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Immer vorzeitiges Ende bei TF+10

Verfasst: 15 Sep 2014 15:43
von anonym0815
Hallo Frau Dr. Zeitler,

mich beschäftigt ein großes Problem und ich möchte Sie um Ihren Rat bitten:

Folgende Infos zu mir vorab:
39 Jahre, AMH im Normalbereich, FSH bei 9,9, immer ausreichend Eizellen vorhanden, Befruchtungsrate in der Vergangenheit nicht so gut - nun super.
Immer TF von Blastos an Tag 5 in A-oder B-Qualität, Schleimhaut immer in Ordnung, bis auf geringfügig erhöhte Anticardiolipin-AK KEINERLEI Auffälligkeiten, alles im grünen Bereich, TSH 1,0

7. ICSI/IMSI für´s Geschwisterchen:
DR ab 18. Tag im Vorzyklus, Stimu mit 4 Tagen 275 IE Merional, dann 225 IE - Dauer: 12 Tage
PU:12 EZ, davon 11 reif und 7 (ICSI/IMSI) befruchtet
Tag 5: noch 6 Stück übrig -> TF von 2 expandierenden Blastos in 4AA und 3AA-Qualität!
Rest (1 Volle Blasto AA, 1 frühe Blasto AB wurde an Tag 5, 1 weitere Blasto an Tag 6 vitrifiziert)
Medikation nach TF: 3x1 Progynova, ASS, ACC akut, Fraxiparin und alle 36 Stunden 1x Agolutin (Progesteron) i.m.

Blutwert bei TF+16 lag leider nur bei 9,5 hcg. Game over!

Jetzt meine Frage: das war jetzt die 3. biochemische SS in 7 Versuchen. Ich spüre immer die Einnistung und weiß durch diverse Anzeichen direkt das es wieder geklappt hat.

ABER: bei TF+10 läuft immer IRGENDWAS schief - wie schon 2x zuvor exakt an diesem Tag: Dann bekomme ich irre KOPFSCHMERZEN, die Gelüste auf Eiweiß und Müdigkeit lassen nach - tja und ab da sinkt dann wohl auch wieder der hcg-Wert. Ich interpretiere die Kopfschmerzen mittlerweile als eine Art Abstoßungsreaktion.

Mal angenommen: wenn man den Wert von 9,5 bis zu TF+10 zurück verdoppelt, kommt man auf ca. 300, einen für den Tag normalen Durchschnittswert. ABER WAS ist dann der Grund, dass es nicht mehr weiter geht?

1. Ist der Tag 10 aus so ein kritischer Tag bei der Zellteilung wie z.B. Tag 3?
2. Die Eizellen waren genetisch nicht einwandfrei (aber gleich 3x obwohl immer A-B Qualität?)
3. Falsche Stelle für die Einnistung? (hab ne leicht herzförmige GM!) - TF wurde leider ohne US gemacht, mir wurde gesagt, die Schallwellen würden die Chance um 30% mindern
4. Anticardiolipin-Antikörper gering erhöht...könnte das trotz ASS und Heparin eine Ursache sein? Wenn ja, was tun?
5. oder oder oder....

Ich wäre für einen Rat sehr dankbar!

Schönen Gruß
Taikos

Verfasst: 19 Sep 2014 23:02
von anonym0815
*schubs*

Verfasst: 20 Sep 2014 18:03
von sonjazeitler
Hallo,

das Einnisten der Embryonen findet ca Tag 7-9 nach Punktion ( = Tag 2 -4 nach TF mit BC an Tag 5 ) statt und HCG wird gebildet. Für den Einnistungsvorgang ist eine wichtige Vorraussetzung, dass die BC aus der Zona schlüpfen konnte. Manche IVF-Labore bieten das laser-assisted-hatching an, um diesen Schritt zu unterstützen. Ein weiterer entscheidender Faktor für die Einnistung ist der Zustand der Gebärmutterschleimhaut.Bei wiederholtem Implantationsversagen wird geraten, mittels ERA den Zyklustag zu bestimmen, der die günstigsten Werte für eine Einnistung aufweist.

