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Psychologische Aspekte der Eizellspende

Verfasst: 26 Mär 2014 02:53
von free

Verfasst: 26 Mär 2014 18:36
von rebella67
Oh cool, mal eine Studie auf deutsch. :-)

Verfasst: 26 Mär 2014 21:13
von Katharinchen
Danke für den link.

Beratung vor einem so außergewöhnlichem Schritt wie einer Eizellspende
ist dringend von Nöten, wenn man sich die Beschreibung der Fälle ansieht.
Leider wird das Thema hier in D tabuisiert, als gäbe es gar keine Frauen,
die ins Ausland reisen, im Gegenteil, hier werden Ärzte und Berater an
den Pranger gestellt, die Paare in ihrer Not unterstützen.

Auf der einen Seite heißt es immer Europa, Europa, auf der anderen Seite
werden den Menschen Steine in den Weg gelegt, die die europaweit
angebotenen Möglichkeiten nutzen. Das passt für mich nicht zusammen.
Die Leidtragenden sind die Frauen, die sich dann wegen diesem Makel,
etwas Verbotenes zu tun, von ihrem Kind entfremdet fühlen und unter
dem Siegel der Verschwiegenheit, um ihren Arzt nicht reinzureißen,
ihre Behandlung still und heimlich durchziehen und die Konsequenzen
mangels Wissen gar nicht vollumfänglich abschätzen können.

Daher bin ich froh, dass es dieses Forum hier gibt, in dem das Thema EZSp
ausdrücklich erwünscht ist, denn wo sonst sollen sich die Paare informieren
als bei anderen Betroffenen. Die professionellen Helfer dürfen es ja nicht. :vogel:

Diese Studie müsste an alle zuständigen Stellen verschickt werden, die
dafür verantwortlich sind, dass Frauen diesen Weg alleine und heimlich
gehen müssen und ohne offizielle Beratung nicht in Anspruch nehmen
dürfen, weil es hier verboten ist. Und diese Lügerei muss auch endlich
ein Ende haben. Es ist ein Unding, dass manche Ärzte Frauen zwar
unterstützen, aber dafür irgendwas Erlogenes in die Patientenakte
eintragen müssen, damit sie ja nicht wegen Unterstützung auffliegen.
Es ist doch eine Tatsache, die jedem der Verantwortlichen klar ist,
dass jährlich tausenden Paare ins Ausland reisen, um sich ihren
Kinderwunsch mit einer EZSp als letzte oder einzige Möglichkeit erfüllen
zu können. Was soll da diese Lügerei und die Verfolgung von Ärzten,
die es als ihren Berufsethos ansehen, hilflosen Menschen die Behandlung
zu ermöglichen, die für ihre Situation angemessen ist.

Ich rede mich gerade in Rage, ich hör mal auf.

Verfasst: 26 Mär 2014 23:48
von rebella67
Das hast du so gut geschrieben, Katharinchen. Mit den gleichen Worten solltest du an der Online Umfrage des Ethikrates teilnehmen, die ich im anderen Thema verlinkt habe. Vielleicht hast du es ja schon. Ich hoffe es. Denn genau dort wäre dein Statement richtig. Ich werde ich den Link zu dieser Studie dorthin schicken.

Verfasst: 27 Mär 2014 22:31
von Wildkätzchen
Hallo Mädels,

Ich fand den Beitrag auch super interessant und kann Euch allen nur zustimmen, wie wichtig psychologische Betreuung ist!

Beim Lesen hatte ich zunächst ein sehr gutes und beruhigtes Gefühl, weil ich dachte, wow, wir gehen das Thema ja genau so an, wie es empfohlen wird. Ich bin nach der Totgeburt unserer Tochter bei einer Therapeutin, die mir sehr hilft. Mit ihr spreche auch über all meine Gedanken rund um die Eizellspende. Das hilft sehr. Vor einer Woche waren wir jetzt zusätzlich noch bei einer auf Kinderwunsch spezialisierten Pädagogin. Danach haben wir uns endgültig sicher gefühlt und uns für die EZS entschieden. Irgendwie hat mich der Artikel aber doch nachhaltig beschäftigt und im Nachhinein etwas verunsichert. Kann ich mir wirklich sicher sein, dass ich so negative Gedanken wie bei den Beispielen dort nicht auch bekommen könnte? Hat eine von Euch schon ein Kind aus Eizellspende und kann etwas berichten? Sonst liest man ihm Forum eigentlich immer nur von positiven Gedanken und Emotionen nach der Geburt...

