Umfrage der Zeit zu Social freezing

In diesem Ordner sollen Studien zur Reproduktionsmedizin gesammelt werden.
Florine77
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Beitrag von Florine77 »

Was mir zur Ausgewogenheit in dieser Sendung fehlte, war eine Frau, die ihren Kinderwunsche nicht mehr verwirklichen konnte oder auf Grund ihres Alters in der "Reproduktionsmühle" steckte. Diese Position hat mir wirklich gefehlt, aber wahrscheinlich, ist es schwer jemand zu finden, der sich in diesem Rahmen präsentiert. Da sehe ich ein bisschen die Problematik, weil ja sowohl die Arbeitgebervertreterin, als auch die Zeit-Journalistin auf natürlichem Wege schwanger wurden. Mir fällt das immer wieder auf, dass in der Öffentlichkeit er Eindruck gepflegt wird, dass es ganz einfach ist mit 40 und darüber hinaus schwanger zu werden.
Ausserdem störe ich mich immer wahnsinnig an diesem Karrierebegriff in diesem Zusammenhang. Da gebe ich Rebella völlig Recht. Gerade in akademischen Berufen dauert die Ausbildung lang und bis man dann in halbwegs fester Position mit Berufserfahrung, ist man Mitte 30. Das hat dann mit Karriere oft nicht viel zu tun.
Natürlich wäre es schön, wenn unsere Arbeitswelt familienfreundlicher wäre. Ist sie aber nicht und ich fürchte, da wird sich nicht viel ändern in nächster Zeit. Deshalb ist Social freezing für mich ein sehr pragmatischer Ansatz, um dieses Dilemma zu lösen.
Ich hätte das mit Anfang 30 sicher gemacht.
Florine77
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Beitrag von Florine77 »

Noch kurz zur Frage, ob ein Arbeitgeber das anbieten darf: Da finde ich die Lösung für beide Seiten ganz praktisch. Konzerne können sicher in einem Labor Rabatte aushandeln und die Frauen bekommen statt zu versteuernder Prämie oder Bonus eine Sachleistung. Das ist doch eine Win-win-Situation.
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ajamue
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Beitrag von ajamue »

http://www.tagesspiegel.de/medien/socia ... 93528.html

hier ist die Kritik aus dem Tagesspiegel
Liebe Grüße von Ajamue

Versuch Nr. 5 - 16. Oktober - wir sehen einen Herzschlag
18.Januar 20+2 - Baby hat 17,7 cm Kopfumfang, ist ca. 24 cm lang und wiegt ca. 325 Gramm
3.Februar 22+4 - Baby hat 20 cm Kopfumfang und wiegt 513gramm. und... ist ein Mädchen!!!
24. Februar 25×4 Babygirl hat 23cm KU und 730gramm
16. März 26,4 cm KU und 1100gramm
11. April 44cm lang und 1879gramm schwer ist die Mini Maus jetzt
22. April 2440gramm
4. Mai 2450gramm seltsam aber würde passen
19. Mai 2860gramm und alles gut
27. Mai ca. 3000gramm 32cm Kopfumfang und macht keine Anstalten, den Aufenthalt bald zu beenden
15.Juni 0:55 babygirl wird bei 41+4 geboren: 4120g, 54cm und alles dran

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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Ich bin auch der Auffassung, dass noch eine Frau mit reproduktionsmedizinischer Erfahrung gefehlt hat, liebe Florine. Denn alle die, die bei dem Gespräch dabei waren, können da doch nur theoretisieren. Es wird nicht klar, was es bedeutet, wenn alle Versuche aus den gefrorenen Versuchen fehlschlagen.
Liebe Grüße, Rebella
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sweetlara
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Beitrag von sweetlara »

Liebe rebella,

wir teilen ganz offensichtlich nicht die Ansichten, warum, darüber kann man spekulieren...

Ich habe ja gerade nicht behauptet, dass man keine Karriere machen kann als Mutter, im Gegenteil. Aber die Voraussetzungen sind nach meiner Erfahrung doch immer ziemlich gleich: Vollzeit, hohe Leistungsbereitschaft, Bereitschaft zu Überstunden, wenig Ausfallzeiten. Wer dazu nicht bereit ist (Mann oder Frau, Mutter oder nicht), der hat eher schlechtere Karten. Wie ich geschrieben hatte, kenne ich Mütter, die ihr Muttersein in der Freizeit nach einer anspruchsvollen Vollzeitstelle ausleben und selbst da ggf. errichbar sind. Aber ich kenne nur wenige, die dazu bereit sind (und die haben übigens auch Karriere gemacht). Nach einem längeren Ausstieg und einem Wiedereinstieg in Teilzeit mit regelmäßig Kindkrank traut man nach mehreren Jahren solchen Frauen nicht mehr zu, sich so deutlich umzustellen. Dazu haben sie zu lange bewiesen, dass sie im Zweifelsfall den Schwerpunkt auf die Familie legen. Das ist nicht verwerflich, aber Arbeitgeber ziehen eben meist anders gepolte Menschen vor.

Liebe Grüße, sweetlara
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Wir müssen ja hier nicht immer 100% unsere Ansichten teilen, liebe Lara. Klar ist, dass es schon so ist, wie du es beschreibst. Deshalb hat man es eben als etwas frühere Mama schwieriger im Job. Obwohl man deshalb ja nicht unbedingt anders gepolt sein muss.