Nach der Einnistung bestimmt das genetische Programm des Embryos über den weiteren Verlauf der Entwicklung.Sie schreiben, dass die Embryonen genetisch auffällig waren.
Je nach dem mit welcher Untersuchungsmethode dieses Ergebnis festgestellt wurde ( Untersuchung von 5 Chromosomen oder Untersuchung aller 23 Chromosomen) besteht die Möglichkeit, dass eine EZ nur zum Teil in Ordnung war, im nicht untersuchten Teil jedoch Veränderungen auswies, die eine Weiterentwicklung verhinderte.
Eine Polkörperuntersuchung für alle Chromosomen gibt Ihnen vielleicht die Möglichkeit, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit den Embryo zu erkennen, der chromosomal intakt ist und dadurch ein höheres Potential für eine Weiterentwicklung hat.

Über negative Einflüsse von Ultraschallwellen beim TF kenne ich keine Studien.
Gerade bei schwierigen Transferen (Form des Uterus, Lage des Uterus... ) kann die Ultraschallüberwachung gute Dienste leisten. Man kann das Plazieren der Embryonen an der optimalen Stelle sehr gut mitverfolgen und auch den Zustand der Gebärmutterschleimhaut berücksichtigen.

Alles Gute

Sonja Zeitler

Verfasst: 21 Sep 2014 11:55
von anonym0815
Vielen Dank

Verfasst: 22 Sep 2014 20:29
von anonym0815
Vielen Dank für Ihre Antwort.

Ich bin allerdings nach nochmaligem Lesen heute über Ihren Satz gestolpert:
Nach der Einnistung bestimmt das genetische Programm des Embryos über den weiteren Verlauf der Entwicklung.Sie schreiben, dass die Embryonen genetisch auffällig waren.
Das ist ein Mißverständnis. Es gab keine PID, von daher haben wir nur das Grading aus dem Labor: 2x expandierend, 3AA und 4AA.
Hatching wäre bei Bedarf gemacht worden, Zona sei nicht verdickt gewesen und war daher nicht gehatcht worden.

ERA halte ich nach 3 Einnistungen in den letzten 4 Versuchen auch nicht für den Schlüssel zum Erfolg - es gab ja nachweislich eine Einnistung.

Die Frage ist doch: schwanger werden kann ich offenbar - doch wie bleibe ich es?

Verfasst: 27 Sep 2014 16:49
von sonjazeitler
Hallo,

bzgl. der Einnistung wäre es hilfreich, den HCG-Wert von Tag TF + 10 , sowie die E2 und Prog-Werte zu kennen. Liegen die Werte für HCG über 100?
Für mehr Informationen zur Qualität der Embryonen bliebe in Ihrem Fall nur die PKD oder weniger invasiv
die Kultur der Eizellen/Embryonen in einem Embryoscope. Mit diesen Methoden könnte man mehr über die "Regelmäßigkeit" der Zellen erfahren und dadurch ev. besser über die Art der Behandlungsfortführung entscheiden.

Gruß
Sonja Zeitler

Verfasst: 12 Apr 2015 00:28
von Babywunsch69
sonjazeitler hat geschrieben:Hallo,

bzgl. der Einnistung wäre es hilfreich, den HCG-Wert von Tag TF + 10 , sowie die E2 und Prog-Werte zu kennen. Liegen die Werte für HCG über 100?
Für mehr Informationen zur Qualität der Embryonen bliebe in Ihrem Fall nur die PKD oder weniger invasiv
die Kultur der Eizellen/Embryonen in einem Embryoscope. Mit diesen Methoden könnte man mehr über die "Regelmäßigkeit" der Zellen erfahren und dadurch ev. besser über die Art der Behandlungsfortführung entscheiden.

Gruß
Sonja Zeitler
Liebe Frau Zeitler,
auch bei mir ist es ähnlich, daher würde ich mich sehr freuen, wenn Sie erklären könnten, wie die o.g. Werte an TF-10 sein sollten und ob man sie (speziell einen niedrigen E2-Wert von 135) mit Zusatzgabe von Östrogenen positiv beeinflussen könnte.
Danke im Voraus!
LG BW

Verfasst: 15 Apr 2015 09:27
von sonjazeitler
hallo,

wenn nach ET eine SS eingetreten ist, dann liegen
die Werte für Progesteron meist zwischen 20 bis 40
die Werte für e2 über 100.
Dies sind nur Anhaltspunkte, es gibt immer wieder Ausnahmen d.h. trotz niedriger Werte liegt eine intakte SS vor. Beurteilen kann es nur der Arzt vor Ort, je nach individueller Situation.

Gruß
Sonja Zeitler

Verfasst: 15 Apr 2015 23:59
von Babywunsch69
Liebe Frau Zeitler,
herzlichen Dank für die vielen Antworten!
Sie haben mir sehr gut geholfen!
Liebe Grüße
BW