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Wenig reife Eizellen
Verfasst: 10 Dez 2014 15:57
von Wölfchen
Hallo Herr Dr. Peet, hallo liebe Forenteilnehmer,
ich habe eine erfolgreiche ICSI 2011 hinter mir (Gonal 150 IE/Cetrotide/Brevactid 10.000).
Die Ausbeute war nicht überragend, vier Follikeln, drei EZ von denen sich zwei befruchten ließen. Die Hormonwerte waren gut und sind es heute immer noch. Der AMH liegt deutlich über 1 und ich bin jetzt 35.
Weil ich auf die Stimu nicht so gut angeprochen habe, wollte meine (neue) Ärztin etwas anderes ausprobieren. Ich habe mit Elonva und einmal Pergoveris stimuliert, dazu Orgalutran und ausgelöst mit Ovitrelle. Es wurden 11 EZ punktiert, es waren aber nur drei reif, zwei haben sich befruchten lassen. Schwanger geworden bin ich dieses Mal nicht.
Im Endeffekt entsprach die Ausbeute dem ersten Versuch, es ging mir aber wegen der vielen Follikel deutlich schlechter, wobei ich weniger Nebenwirkungen von den Hormonen hatte.
Nun meine Fragen bevor ich nächste Woche den nächsten Kiwu-Termin habe.
Ich habe gelesen, dass man EZ nachreifen lassen kann und auch, dass es vom (Un)Reifestadium abhängt, ob es funktioniert oder nicht. Habe aber nicht viel zum Thema gefunden.
Und was kann man anders machen?
Ich möchte etwas "präpariert" sein vor dem Termin.
Vielen Dank für Antworten!
Gruß
Wölfchen
Verfasst: 10 Dez 2014 16:20
von tigerlilian
Hallo Wölfchen,
weil vor 12 Tagen meine PU mit einem ähnlich enttäuschenden Resultat endete und ich die Biologen schon telefonisch halbwegs dazu befragen konnte, hier ein bisschen Halbwissen.
Um komplett unreife Eizellen nachreifen zu lassen, braucht man Vorlauf. Da muss Dir vorher Blut entnommen werden und irgendwenn ne bestimmte Zeit vor PU irgendein Gas(?) hergestellt werden. Um leicht unreife Eizellen nachreifen zu lassen bedarf es wohl einer bestimmten Nährlösung. Bei mir konnten solche 2 tatsächlich nachgereift werden. Befruchten lassen hat sich am Ende aber nur eine der beiden, die schon bei PU reif waren.
150 IE FSH bei Dir sind eigentlich auch nicht alters- und AMH gemäß würde ich tippen. Das wäre bei meinem nächsten Versuch ein Ansatzpunkt, der auch schon leicht von den Ärzten bestätigt wurde. Außerdem hätte vielleicht doch etwas länger stimuliert werden müssen
Mehr Erfolg beim nächsten Versuch!
Viele Grüße
tigerlilian
Verfasst: 10 Dez 2014 21:05
von Katharinchen
Hallo Wölfchen,
Vor langer Zeit habe ich mal gelesen, dass die Befruchtungsrate bei nachgereiften EZ
sehr gering ist. Meine Klinik hat mir damals gleich gesagt, dass man den Aufwand
der Nachreifung nicht betreiben würde, weil die Qualität der EZ einfach nicht ausreichend
ist. So habe ich es in Erinnerung. Das ist allerdings mein Wissensstand aus dem Jahr
2007, also etwas veraltet.
Von der Methode, die Tigerlilian beschreibt, habe ich noch nie gehört.
Verfasst: 10 Dez 2014 21:29
von Wölfchen
Danke schon mal für eure Antworten, ich freue mich über weitere.
Dass mit dem Nachreifen klingt interessant. Bei einer Bekannten war es dahin gehend erfolgreich, als dass die EZ dann doch befruchtet werden konnten, aber sie ist nicht schwanger geworden.
Meine Ärztin meinte beim TF, dass die EZ nicht befruchtungsfähig waren.
