Angst vor Fehlgeburt und endgültiger Kinderlosigkeit.
Verfasst: 10 Mär 2015 18:02
Hallo Frau Schwenkutsch!
Meine Vorgeschichte ist ein wenig komplex, doch mir ist klar, dass es viel mit meiner Angst zu tun hat. Momentan bin ich in der 9. Woche schwanger, doch anstatt über diese Tatsache einfach nur glücklich zu sein, plagen mich ständige Ängste. Ob diese nun begründet sind oder nicht kann ich leider schlecht abschätzen. Es ist nur so, dass das Kind eine Woche "Verspätung" hat, weshalb die Ärzte nicht besonders zuversichtlich sind. Es sind auch schon Äußerungen gefallen wie "Sie sollten sich noch nicht zu sehr an das Kind gewöhnen." oder "Wir müssen leider zu 50% mit einer Fehlgeburt rechnen." um nur einige zu nennen. Zudem hatte ich auch bereits zwei mal Blutungen.
Für meine Partnerin und mich wäre es eine Katastrophe das Kind zu verlieren. Auch wenn wir uns leider darauf einstellen müssen. Dazu kommt natürlich die Angst vor einer Wiederholung oder der Möglichkeit gar keine Kinder mehr bekommen zu können. Auch wenn jeder behauptet wir hätten noch alle Zeit der Welt und es gäbe keinen Grund das zu glauben, es gibt ja trotzdem Frauen die trotz jungen Alters nicht geschafft haben Mutter zu werden.
Alles in allem versuchte ich - mit Unterbrechungen und vier verschiedenen Partnern im Endeffekt 10 Jahre lang ein Kind zu bekommen. Auf "natürlichem" Weg hat es nie geklappt und weder ich, noch die Ärzte haben eine Fruchtbarkeitsproblematik wirklich in Erwägung gezogen. Ich war ja schließlich nicht verheiratet und so, so jung.
Im Freundes - und Bekanntenkreis gab es niemanden mit dieser Problematik. Darüber sprechen war auch nicht möglich, denn alle hatten ja sehr jung ihre Kinder bekommen und sagten mir wie sehr sie doch beneiden, dass ich mir da so viel Zeit lassen würde und diesen "Fehler" noch nicht gemacht habe.
Mit den Jahren wuchs aber auch die Wut und das Unverständnis, der Neid und die Depressionen. Zusätzlich kam der Konflikt im Bezug auf meine sexuelle Orientierung, welche ich lange unterdrückte, weil der Kinderwunsch einfach viel wichtiger war als die persönliche Erfüllung des Liebeslebens.
Zeitweise versuchte ich den Kinderwunsch zu verbannen und redete mir ein dass es eben nicht sein darf. Ein Kind ohne Mann geht eben nicht, darf nicht sein und somit verdiene ich auch keine Familie.
Das war auch die Botschaft die mir mein Umfeld stetig vermittelte. Größtes Problem ist hier sicher meine stark Esotherik - belastete Mutter. Sie ist der Auffassung Kinder suchen sich ihre Eltern bewusst aus, und welches Kind würde denn schon zu mir kommen wollen? Leider suchte auch ich "Hilfe" in diesen Kreisen, teilweise auch auf Drängen meiner Mutter. Die Erfahrungen habe ich als äußerst prägend und schmerzhaft in Erinnerung, denn es ging darum "endlich zu akzeptieren" dass es keine Kinder in meinem Leben gibt und jemals geben wird und ich mich endlich befreien und eine andere Perspektive in meinem Leben finden müsse.
Nun, der langen Rede kurzer Sinn, glücklicherweise gelang es mir diesen Sumpf hinter mir zu lassen und endlich ein Stück näher zum Glück zu gelangen.
Es fehlt mir allerdings die Energie und die Zuversicht, denn die Vergangenheit hängt mir doch noch sehr nach.
Auf lange Sicht möchte ich einfach diesen Mist der Vergangenheit verarbeiten können.
Doch wie schaffe ich es ein wenig ruhiger und optimistischer zu werden?
