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EMS trotz angeblich bester Voraussetzungen negativ.

Verfasst: 27 Nov 2014 15:32
von Dik1
Nach langen Tau ziehen mit mir selbst möchte ich nun doch auch hier meine Frage stellen.

Ich bin 40, mein Mann 42 Jahre und wir versuchen schon seit 7 Jahren Kinder zu bekommen.
Vor 4 Jahren wurde uns bewusst, dass etwas nicht stimmen konnte. Ab zum Arzt; Spermiogramm gut, mein Hormonstatus perfekt. Mein Arzt sah keinen Grund zu handeln bis wir zumindest im Jänner 2013 eine GBS machen ließen: leichte Endometriose aber Eileiter durchgängig und nicht betroffen, nur Gebärmutter außen zwei zu entfernende kleine Herde. Mit der Hoffnung durch die Sanierung steigt die Wahrscheinlichkeit auf eine SS; wieder ein halbes Jahr ohne Erfolg verstrichen; mein Arzt der kein echter KIWU Arzt war zog nicht einmal Clomifen Zyklen in Erwägung.

Vorigen Herbst dann Start mit ICSI in KIWU Klinik. Untersuchung Hormone, ok; Chromosomen-Paare ok, Spermiogramm für ICSI gut. Nach drei Versuchen die alle negativ waren und einem abgebrochen Kryo weil sich die beiden Eisbärchen nach auftauen nur degeneriert weiter entwickelten, haben wir doch mit unseren alten Zellen abgeschlossen.
Wir haben am 13.11 ein EMS von zwei Blastozysten gehabt, Spender 22 Jahre, Spenderin 21 Jahre. UND gestern mit 25er Urintest negativ getestet.
Wie stehen meine Chancen: die Sehnsucht bleibt groß aber die Moral in mir schreit: "Das waren lebensfähige Embryonen; darfst Du das nochmals versuchen????" "Da geht nie was bei dir!!!"
Wie stehen meine Chancen wirklich?

Und wie stehen meine Chancen für diesen Zyklus? Negativer Test gestern an TF +14, ES +19, und Pregnyl nachgespritzt vor 10 Tagen?
Habe ich überhaupt ein Funken Hoffnung oder sollte ich mit diesen Voraussetzungen mit dem Kinderwunsch abschließen?

Verfasst: 27 Nov 2014 17:01
von Krabbenkind
Hallo Dik,

es tut mir sehr leid, dass du ein Negativ (das muss man bei ES+19 und negativem Pipitest leider so sagen) einstecken musstest. Wir haben das selbst so oft erlebt und mussten über 8 Jahre auf unsere jetzige - endlich einmal stabile - Schwangerschaft warten.

Aber ich möchte dir auch mal den Kopf waschen: selbst die Embryonen von superjungen, supergesunden und superfertilen Frauen sind nicht zwangsläufig "lebensfähig". Es ist schlicht nur ein Bruchteil aller Embryonen wirklich in der Lage, sich einzunisten und gut zu entwickeln. Dieser Anteil steigt natürlich mit dem Alter der Frau, aber auch in so jungen Jahren ist er durchaus gegeben.

Schöpft neue Kraft, macht ggf. noch weitere Untersuchungen, die evtl. noch fehlen (wie sieht's mit Gerinnung und Immunologie aus?) und dann macht einen neuen Versuch.

Alles Gute!

Verfasst: 27 Nov 2014 19:10
von feueropal30
Hallo Dik,

also wenn es dem nach gehen wüde dann dürfte ich ja überhaupt keine Kinder haben.
Bei meinen 8 EMS Versuchen waren es dann insgesamt 18 Embryonen die " lebensfähig " gewesen sein könnten.
Hmm......ob das wirklich so ist das bezweifel ich allerdings.
Du kannst Dir entweder mit der Moral das Leben schwer machen oder Dir Deinen Kinderwunsch erfüllen wollen ( dazu musst Du halt weiter machen ).
Du kannst so wie Krabbenkind schon geschrieben hat versuchen die besten Voraussetzungen zu schaffen indem Du nötige Untersuchungen wie Immu und Gerinnung machen lässt.
Ansonsten gehört auch zur EMS eine große Menge an Glück und Durchhaltevermögen dazu.

Nichts desto trotz möchte ich Dir sagen das es mir leid tut das es nicht geklappt hat.


Viel Glück für das nächste Mal .

