Antidepressiva Dosierung bei Kinderw. (wg. zuvor Trisomie18)
Verfasst: 01 Apr 2014 23:02
Guten Tag, Frau Zeitler,
diese Anfrage stelle ich auch im Reproforum an Dr. Peet, weil ihr gemeinsames Fachwissen vielleicht hilfreich sein könnte.
Ich hatte gedacht nie wieder hier sein zu müssen... als ich zum dritten mal ü40 bei sehr eingeschränktem Spermiogramm mit 45 schwanger geworden bin (durch IUI). Die Schwangerschaft verlief körperlich sehr problemlos und trotz vieler psychischer Belastungen, die sich sehr geballt haben, war ich sehr glücklich schwanger, körperlich auch völlig unauffällig und problemlos, ich nahm es locker - bis einen Tag vor dem Geburtstermin, z.B. fuhr ich bis zum letzten Tag Fahrrad und war sehr fit, nahm aber auch nur 7 kg zu.
Ylva ist Neujahr in mir gestorben, zwei Tage vor dem geplanten Kaiserschnitt. Das Trauma war unvorstellbar schlimm, ich habe sie dann doch natürlich in BEL geboren. Einen genauen Obduktionsbefund habe ich immer noch nicht. Die Nabelschnur war überlang (ein meter) und dreimal um den Hals gewickelt, sie saß allerdings seit dem Organultraschall (alles bestens wie vorher auch die Nackenfalte) ständig in BEL, auch mal Querlage. Plazentabefund ergab eine zuvor unentdeckte chronische Insuffizienz, obwohl jedes CTG 10 Ounkte bekam - aber es gab leider keinen Dopplerultraschall mehr. Die gynäkologische Begleitung war voreingenommen (mein Alter, ich sollte mich dann auch beim geplanten Kaiserschnitt doch besser gleich sterilisieren lassen und am Anfang der SS hörte ich, ich solle mich doch besser darauf einstellen, dass die Schwangerschaft sowieso nicht gut geht, in diesem Alter, alles andere wäre ja ein Wunder. Nun hat sie damit recht behalten... obwohl viele Wochen alles sehr gut und ganz anders aussah.
Ich habe zwei Kinder aus sehr frühen Schwangerschaften, beide indessen erwachsen und meine nun Kleinste ist dreieinhalb. Ich wurde noch stillend mit 43 wieder schwanger, als sie gut ein Jahr war. Aber die Schwangerschaft mit einem Jungen hielt nur 14 Wochen, dann Spätabbruch wegen Trisomie 18.Ich hatte damals -wegen auch schon größerer psychischer Belastung (familiär und beruflich) schon in der Schwangerschaft ein Antidepressivum genommen, Nortrilen, während der Schwangerschaft 1 x 10 mg/d und danach in der Stillzeit 1 x 25g/d. Irgendwie bin ich nie das - vielleicht vermutlich unbegründete Gefühl losgeworden, dass es einen Zusammenhang geben könnte. Obwohl meine Ärztin recherchierte, aber letzte Sicherheit wird wohl keiner geben können? Oder könnten Sie mich etwas beruhigen und diese Sorge nehmen?
Nach der Totgeburt ist Nortrilen, das ich auch diesmal zuvor schon ab 4. Schwangerschaftsmonat in 25 mg/d genommen hatte, auf die doppelte Dosis erhöht, morgens und abends. Nach Rücksprache mit der Neurologin bin ich seit einer knappen Woche auf nur noch abends runtergegangen, mit dem Ziel weiter auf 10 mg/abends zu reduzieren. Allerdings haben wir das zeitlich noch nicht so ganz besprochen, nur dass, also noch nicht wann und wie genau runtergehen mit der Dosis.
Heute war ich erstmalig wieder bei meinem Hausarzt, dem ich auch von diesem Vorhaben erzählte, da ich nun einen allerletzten Anlauf zur Realisierung des Kinderwunschs nehmen möchte - nach hinten schieben geht ja nicht mehr. Er war eindringlich und verhalten und würde mir eher abraten, aus der Sorge, dass ich völlig zerbreche, wenn wieder was schief geht. Bei meinem unglaublichen biografischem Hang, immer alle seltene Wahrscheinlichkeiten mitzunehmen (z.B. Sohn Autist (Asperger), Tochter Leukämie im Kindesalter...) versuche ich aber doch es so zu sehen, dass solch ein dreifaches Schwangerschafts-Pech hintereinander doch eigentlich wiederum nicht sehr wahrscheinlich sein kann.