Erst mal entschuldigung für den vielen Text!
liebe Grüße und Danke schon mal im Voraus.
Meine Vorgeschichte ist ein wenig komplex, doch mir ist klar, dass es viel mit meiner Angst zu tun hat. Momentan bin ich in der 9. Woche schwanger, doch anstatt über diese Tatsache einfach nur glücklich zu sein, plagen mich ständige Ängste. Ob diese nun begründet sind oder nicht kann ich leider schlecht abschätzen. Es ist nur so, dass das Kind eine Woche "Verspätung" hat, weshalb die Ärzte nicht besonders zuversichtlich sind. Es sind auch schon Äußerungen gefallen wie "Sie sollten sich noch nicht zu sehr an das Kind gewöhnen." oder "Wir müssen leider zu 50% mit einer Fehlgeburt rechnen." um nur einige zu nennen. Zudem hatte ich auch bereits zwei mal Blutungen.
Für meine Partnerin und mich wäre es eine Katastrophe das Kind zu verlieren. Auch wenn wir uns leider darauf einstellen müssen. Dazu kommt natürlich die Angst vor einer Wiederholung oder der Möglichkeit gar keine Kinder mehr bekommen zu können. Auch wenn jeder behauptet wir hätten noch alle Zeit der Welt und es gäbe keinen Grund das zu glauben, es gibt ja trotzdem Frauen die trotz jungen Alters nicht geschafft haben Mutter zu werden.
Alles in allem versuchte ich - mit Unterbrechungen und vier verschiedenen Partnern im Endeffekt 10 Jahre lang ein Kind zu bekommen. Auf "natürlichem" Weg hat es nie geklappt und weder ich, noch die Ärzte haben eine Fruchtbarkeitsproblematik wirklich in Erwägung gezogen. Ich war ja schließlich nicht verheiratet und so, so jung.
Im Freundes - und Bekanntenkreis gab es niemanden mit dieser Problematik. Darüber sprechen war auch nicht möglich, denn alle hatten ja sehr jung ihre Kinder bekommen und sagten mir wie sehr sie doch beneiden, dass ich mir da so viel Zeit lassen würde und diesen "Fehler" noch nicht gemacht habe.
Mit den Jahren wuchs aber auch die Wut und das Unverständnis, der Neid und die Depressionen. Zusätzlich kam der Konflikt im Bezug auf meine sexuelle Orientierung, welche ich lange unterdrückte, weil der Kinderwunsch einfach viel wichtiger war als die persönliche Erfüllung des Liebeslebens.
Zeitweise versuchte ich den Kinderwunsch zu verbannen und redete mir ein dass es eben nicht sein darf. Ein Kind ohne Mann geht eben nicht, darf nicht sein und somit verdiene ich auch keine Familie.
Das war auch die Botschaft die mir mein Umfeld stetig vermittelte. Größtes Problem ist hier sicher meine stark Esotherik - belastete Mutter. Sie ist der Auffassung Kinder suchen sich ihre Eltern bewusst aus, und welches Kind würde denn schon zu mir kommen wollen? Leider suchte auch ich "Hilfe" in diesen Kreisen, teilweise auch auf Drängen meiner Mutter. Die Erfahrungen habe ich als äußerst prägend und schmerzhaft in Erinnerung, denn es ging darum "endlich zu akzeptieren" dass es keine Kinder in meinem Leben gibt und jemals geben wird und ich mich endlich befreien und eine andere Perspektive in meinem Leben finden müsse.
Nun, der langen Rede kurzer Sinn, glücklicherweise gelang es mir diesen Sumpf hinter mir zu lassen und endlich ein Stück näher zum Glück zu gelangen.
Es fehlt mir allerdings die Energie und die Zuversicht, denn die Vergangenheit hängt mir doch noch sehr nach.
Auf lange Sicht möchte ich einfach diesen Mist der Vergangenheit verarbeiten können.
Doch wie schaffe ich es ein wenig ruhiger und optimistischer zu werden?
Erst mal entschuldigung für den vielen Text!
liebe Grüße und Danke schon mal im Voraus.