:hallo:

Verfasst: 28 Nov 2014 10:32
von Dik1
Ja eigentlich habt ihr Recht..... Danke für eure Worte, UND danke fürs Kopf waschen.
Mein Text klingt im Nachhinein gelesen wirklich weinerlich. Ich habe alle Hochachtung vor jeder von euch.
Mir erscheint, dass ich die Kraft nicht habe, ich versuche Kraft zu schöpfen aber meine Speicher sind anscheinend viel schneller leer.
Die Jahre die vergangen sind in denen jeder, wirklich JEDER in meiner Umgebung, auch jene die vor ein- zwei Jahren nicht mal noch einen Partner hatten, heute eine Familie sind, schmerzen unheimlich.

Eigentlich bin ich bei einem recht guten KIWU Arzt in Österreich, mit hervorragenden Ruf, wie gesagt, wurde wirklich recht viel ohne Nachfragen von mir, sondern auf Grund seiner Entscheidung untersucht. Dinge wie "assisted Hatching" oder ICSI und IVF im gleichen Zyklus sind Leistungen die er sowieso erbringt ohne dafür extra Positionen zu verrechnen. Schilddrüse, Diabetes, PCO .... alles wurde ausgeschlossen oder untersucht. Er scheint aber auch eher konservativ zu sein, denn auf meine Frage bezüglich Scratching, tat er das als Humbug und Geldmacherei ab.

Bei der EMS diesmal habe ich Fraxiparin zur Blutverdünnung gespritzt und Aprednislon zu Abwehrschwächung eingenommen. Vor Transfer Dexabene gespritzt um entzündliche Zellen der Gebärmutter auf Grund Endo zu zerstören.
Mein Arzt in Österreich war aber ganz entsetzt, dass die Vorbereitung des Zyklus OHNE Downregulierung ablief. Er hat nach unserem gestrigen Telefonat gemeint, dass er nicht glaubt, dass das alles ohne z.B Decapetyl Depot vor Start funktioniert.

RF, Pronatal, und, und und machen aber alle EMS im Spontanzyklus ohne Downregulierung, oder?
Wie war das bei euch?

Untersuchung Immunolgie, macht das auch Sinn wenn man EMS macht? Wird man nicht eigentlich gegen Zellen des Partners immunisiert? Hält mein Arzt übrigens in unserem Fall auch für unnötig, oder auch für Humbug.

Untersuchung Gerinnung erscheint erfolgt zu sein wenn Fraxiparin empfohlen wurde, oder ist das Standard?

Verfasst: 28 Nov 2014 10:41
von Krabbenkind
Sicher macht eine immunologische Abklärung auch bei EMS Sinn! Das Immunsystem ist ein ganz entscheidender Faktor in Bezug auf die Einnistung. Wenn es zu stark oder schwach auf das Einnistungsgeschehen reagiert, dann wird das nix. Da können noch so tolle Embryonen ihr Glück versuchen.

Darf ich fragen, wo du lebst? Es gibt einige wirklich gute und empfehlenswerte Immunologen mit Kinderwunsch-Schwerpunkt in Deutschland.

Und: man darf auch mal verzagen und alles in die Ecke schmeißen :knuddel: Das ist doch legitim und geht jeder von uns mal so. Ich hatte sogar für über drei Jahre versucht, mich ganz von dem Gedanken an Kinder zu verabschieden, so "durch" war ich mit der Sache. Aber gelungen ist mir das dann doch nicht, wie du siehst…

Ich denke übrigens nicht, dass man vor einer EMS (genauso wenig wie vor einem Versuch mit eigenen Kryos) eine Downregulierung braucht. Die soll ja eigentlich bewirken, dass die Eierstöcke besser auf eine Stimulation ansprechen. Irgendwie also echt witzlos, oder :?:

Verfasst: 28 Nov 2014 11:59
von feueropal30
Hallo Dik,

auf jeden Fall Immunologie abklären lassen.
Habe ich auch gemacht nach meiner ersten negativen EMS.
Und es ist einiges an Medikamenten rausgesprungen die ich nehmen sollte.
Die Downregulierung ist überhaupt nicht nötig bei EMS. Du musst ja nicht wie bei einer frischen Spende mit der Spenderin synchronisiert werden.
Die Hormonbombe kannst Du Dir wirklich sparen. Und wie Du an meiner Signatur siehst, es klappt auch OHNE ;-) .

