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"Monsoon-Baby" - Berührender Spielfilm zur Leihmut

Verfasst: 18 Sep 2014 21:32
von rebella67
Der Film kam gestern Abend im ARD.

Hier kann man ihn sich jetzt noch 6 Tage online ansehen: http://programm.daserste.de/pages/progr ... 81B474FE0C

Mich interessiert eure Meinung.

Verfasst: 18 Sep 2014 22:02
von kissy68
liebe rebella,

vielen dank für den tip, aber leider kann ich den film nicht in der schweiz anschauen - aus irgendwelchen rechtlichen gründen ... schade .. aber ich versuche es über unsere Fernsehbox, vielleicht klappt ja das ..

lg kissy

Verfasst: 19 Sep 2014 10:54
von ajamue
http://www.klein-putz.net/forum/viewtopic.php?t=80890

Hallo Rebella und Kissy, hier wird schon heftig diskutiert!
Ich werde es mir am WE auch zu Gemüte führen, obwohl ich lat Inhaltsangabe, dass es mal wieder eine typische klischeebehaftete Darstellung sein wird.

Verfasst: 19 Sep 2014 11:19
von tigerlilian
Hallo Ajamue,
Ist halt leider im geschützten Bereich ;)

Ich weiß noch nicht genau, was ich von dem Film halten soll. Mein Gefühl ist, dass versucht wurde, wirklich sehr viele mögliche Probleme hineinzupacken. Das machte ihn sehr informativ, aber wurde er dadurch nicht doch wieder etwas unrealistisch? Es fühlte sich fast wie ein Horror Trip an ...

Gruß
tigerlilian

Verfasst: 19 Sep 2014 11:38
von free
ein sehr mutiger und realistischer film.im deutschen fernsehen selten so erlebt.ja,die reproduktionsmedizin ist halt ein knallhartes geschäft und da regiert nun mal das geld.schön umgesetzt das thema.und ja,das hätte auch ich sein können.

Verfasst: 19 Sep 2014 11:52
von Desdemona
Ich fand den Film auch sehr berührend und gut umgesetzt. Zwar kann ich die Realitätsnähe nicht einschätzen, da ich mich mit dem Thema noch nicht beschäftigt habe, kann mir aber durchaus vorstellen, daß es tatsächlich so und eventuell noch bestürzender für beide Seiten eines solchen "Geschäftes" sein kann.

Verfasst: 19 Sep 2014 13:04
von anonym0815
ich fand ihn auch gut!

Verfasst: 19 Sep 2014 14:05
von ajamue
Oh das ist aber schade, im geschützten Bereich ist das natürlich schlecht. Dann schreibe ich meine Meinung zusammengefasst hier auch mal rein.


Leider liest sich schon die Zusammenfassung des Films so, als ob wieder die üblichen Klischees bedient und ne Schnulze draus gemacht wurde. Da viele schreiben, er wäre gut bin ich jetzt total gespannt wie ich ihn finde, bisher habe ich noch keinen realistischen und recherchierten Film in diesem Bereich gesehen.

Ich finde Leihmutterschaft nicht unmoralisch. Ich finde es sogar unproblematischer Als Eizell-und Samenspende, weil die Herkunft des Kindes eindeutig ist.

Ziemlich viele Menschen riskieren ihre Gesundheit und ihr Leben wenn sie ihre Brötchen verdienen. Oft mit höherem Risiko als eine SS ist. In der Regel werden ja Frauen rekrutiert, die schon SS problemlos hinter sich gebracht haben.
Hört sich hart an aber sehe ich so, ich habe auch hohen Blutdruck und Panikattacken weil ich seit Jahren so viel Streß im Job habe und wer weiß, was für Folgen das noch für mich haben wird. Meine Mutter hat ihr Leben lang geputzt, die hat jetzt Knoten und Schmerzen in den Händen. Leute sterben mit 45 an Lungenkrebs weil sie in einer Chemiefabrik arbeiten und so weiter und so fort. Da ruft auch keiner Amnesty International an und sagt „oh mein Gott, die Leute riskieren ihre Gesundheit…“

Ich sehe es als Dienstleistung die wesentlich angenehmer ist als viele andere Jobs die diesen Menschen zur Verfügung stehen... So eine SS ist sicher angenehmer als die üblichen Jobs mittelloser Frauen in Entwicklungsländern. Die hocken sicher lieber schwanger bei ihren Kindern als sie 16 Stunden alleine in der Hütte sitzen zu lassen und sich in der Fabrik die Finger blutig zu nähen für einen Hungerlohn.

Dass es Frauen gibt für die eine Leihmutterschaft der einzige Ausweg auf finanzieller Not ist ist schon traurig. Aber man kann es auch so sehen: Du bezahlst sie für ihre "Dienste" und allen geht es besser oder machst es halt nicht und allen geht es weiterhin schlecht.