Wir wollen es nur kurz nochmal wagen, im Wissen um die geringen Chancen und höheren Risiken, aber versuchte ich es nicht und hätte ich nicht diese kleiine Aussicht und die Hoffnung nochmal im Hintergrund, wäre ich noch trostloser. Mein Naturell ist glaub ich eher so, als es vorsichtshalber zu lassen. Ich glaube, wenn ich mir bewusst bin und das bin ich, kann ich auch noch einen Schicksalsschlag verkraften für den ganz leisen Ausblick nun vielleicht doch noch einmal Glück zu haben, obwohl das wieder bzw. endlich mal ein Wunder wäre.
Meine Frage an Sie ist nun, ob Sie die Empfehlung des Hausarztes bestätigen würden, nach nun noch einer Woche (also insgesamt zwei Wochen, nicht schneller) Reduktion von 50 Nortrilen am Tag auf nur noch 25 abends, dann auf 10 mg runterzugehen. Ich weiß, dass man nicht abrupt absetzen, sondern ausschleichen soll. Aber ich habe auch eben ein leicht ungutes Gefühl, wenn ich versuche, damit schwanger zu werden und der unwahrscheinliche Fall vielleicht doch recht bald eintritt.
Die neue Frauenärztin hat das ganze übrigens pragmatisch und weniger moralisch gesehen (jeder argumentiert ja üblicherweise mit der eigenen Einstellung) und wir haben vereinbart, zwei, drei Monate so probieren, wenn es nicht klappt, nochmal mit leichter Stimulation.
Haben Sie noch andere Empfehlungen für mich? Ich habe bereits alle Mittelchen wieder angesetzt, die den Erfolgsfall brachten (nur nicht Tee und Massage), das wären: 25 mg DHEA, Vitamin B, Zink, Selen, 400 Q10/d, Fischöl, Alchemilla Urtinktur und etwas Homöopathie (Follikelhormon, Corpus luteum, Cuprum metallicum) sowie L-Arginin.
Und es ist ein neuer Partner. Nach der Trennung in der Schwangerschaft, habe ich ihn hochschwanger kennengelernt, er hat das alles mit mir durchgestanden und tut mir auch sonst gut, Bauchgefühl: er ist es einfach. Das Problem mit dem Spermiogramm wird nun sicher nicht mehr so stehen (er lebt sehr gesund und seine Exfreundin war auch in höherem Alter sehr schnell schwanger) - aber ich werde ihn nicht mit einer Untersuchung triezen, bin schon froh, dass er mir überhaupt gefolgt ist jetzt in meinem Kinderwunsch, den er von sich aus jetzt nicht hegte.
Vielen Dank für einen Rat
diese Anfrage stelle ich auch im Reproforum an Dr. Peet, weil ihr gemeinsames Fachwissen vielleicht hilfreich sein könnte.
Ich hatte gedacht nie wieder hier sein zu müssen... als ich zum dritten mal ü40 bei sehr eingeschränktem Spermiogramm mit 45 schwanger geworden bin (durch IUI). Die Schwangerschaft verlief körperlich sehr problemlos und trotz vieler psychischer Belastungen, die sich sehr geballt haben, war ich sehr glücklich schwanger, körperlich auch völlig unauffällig und problemlos, ich nahm es locker - bis einen Tag vor dem Geburtstermin, z.B. fuhr ich bis zum letzten Tag Fahrrad und war sehr fit, nahm aber auch nur 7 kg zu.
Ylva ist Neujahr in mir gestorben, zwei Tage vor dem geplanten Kaiserschnitt. Das Trauma war unvorstellbar schlimm, ich habe sie dann doch natürlich in BEL geboren. Einen genauen Obduktionsbefund habe ich immer noch nicht. Die Nabelschnur war überlang (ein meter) und dreimal um den Hals gewickelt, sie saß allerdings seit dem Organultraschall (alles bestens wie vorher auch die Nackenfalte) ständig in BEL, auch mal Querlage. Plazentabefund ergab eine zuvor unentdeckte chronische Insuffizienz, obwohl jedes CTG 10 Ounkte bekam - aber es gab leider keinen Dopplerultraschall mehr. Die gynäkologische Begleitung war voreingenommen (mein Alter, ich sollte mich dann auch beim geplanten Kaiserschnitt doch besser gleich sterilisieren lassen und am Anfang der SS hörte ich, ich solle mich doch besser darauf einstellen, dass die Schwangerschaft sowieso nicht gut geht, in diesem Alter, alles andere wäre ja ein Wunder. Nun hat sie damit recht behalten... obwohl viele Wochen alles sehr gut und ganz anders aussah.
