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Beurteilung der EZ-Qualität

Verfasst: 14 Dez 2013 10:59
von knoppers11
Liebe Frau Zeitler,

ich (37) war in den letzten drei Jahren 3 x schwanger (2 x IVF, 1 x spontan); alle drei mal MA (6.,8. und 9.SSW). Die Befruchtungsergebnisse waren immer sehr gut, die Menge und lt. den Biologen auch die EZ-Qualität. Es haben sich auch immer die meisten befruchteten EZ zeitgerecht und normal weiterentwickelt. Als Ursache für die letzte MA wurde eine Mutation beim Embryo gefunden, ansonsten waren alle anderen Untersuchungen ( Gerinnung, Immu., Genetik) obB.
In der Kinderwunschklinik wurde damals dann irgendwann gesagt, dass es vmtl. an den EZ liegen würde, da sie einfah meist der Grund seinen. Bei der Abortsprechstunde wird das alles als Unsinn betrachtet und behauptet, wenn die Biologen keine Auffälligkeiten in Befruchtung und Erstentwicklung der EZ sehen, dann wäre die EZ-Qualität nicht beeinträchtigt. Ist das so richtig?
Ich bin sehr verwirrt und weiß nicht, was bei uns Sinn macht. Wir haben eigentlich über EZ-Spende nachgedacht, aber da hat die Ärztin mich fast für hysterisch erklärt ;-)
Aber Fakt ist, dass wir in 6 Jahren ausser den 3 MA nicht weiter gekommen sind und es bisher einfach keine wirkliche Erklärung für das alles gibt.

Ich freue mich auf Ihre Einschätzung, vielen Dank!

Verfasst: 15 Dez 2013 17:39
von sonjazeitler
Hallo,

es ist leider so, dass eine gute Befruchtungsrate und eine zeitgerechte Embryoentwicklung eine chromosomale oder genetische Störung nicht ausschließen. Je nach Alter der Frau und der familiären Vorbelastung besteht ein gewisses Risiko für einen Abort nach der Einnistung eines äußerlich "normalen" Embryos.
Sie schreiben, dass eine Mutation gefunden wurde, die als Ursache für den Abort eingestuft wurde.
In diesem Fall wäre eine genetisch Beratung sehr wichtig, um die Wahrscheinlichkeit zu kennen, mit der weitere Embryonen davon ebenfalls betroffen wären. Eventuell könnte mittels PKD (Polkörperdiagnostik) bei einem erneuten Versuch die Wahrscheinlichkeit für einen ET mit einem intakten Embryo erhöht werden bzw. das Abortrisiko gesenkt werden.
Die Beratung durch einen Humangenetiker/in oder das Einholen einer Zweitmeinung helfen ihnen vielleicht, um den richtigen nächsten Schritt für Ihre Behandlung zu finden.
Alles Gute

Sonja Zeitler

Verfasst: 18 Dez 2013 07:32
von knoppers11
Hallo Frau Zeitler,

Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Eine genetische Untersuchung von meinem Partner und mir inkl. Beratung hat stattgefunden. Dort ist eigentlich von einer Polkörperdiagnostik und PID abgeraten worden, da trotzdem noch so viele Mutationen dadurch unerkannt bleiben. Würde man die PKD ggf. auch an Kryos durchführen können (ebei der ersten MA war ich 33/34, aus diesem Versuch gibt es noch Kryos)? Einen Frischversuch würden wir wohl nicht mehr machen, dann würden wir wirklich lieber gleich EZSP versuchen.

Vielen Dank und Frohe Weihnachten,

Knoppers

Verfasst: 05 Jan 2014 11:43
von knoppers11
und was mir auch auf der Seele brennt: ist es tatsächlich so, dass eine zu kurze zweite Zyklushälfte (9-10 Tage), sofern kein Progesteronmangel vorliegt, immer auf eine Eizellreifungsstörung zurückzuführen ist?
Oder gibt es auch andere Ursachen wie zum Beispiel einfach einen plötzlichen Progesteronabfall o.ä.?

Ich freue mich schon auf Ihre Antworten und wünsche einen schönen Resturlaub

Verfasst: 05 Jan 2014 20:26
von Kakoli
pkd kann man nicht an kryos durchführen, sondern nur in den ersten stunden bis zur Zellteilung. pid dagegen auch später. ich hatte auch pkd, bei dem versuch bzw der auslese hast geklappt!

Verfasst: 13 Jan 2014 19:35
von sonjazeitler
Hallo,

nachdem die Befruchtungsraten und Entwicklungsraten Ihrer EZ sehr gut waren, gibt es keine Hinweise auf eine EZ-Reifestörung. Die Progesterongabe nach dem ET unterstützt die 2. Zyklushälfte und hilft auch, gute Vorraussetzungen für einen nächsten Zyklus zu schaffen, wenn keine SS eingetreten ist.

Die PKD kann an Kryozellen nach Auftauen nicht durchgeführt werden. Die PKD wird ca 5 bis 10 Std. nach Befruchtung durchgeführt. Bei Kryozellen ist diese Zeitspanne schon überschritten.

Alles Gute für Ihre weitere Behandlung

Sonja Zeitler