Seite 1 von 1

Fehlgeburt durch schlechte Embryonen

Verfasst: 27 Feb 2014 19:25
von Angelyfire
Liebe Frau Zeitler,

mich beschäftigt eine Frage. Wenn eine Schwangerschaft trotz schlechter Embryonen (C-Qualität) einsetzt, ist die Schwangerschaft dann gefährdeter was Fehlgeburten angeht?

Oder wenn sich der Embryo erstmal eingenistet hat, ist es egal welche Qualität er mal hatte?

Ich hoffe auf eine ehrliche Antwort Ihrerseits.

Vielen Dank schon mal!

Liebe Grüße
Angelyfire

Verfasst: 27 Feb 2014 19:48
von betty75
Hallo,

ich bin zwar nicht die Biologin, aber antworte dir trotzdem schon mal: Ich glaube nicht, dass man so einen Zusammenhang herstellen kann. Meine Aborte hatte ich immer mit Top-Embryonen (expandierende Blastos an Tag 5, wunderschöne Acht-Zeller an Tag 3). Meine Tochter dagegen war an Tag 5 gerade im Übergang von Morula zu früher Blastozyste - ich hatte mir damals gar nicht viele Chancen ausgerechnet, dass es überhaupt klappt ...

LG

Verfasst: 28 Feb 2014 09:26
von Krabbenkind
Letztlich kommt es darauf an, dass der Embryo einen vollen Chromosomensatz hat (und natürlich auch nichts darüber hinaus). Das kann man ihm jedoch nicht ansehen. Die schönsten Blastozysten können chromosomal gestört und die mit eher schlechten Gradings völlig in Ordnung sein. Leider sind auch chromosomal gestörte Embryonen oft in der Lage, sich einzunisten. Diese Schwangerschaften enden jedoch meistens recht früh. Andere Trisomien behindern eine Schwangerschaft nicht, führen jedoch dazu, dass ein Kind mit einer Behinderung geboren wird, oder nicht lebensfähig ist außerhalb des Mutterleibs. Das kann mit einer Top-Blasto genauso passieren, wie mit einem C-Embryo.

Verfasst: 28 Feb 2014 09:36
von gruenegurke


Da sagt der Zech dass auch unschoene Tag 2/3 Embryos schoene Blastozysten werden koennen. Ich denke deshalb anhand des Aussehens kann man kaum was beurteilen!

Verfasst: 28 Feb 2014 21:50
von rebella67
Klar KÖNNEN auch Embryonen, die nicht danach aussehen, dass aus ihnen mal ein Mensch wird, unsere Sinne getäuscht haben und sich tatsächlich zum Menschen entwickeln. Das bestätigt auch jede einzelne Erfahrung.

Angelyfire fragt jedoch oben, ob diese Embryonen gefährdeter sind. Das heißt, ob sie häufiger zu einer Fehlgeburt führen als andere, die "besser" aussehen. Und da kann ich mir mal vorstellen, dass das tatsächlich auch so ist. Nicht umsonst hat man ja herausgefunden, dass die besserr aussehenden besser aussehen. Das "besser" sagt doch schon, dass man die Erfahrung gemacht hat, dass es denen häufiger ein Kind wird. Sonst würden wir ja nicht "besser" zu ihnen sagen.

Angelyfire fragt nun aber darüber hinaus, wenn nun ein "schlecht" aussehender Embryo sich schon mal festgebissen (also die erste Hürde überwunden) hat, ob es bei diesem dann - statistisch - häufiger zu einer Fehlgeburt kommt als bei einem "besser" aussehenden. Das ist in der Tat eine spannende Frage, finde ich. Deshalb bin ich gespannt, was Frau Zeitler dazu sagt.

Verfasst: 01 Mär 2014 08:11
von Angelyfire
Danke Rebella, genau so waren meine Fragen gemeint :-)

Lg Angelyfire

Verfasst: 03 Mär 2014 12:10
von sonjazeitler
Hallo,

durch den Einsatz von Embryoscopen zur Kultivierung von Embryonen kann der Verlauf der Embryoentwicklung und das Entstehen von Fragmenten sehr gut dokumentiert und ausgewertet werden. In einigen Untersuchungen gab es Hinweise darauf, dass der Zellzyklusverlauf und der Fragmentierungsgrad Indikatoren für den Chromosomenstatus sein können.
So vermutet man, dass Embryonen mit einem hohem Fragmentierungsgrad und Auffälligkeiten im Teilungsrhythmus häufiger Fehlverteilungen der Chromosomen aufweisen.
Wenn sich aneuploide (Chromosomen fehlverteilt) Embryonen einnisten, ist die Abortrate höher als für euploide (korrekte Chromosomenverteilung) Embryonen.
Der Fragmentierungsgrad alleine betrachtet lässt keine Rückschlüsse auf die Einnistungs bzw. Abortrate
zu.

Gruß
Sonja Zeitler