Ich habe zwei Kinder aus sehr frühen Schwangerschaften, beide indessen erwachsen und meine nun Kleinste ist dreieinhalb. Ich wurde noch stillend mit 43 wieder schwanger, als sie gut ein Jahr war. Aber die Schwangerschaft mit einem Jungen hielt nur 14 Wochen, dann Spätabbruch wegen Trisomie 18.Ich hatte damals -wegen auch schon größerer psychischer Belastung (familiär und beruflich) schon in der Schwangerschaft ein Antidepressivum genommen, Nortrilen, während der Schwangerschaft 1 x 10 mg/d und danach in der Stillzeit 1 x 25g/d. Irgendwie bin ich nie das - vielleicht vermutlich unbegründete Gefühl losgeworden, dass es einen Zusammenhang geben könnte. Obwohl meine Ärztin recherchierte, aber letzte Sicherheit wird wohl keiner geben können? Oder könnten Sie mich etwas beruhigen und diese Sorge nehmen?
Nach der Totgeburt ist Nortrilen, das ich auch diesmal zuvor schon ab 4. Schwangerschaftsmonat in 25 mg/d genommen hatte, auf die doppelte Dosis erhöht, morgens und abends. Nach Rücksprache mit der Neurologin bin ich seit einer knappen Woche auf nur noch abends runtergegangen, mit dem Ziel weiter auf 10 mg/abends zu reduzieren. Allerdings haben wir das zeitlich noch nicht so ganz besprochen, nur dass, also noch nicht wann und wie genau runtergehen mit der Dosis.
Heute war ich erstmalig wieder bei meinem Hausarzt, dem ich auch von diesem Vorhaben erzählte, da ich nun einen allerletzten Anlauf zur Realisierung des Kinderwunschs nehmen möchte - nach hinten schieben geht ja nicht mehr. Er war eindringlich und verhalten und würde mir eher abraten, aus der Sorge, dass ich völlig zerbreche, wenn wieder was schief geht. Bei meinem unglaublichen biografischem Hang, immer alle seltene Wahrscheinlichkeiten mitzunehmen (z.B. Sohn Autist (Asperger), Tochter Leukämie im Kindesalter...) versuche ich aber doch es so zu sehen, dass solch ein dreifaches Schwangerschafts-Pech hintereinander doch eigentlich wiederum nicht sehr wahrscheinlich sein kann.
Wir wollen es nur kurz nochmal wagen, im Wissen um die geringen Chancen und höheren Risiken, aber versuchte ich es nicht und hätte ich nicht diese kleiine Aussicht und die Hoffnung nochmal im Hintergrund, wäre ich noch trostloser. Mein Naturell ist glaub ich eher so, als es vorsichtshalber zu lassen. Ich glaube, wenn ich mir bewusst bin und das bin ich, kann ich auch noch einen Schicksalsschlag verkraften für den ganz leisen Ausblick nun vielleicht doch noch einmal Glück zu haben, obwohl das wieder bzw. endlich mal ein Wunder wäre.
Meine Frage an Sie ist nun, ob Sie die Empfehlung des Hausarztes bestätigen würden, nach nun noch einer Woche (also insgesamt zwei Wochen, nicht schneller) Reduktion von 50 Nortrilen am Tag auf nur noch 25 abends, dann auf 10 mg runterzugehen. Ich weiß, dass man nicht abrupt absetzen, sondern ausschleichen soll. Aber ich habe auch eben ein leicht ungutes Gefühl, wenn ich versuche, damit schwanger zu werden und der unwahrscheinliche Fall vielleicht doch recht bald eintritt.
Die neue Frauenärztin hat das ganze übrigens pragmatisch und weniger moralisch gesehen (jeder argumentiert ja üblicherweise mit der eigenen Einstellung) und wir haben vereinbart, zwei, drei Monate so probieren, wenn es nicht klappt, nochmal mit leichter Stimulation.
Haben Sie noch andere Empfehlungen für mich? Ich habe bereits alle Mittelchen wieder angesetzt, die den Erfolgsfall brachten (nur nicht Tee und Massage), das wären: 25 mg DHEA, Vitamin B, Zink, Selen, 400 Q10/d, Fischöl, Alchemilla Urtinktur und etwas Homöopathie (Follikelhormon, Corpus luteum, Cuprum metallicum) sowie L-Arginin.
Und es ist ein neuer Partner. Nach der Trennung in der Schwangerschaft, habe ich ihn hochschwanger kennengelernt, er hat das alles mit mir durchgestanden und tut mir auch sonst gut, Bauchgefühl: er ist es einfach. Das Problem mit dem Spermiogramm wird nun sicher nicht mehr so stehen (er lebt sehr gesund und seine Exfreundin war auch in höherem Alter sehr schnell schwanger) - aber ich werde ihn nicht mit einer Untersuchung triezen, bin schon froh, dass er mir überhaupt gefolgt ist jetzt in meinem Kinderwunsch, den er von sich aus jetzt nicht hegte.
Vielen Dank für einen Rat