Und gerade darum geht es doch in der Diskussion. Sollen wir Frauen uns mit unserer Familienplanung dem anpassen, was die Arbeitgeber vorziehen (und auf social freezing zurück greifen) oder sollten sich nicht besser die Arbeitgeber an uns anpassen?
Liebe Grüße, Rebella
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free
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Beitrag von free »

wir frauen haben uns doch schon lange mit der familienplanung dem arbeitgeber angepasst und nicht nur wegen der "KARRIERE".deshalb werden die mütter nicht auffallend älter bei der geburt ihres ersten kindes.in den letzten jahrzehnten hat sich die welt der arbeit stark verändert. bedingt der ökonomischen globalisierung ist erwerbsarbeit nicht mehr fest verkoppelt mit sozialen und ökonomischen sicherheiten , die ein selbstverantwortliches und selbst bestimmtes leben erst ermöglichen.vor 30 ist es heute doch nicht mehr möglich kinder zu bekommen ohne nicht gleich in mittellosigkeit zu versinken.ich arbeite in einem universitären bereich und in den letzten jahren hat sich der stellenmarkt drastisch verändern.stellenstreichungen, die oftmals weit mehr als 10 prozent der belegschaften betreffen. wenn neue stellen geschaffen werden liegt der verdienste bei den neuen jobs meist unter den einkommen, die auf den "guten", nunmehr wegrationalisierten arbeitsplätzen erzielt wurden.da ist es doch nur verständlich wenn frauen später kinder wollen. ich habe das gefühl herr ranga yogeswhar kommt vom mars mit seinen bio-kindern.für mich ist das reine hysterie und angstmacherei.bei der pille vor 50 jahren war das auch so und heute ist sie selbstverständlich.
Zuletzt geändert von free am 11 Nov 2014 22:57, insgesamt 1-mal geändert.
Florine77
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Beitrag von Florine77 »

Liebe Free,
ich gebe Dir völlig Recht in dem Punkt, dass sich die Arbeitwelt sehr verändert hat und Frauen wollten und müssen heute mehr teilhaben als früher. Ich ärgere mich aber auch sehr oft über die Naivität vieler Frauen, die meinen, sie können nach langen Pausen gut Teilzeit weiterarbeiten, von Karriere ganz zu schweigen. Hervorragende Ausbildungen werden da einfach weggeworfen und von dem finanziellen Risiko, das dort eingegangen wird für sich und auch die Kinder wollen wir gar nicht sprechen (Stichwort: Unterhalt im Falle von Scheidung, Rente usw.). Da kann ich sehr das Buch "Die Feigheit der Frauen" von Bascha Mika empfehlen. Das entlarvt viele weibliche Verhaltensweisen.
Ich freue mich daher sehr, wenn durch Dinge wie Social Freezing Frauen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.
Und jetzt kommt das grosse ABER: Logisch, wenn man in einer führenden Position ist, kann man nicht mal eben ewig fehlen wegen Kind krank usw. In diesen Positionen kann man sich aber oft gut helfen. Eine Sekretärin oder Laborantin kann das nicht und da geht es auch nicht um Karriere. Meiner Erfahrung nach, wurde da immer alles daran gesetzt, die loszuwerden, sobald Kinder da waren. Wenn mal in diesem Bereich eine Stelle zu besetzten war, wurden ganz klar Mütter, selbst mit etwas grösseren Kindern gar nicht erst in die engere Wahl gezogen. Wiedereinsteigerinnen übrigens erst recht nicht. Zwei Tage Kind krank - gab ein riesiges Theater, aber die (älteren) Männer haben sich mit Herzinfarkten, Bandscheibenvorfällen und Prostataproblemen ganz selbstverständlich vertreten lassen. Schliesslich haben die auch Familien zu ernähren. In meiner (universitären) Abteilung gab es sogar den Begriff des "gefallenen Engel". Das waren Frauen Mitte 30, die nach durchaus erfolgreicher Forschungsarbeit und fertiger Habilitation ein Kind bekommen haben. Die wurden gar nicht mehr unterstützt, auch wenn ihre Männer im wesentlichen die Erziehungsarbeit übernommen haben. Da entlarvt die Mutterschaft ganz alte Denkmuster.
Und genau da haben wir ein grosses Problem in unserer Arbeitswelt und da sind wir Frauen leider wenig solidarisch.
LG
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Eure Darstellungen der Arbeitswelt sind so zutreffend, free und Florine

Nun fragt es sich, sollten die Frauen sich mit ihrer Familienplanung dieser Arbeitswelt anpassen müssen oder sollten wir die Arbeitswelt den Bedürfnissen der Frauen anpassen?
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo florine,
Ausserdem störe ich mich immer wahnsinnig an diesem Karrierebegriff in diesem Zusammenhang. Da gebe ich Rebella völlig Recht. Gerade in akademischen Berufen dauert die Ausbildung lang und bis man dann in halbwegs fester Position mit Berufserfahrung, ist man Mitte 30. Das hat dann mit Karriere oft nicht viel zu tun.
recht hast du!! bei karriere denke ich an vorstände in großen firmen und andere führungspositionen mit größerer verantwortung usw.
bei dem angeblichen "karriere"wunsch, der den frauen aber im zusammenhang mit familienplanung oft vorgeworfen wird, geht es oft überhaupt nicht um karriere in diesem sinne.
sondern es geht schlicht und ergreifend darum, dass eine frau gerne trotz familienplanung in dem beruf und ungefähr der position arbeiten möchte, den sie gelernt hat.

ein verständlicher wunsch. es lernt doch keiner jahrelang etwas, um es dann am ende einfach so wegzuwerfen.

dieser verständliche wunsch würde keinem mann übel genommen werden.

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

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„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
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