Tiefpunkte sind wirklich normal. Ich habe mich immer damit über Wasser gehalten direkt für den nächsten Versuch zu planen als ich wieder ein Negativ kassiert habe.
Klar sind auch jedes mal Tränen geflossen. Wäre ja auch irgendwie komisch-das ganze Herzblut steckt ja schliesslich in dem " Projekt " Baby.


Ich wünsche Dir das es klappt.....Du musst " nur " durchhalten .


:hallo:

Verfasst: 28 Nov 2014 12:32
von ajamue
Hallo Dik,

mir geht es so ähnlich wie dir, haben schon 2 negative Versuche mit gespendeten EZ und gutem Sperma meines Mannes hinter uns.
Ich denke auch, je mehr abgeklärt ist, desto mehr kann man ausschließen. Aber auch wenn alles ok ist, ist es wohl reine Glückssache, ob es klappt oder nicht.
Sieh mal hier zu Erfolgschancen bei EZS:
45% erreichen eine SS bei der 1. EZS
73% bei der 2. Und 3. EZS
Und 84% bei der 4.+5. EZS

Ein Beispiel aus meinem Stammtisch lässt mich im Moment wieder hoffen, dass wir bisher einfach nur Pech hatten: Eine Frau deren Eileiter verschlossen sind, EZ und Sperma gut, hatte schon 2 negative Transfere mit je 2 Embryonen und ist jetzt beim 3. Versuch mit 3 eingesetzten Embryos, vermutlich mit einem Einling schwanger. Also 1 von 7 hat es geschafft, bei einer vollkommen gesunden Frau Anfang 30!

Hier gibt es so viele Mädels die erst beim x-ten Versuch schwanger wurden. Lass den Kopf nicht hängen.

Verfasst: 28 Nov 2014 13:54
von free
hallo dik,ich hatte letztes jahr im sanatorium pronatal eine komplett-spende (gespendete eizelle +spendersamen)im frische-zyklus und ohne downregulierung und ich bin auch sofort schwanger geworden.nur leider wieder frühabort.ja,pronatal arbeitet ohne downregulierung.auf wunsch kannst du aber auch downregulieren.man geht davon aus,dass aufgrund der hohen oestrogengabe kein eisprung erfolgen wird.aber ausnahmen wird es immer geben. gute tschechische kliniken geben eine erfolgsquote bei "frischer embryospende" von 65-68 prozent ss-rate an.bedingt der vitrifizierung ist die ss-rate bei kryo-embryonen nur etwas geringer.wird mit 59 prozent ss-rate angegeben.wenn du in den ordner embryonenspende schaust,werden sich diese angaben auch mit der realität decken.aber trotz der guten voraussetzungen in den tschechischen kliniken, kann es auch sein,dass keine schwangerschaft eintritt und du dann zu den 40 prozent nicht schwangeren nach einer spende gehörst.denn auch embryos von gesunden spendern können genetisch/chromosomal nicht gesund sein.ich wünsche dir viel kraft und erfolg auf deinem wege.liebe grüsse free

Verfasst: 28 Nov 2014 19:49
von Dik1
Manchmal tut es einfach gut wenn jemand versteht was in jemanden wie uns vorgeht. Sich's von der Seele schreiben ist auch sehr befreiend.

Tja ich komm aus dem Süden Österreich und hab jetzt mal ein wenig geforscht wegen Kliniken für Immunologie, komme mir aber gerade wie im schlimmsten Hinterland vor, da es bei uns eigentlich kaum Kliniken für Immu und KIWU gibt.
Werde aber mal dran bleiben. Es ist wirklich so, dass man sich über die Beschäftigung mit einem möglichen weiteren Versuch schon wieder aus dem Loch kämpft.

Es ist sehr eigenartig aber auch mein Arzt hier hat gemeint Medis bis !Montag!weiter nehmen und nochmal testen?!?!?

LG Dik

Verfasst: 30 Nov 2014 13:56
von Else13
Hallo Dik1,

die immunologische Untersuchung macht auf jeden Fall Sinn. Die Partnerimmunisierung, die du angesprochen hast, kommt nur in Frage, wenn dein Immunsystem zu schwach ist, den Embryo zu erkennen und schützende Antikörper zu bilden. Das kommt bei einem HLA-Sharing mit dem Partner in Frage. Diese Untersuchung macht wohl wirklich keinen Sinn bei dir. Aber dein Immunsystem kann auch zu aktiv sein (NK-Aktivität usw.), dann muss es gedrosselt werden und da reicht Cortison manchmal nicht aus.

LG, Else