat, und wie Ihr an die erforderliche Ethikrat-Beurteilung gekommen seid.
Stimmt es, dass das Verfahren in Deutschland noch deutlich schlechtere Erfolgsraten hat als im europäischen Ausland, weil es hier erst gerade etabliert wird?
Noch irgendwelche Tips/Anregungen zu diesem Thema?
Vielen Dank!!!

Verfasst: 25 Nov 2013 13:37
von Dr.Peet
Hallo,
die PID werden Sie sicher ab 2014 in verschiedenen gut ausgerüsteten Kliniken machen können. Derzeit besteht eine juristische "Regelungslücke" während der die PID auch jetzt, in wenigen Praxen, gemacht wird.
Wieviele Fälle dort aber gemacht werden, kann ich nicht sagen. Das muß man im Bedarfsfalle versuchen zu eruieren.
Ich würde an meinen Blinddarm lieber jemanden lassen, der das schon 1000 mal gemacht hat, als einen der mit 20 Eingriffen bestimmt auch schon ziemlich gut ist. (ich werde sicher angegriffen wegen des Beispiels, aber bitteschön!)
Die Kasse wird das zum jetzigen Zeitpunkt mit Sicherheit nicht zahlen!
Peet

Verfasst: 25 Nov 2013 13:52
von Muckmama
Vielen Dank für Ihre Informationen und die Einschätzung. Sie hilft mir sehr weiter bzw bestätigt meine Überlegungen..
Nochmals danke!

Verfasst: 18 Dez 2013 12:26
von LuckyBamboo
Hallo Dr. Peet,

ich habe eine balancierte Translokation 6,9 und hatte bereits
5 indizierte Aborte, da bei den zu erwartenden Kindern jeweils eine partielle Trisomie 9p und dem letzen zusätzlich eine Monosomie 6q. Meine Frage ist daher, ob eine PID sinnvoll ist. Kann dieser Gendefekt damit 100% ausgeschlossen werden?

Verfasst: 19 Dez 2013 10:24
von Janda
Hallo LuckyBamboo,

100% Sicherheit gibt dir wahrscheinlich niemand, aber solche Defekte können mit PID mit ziemlicher Sicherheit ausgeschlossen werden. Ich persönlich halte eine genetische Untersuchung in einem solchen Fall auch für sinnvoll (wir sind übrigens auch von einer balancierten Translokation betroffen). Aber das hängt davon ab, wie du die Aborte verkraftest, und auch davon, wie schnell du generell schwanger werden kannst (bei uns kommt beispielsweise leider auch noch ein schlechtes Spermiogramm hinzu, was ohnehin ICSIs erforderlich macht - in einem solchen Fall ist eine PID/PKD meines Erachtens noch "sinnvoller").

Allerdings könnt ihr ja Polkörperdiagnostik machen lassen, wenn die Translokation bei dir vorliegt. Das ist in Deutschland ohne weiteres möglich und unkomplizierter und günstiger als eine PID.

Liebe Grüße und alles Gute,
Janda

Verfasst: 19 Dez 2013 14:09
von LuckyBamboo
Janda hat geschrieben:Hallo LuckyBamboo,

100% Sicherheit gibt dir wahrscheinlich niemand, aber solche Defekte können mit PID mit ziemlicher Sicherheit ausgeschlossen werden. Ich persönlich halte eine genetische Untersuchung in einem solchen Fall auch für sinnvoll (wir sind übrigens auch von einer balancierten Translokation betroffen). Aber das hängt davon ab, wie du die Aborte verkraftest, und auch davon, wie schnell du generell schwanger werden kannst (bei uns kommt beispielsweise leider auch noch ein schlechtes Spermiogramm hinzu, was ohnehin ICSIs erforderlich macht - in einem solchen Fall ist eine PID/PKD meines Erachtens noch "sinnvoller").

Allerdings könnt ihr ja Polkörperdiagnostik machen lassen, wenn die Translokation bei dir vorliegt. Das ist in Deutschland ohne weiteres möglich und unkomplizierter und günstiger als eine PID.

Liebe Grüße und alles Gute,
Janda
Hallo Janda,

danke für deine Antwort. Eine PKD wäre sinnvoller, da der Gendefekt ja von meiner Seite kommt. Schwanger werde ich sehr schnell, da gibt es keine Probleme, daher habe ich auch nie über eine IVF nachgedacht. Ich habe zwar 2 völlig gesunde Kinder die auch nicht die balancierte Translokation von mir vererbt bekommen haben, aber es war kein schöner Weg bis dahin. Mittlerweile werde ich nun auch 36 Jahre und habe ehrlich gesagt keine Lust diese Ungewissheit bei den Schwangerschaften noch einmal zu durchleben. Mein letzter Abort war nun erst am 6.12. Daher haben wir uns entschlossen eine PID oder PKD vornehmen zu lassen. Dies schließt ja nun mal die IFV mit ein(die ich ja eigentlich nicht nötig habe). Noch dazu sind wir nicht verheiratet, was das ganze noch schwieriger ist. Leider würde uns da auch nur der Weg ins Ausland bleiben. Wir haben demnächst einen erneuten Termin bei der Humangenetik, dort werden wir unser Anliegen schildern und sehen welche Möglichkeiten für uns das Beste ist.

PID

Verfasst: 24 Feb 2014 11:30
von Munich
Ich habe mich fuer ein PID Behandlung entschieden -- habituelle Aborte, Alter. Ich hatte schon eine Beratung bei Dr. Nevinny in MUenchen, aber noch kein Transfer. Man kann die balancierte Translokation ausschliessen, und erhoeht auch dramatische die Schwangerschaftschance.