Den AMH habe ich gerade noch mal nachgelesen, der lag bei 1,96 ng/ml (Referenzbereich 1,3 - 7,0), vor vier Jahren lag er bei 1,56, da ohne Maßeinheit, aber mit dem Hinweis, dass der Wert leichtgradig unter dem Altersdurchschnitt läge. Die alte Kiwu-Praxis war etwas verwundert, wir mussten umzugsbedingt wechseln.
Die Stimulationsdauer fand ich auch recht kurz, meine Praxis fängt bei ZT3 an und ich hatte bei ZT 12 Punktion, beim letzten Mal wars 14.
Ich bin gespannt, ob noch weitere Anregungen kommen und auch was meine Ärztin vorschlägt.
LG
Wölfchen
Verfasst: 10 Dez 2014 21:41
von Katharinchen
Welche Downregulierung hattest Du? Nasenspray, Depotspritze, tägliche Spritzen,
Tabletten? Manchmal ist es besser, den eigenen Zyklus komplett auszuschalten
und alles von außen zu steuern, dann entwickeln sich die Follikel gleichmäßiger.
Wurden E2 und LH vor dem Auslösen gemessen? Davon hat es mein Kiwu-Doc
abhängig gemacht, wann ausgelöst wird. Und er hat mich bei mehreren
Behandlungen nochmal ein bis zwei Tage länger spritzen lassen, weil die Werte
noch nicht optimal waren. Oder er hat die PU einen Tag vorverlegt. Einmal hat er
sogar die Behandlung abgebrochen, weil ich einen vorzeitigen LH-Anstieg hatte,
damit kann man die EZ auch nicht mehr gebrauchen. Was dabei genau passiert,
weiß ich nicht. Die DR hat wohl nicht ausgereicht, und der eigene Zyklus hat
dazwischen gefunkt.
Verfasst: 14 Dez 2014 22:19
von Wölfchen
Hallo Katharinchen,
Danke für deine Anregungen. Ich habe mit täglichen Spritzenden ES unterdrückt, mit Orgalutran.
Die Blutwerte wurden nicht bestimmt, was mich auch überrascht hat, aus meiner alten Praxis kenne ich res auch so. Wir haben umzugsbedingt gewechselt. Mit der Stimulation habe ich auch erst am 3. ZT angefangen, was mich etwas überrascht hat.
Mal sehen, was bei dem Gespräch morgen raus kommt.
Die Ärztin meinte übrigens beim TF, dass sie nicht wüsste, warum so viele EZ nicht reif wären, aber reif sei eigentlich der falsche Ausdruck, sie seien generell nicht befruchtungsfähig.
LG Wölfchen
Verfasst: 15 Dez 2014 21:30
von Wölfchen
So,
noch mal ich.
Heute hatte ich den Termin und bin irgendwie nicht wirklich schlauer. Die Blutwerte wurden übrigens doch bestimmt, da sie ein Computerproblem hatten, konnte sie sie mir aber nicht sagen.
Die Ärztin schlägt vor im nächsten Versuch wieder das Antagonistenprotokoll zu machen, da ich damit ja beim ersten Mal schwanger geworden bin. Stimuliert würde dann mit Gonal und vermutlich 200 IE.
So richtig überzeugt bin ich irgendwie nicht, aber umschwenken aufs lange Protokoll "traue" ich ich auch nicht.
Was bei uns erschwerend hinzu kam, war, dass das SG sehr sehr schlecht war, dafür war die Befruchtungsrate vermutlich gar nicht so schlecht,...
Falls jemand noch andere Ideen hat, immer her damit. Mit meiner Ärztin kann man reden.
Danke!
Verfasst: 20 Dez 2014 11:21
von Dr.Peet
Hallo,
wahrscheinlich würde ich Ihnen raten, wieder das gleiche Protokoll anzuwenden. Dann sollte aber 1-2 Tage länger gewartet werden, um die Reifung von mehr Eizellen zu fördern.
Die sog. In-vitro Maturation erlaubt die Nachreifung von Eizellen, ist aber nicht wirklich so erfolgreich wie die Verwendung reifer Eizellen.
Peet