Schaut euch mal gerade Indien an, da ist es zwar nicht offizell erlaubt aber es ist es gebräuchlich, dass die Hebamme ein unerwünschtes Mädchen mit Gift oder ähnlichen Dingen tötet, wenn der Mann und die Schwiegermutter entscheiden, dass sie es nicht gebrauchen können ...
Wenn so eine Frau ein paar Tausender für eine SS bekommt, ist dem Auftraggeber-Paar geholfen und ihr und ihrer Familie geht es besser und vielleicht hat das nächste Mädchen eine Überlebenschance.
Ich habe gerade eine Gänsehaut, aber das ist die bittere Realität in Indien, ich habe da mal einen schrecklichen Bericht gelesen, der mich den Rest meines Lebens verfolgen wird und ein Inder der in Indien aufgewachsen ist, hat es dies bestätigt.

Eine „austragende Leihmutter“, die ein genetisch fremdes Kind austrägt ist einfach ein Gefäß, sowas wie eine rund um die Uhr Tagesmutter. Gefäß ist vielleicht der falsche Ausdruck, vielleicht wäre Amme/Betreuerin/Obhüterin ein passendes und schönes Wort ohne „Mutter“, weil das ist sie nicht!

Eine Leihmutter wird dafür bezahlt ein Baby für jemanden auszutragen. Klar entwickelt sie wahrscheinlich Gefühle, wie jede Mutter, aber auch eine Pflegemutter, davon gehe ich aus, liebt doch ihre Kinder und es bricht ihr das Herz sie wieder hergeben zu müssen, aber das hat sie von Anfang an gewusst. Es gibt auch viele Tagesmütter, die ihre Tageskinder sehr ins Herz schließen weil sie sie teilweise über Jahre täglich betreuen, es sind aber nun mal nicht ihre Kinder, also muss sie sie ziehen lassen. So sehe ich das. Wenn man sich auf so einen Deal einlässt, dann muss man diese Realität akzeptieren und sich bewusst sein, dass dies nicht ihr Kind ist, sondern sie es für Geld oder aus Nächstenliebe oder beides zusammen tut.

Ich hoffe natürlich, dass die Kliniken, die Leihmütter vermitteln, diese entsprechend aufklären und betreuen. Ansonsten würde ich es als potentieller Kunde nicht tun können. Man muss auch die andere Seite sehen, du gibst euer ungeborenes Kind für Monate in die Obhut einer unbekannten Frau, das stelle ich mir ebenfalls als eine sehr anstrengende Situation vor.

Eine Leihmutter die auch genetische Mutter ist, sehe ich kritisch, das wäre mir auch zu emotional, da sie tatsächlich ihr Kind austrägt und dann weggibt.

Verfasst: 19 Sep 2014 15:48
von Deichgraefin
ajamue hat geschrieben:Ich finde Leihmutterschaft nicht unmoralisch. Ich finde es sogar unproblematischer Als Eizell-und Samenspende, weil die Herkunft des Kindes eindeutig ist.

Eine „austragende Leihmutter“, die ein genetisch fremdes Kind austrägt ist einfach ein Gefäß, sowas wie eine rund um die Uhr Tagesmutter. Gefäß ist vielleicht der falsche Ausdruck, vielleicht wäre Amme/Betreuerin/Obhüterin ein passendes und schönes Wort ohne „Mutter“, weil das ist sie nicht!
Vielen Dank für Deine Zeilen. Du sprichst mir damit aus dem Herzen. Mein Arzt hat versucht mich zur Eizellspende zu überreden und mich davon zu überzeugen, dass das für alle Seiten völlig unproblematisch ist. Für mich persönlich ein grausamer Gedanke, da ich mir nicht vorstellen kann, dass ich das jemals als mein Kind sehen könnte. Auch für mich ist es nicht wichtig, wer ein Kind austrägt, denn die austragende Person ist gefühlt nur wie ein Gefäß, das autauschbar ist und nicht automatisch die Mutter. Die Genetik dagegen entscheidet über so vieles und ist nicht austauschbar, so dass das für mich der entscheidende Punkt für den Begriff Mutter ist. Ich bin froh, dass ich mit meinen Gefühlen nicht alleine dastehe. Leider besteht selten die Wahl ob Eizellspende oder Leihmutterschaft, da einer Kandidatin für Eizellspende meistens eine Leihmutter auch nicht weiterhelfen würde.

Auch ich fand den Film gut gemacht und es gab einige Bilder, die einem nahe gingen. Wie realistisch die Darstellung tatsächlich war kann ich allerdings nicht beurteilen.

Verfasst: 19 Sep 2014 16:57
von free
Deichgraefin hat geschrieben: Leider besteht selten die Wahl ob Eizellspende oder Leihmutterschaft, da einer Kandidatin für Eizellspende meistens eine Leihmutter auch nicht weiterhelfen würde.
das ist richtig.für dich wäre dann nur noch die cytoplasmaspende-eigener kern in fremder hülle-möglich.aber wie weit möchtest du gehen für ein genetisch eigenes kind??lg free