LG
Wildkätzchen

Verfasst: 27 Mär 2014 23:27
von rebella67
Mich haben die Fälle gerade wegen ihrer Anzahl auch schockiert. Ich dachte beim Lesen immer, der nächste Fall müsse doch anders gelagert sein.

Für mich ist das schwer nachvollziehbar, dass es solche Geschichten in dieser Häufigkeit gibt. Allerdings weiß man ja auch nicht, aus was für einer Anzahl von Eizellspenden diese Fälle herausgegriffen wirden. Das müsste man die Autoren mal fragen.

Ich bin hier seit über 12 Jahren und habe schon hunderte von Berichten zumindest über Samenspende gelesen. Mir ist kein solcher Fall bekannt, in dem die Eltern dann Schwierigkeiten hatten, ihr Kind als ihres anzunehmen. Ich vermute, dass das bei einer Eizellspende nicht viel anders sein kann.

Verfasst: 27 Mär 2014 23:40
von Wildkätzchen
Danke für Deine Antwort, Rebella! Interessant, dass es Dir genauso ging!

Ich habe mir im Nachhinein auch gedacht, dass Negativbeispiele natürlich in den Kontext des ganzen Berichtes besser reingepasst haben. Er zeigt ja eher die kritische Seite der Eizellspende. Auf jeden Fall beruhige ich mich mit dieser These und damit, dass - wie Du schon sagst - hier nur positive Stimmen zu hören sind.

LG
Wildkätzchen

Verfasst: 28 Mär 2014 01:20
von free
Wildkätzchen hat geschrieben: Kann ich mir wirklich sicher sein, dass ich so negative Gedanken wie bei den Beispielen dort nicht auch bekommen könnte?
LG
Wildkätzchen
wildkätzchen, es geht doch gerade in diesem bericht um diese negativ-gedanken.ihnen einen raum zu geben,sie zu zulassen ohne sich dafür zu schämen und sie auch auszusprechen und wahrzunehmen unter professioneller anleitung.denn nur so kann ich sie verändern oder relativieren,diese gedanken.wir alle haben sie und sie sind auch passend zur situation.nehmen wir sie nicht wahr oder idealisieren oder negieren oder verdrängen,kommt es zu solchen störungen,wie berichtet.diese frauen lieben ihre kinder,auch wenn sie diese gefühle und gedanken und inneren konflikte haben,ihr kind nicht lieben zu können oder so "fremd" anzunehmen.das eine hebt doch das andere nicht auf.deshalb sitzen sie in der praxis und wollen sich verändern.mir sind solche gedanken nicht fremd und ich gebe "diesem fremden"auch einen raum,es darf da sein.ich hatte auch schon solche gedanken der reduktion bei zwei "fremden".aber es sind nur meine gedanken. in meinem herzen habe ich sie bei allen drei schwangerschaften geliebt und das fühlte sich nicht fremd an,da gab es keinen unterschied zu den schwangerschaften mit eigenen eizellen und der schmerz sie wieder gehen lassen zu müssen,war und ist genauso groß.lg free

Verfasst: 09 Apr 2014 10:25
von ajamue
Hallo Rebella,
der Link funktioniert nicht :-(
irgendwie hab ich im Moment kein Glück mit Links.
Hast du den Bericht zum Verschicken oder Hochladen für mich?
LG ajamue

Verfasst: 09 Apr 2014 18:30
von rebella67
Oh wie dumm. Man findet jetzt nur noch dies: http://link.springer.com/article/10.100 ... 013-3250-7

Das heißt, sie wollen jetzt, dass man den Artikel kaufen muss. Und dieses Mal habe ich die PDF nicht gespeichert. :-(

Free, Katharinchen oder Wildkätzchen, hat einer von euch das gespeichert? Dann freue ich mich über eine PN.