Diagnose POF - abwarten oder handeln?
Verfasst: 05 Mai 2015 23:30
Hallo Herr Dr. Peet,
nachdem sich nach 13-jähriger Pilleneinnahme auch nach 6 Monaten kein Zyklus einstellte, schlug die Vertretung in meiner Frauenarzt-Praxis die Überprüfung meines Hormonstatus vor - zu diesem Zeitpunkt hielt ich das Verhalten der Ärztin für übertrieben, liest man doch im Internet von zahllosen Fällen, bei denen der Körper etwas länger braucht, bis er wieder in Schwung kommt...
Dann erhielt ich die Diagnose "postmenopausal" mit 31 und eine Überweisung zur Kinderwunschklinik,da mein Hormonstatus folgende Werte ergab (Auszug):
LH 57,6 (2-13)
FSH 79,1 (2-10)
Östradional 19,5 (19-144)
Progesteron 0,3 (0,21-1,4)
Prolaktil 6,3 (1,8-29,2)
Testosteran gesamt 37,1 (<50)
...
AMH <0,08 (0,45-4,5)
...
TSH 3,85 (0,3-4,5) → Verschreibung von L-Throxyn 50
Trijodthyronin (T3) 3,2 (2-4,2)
Thyroxin (T4) 1,0 (0,8-1,7)
anti thyreoidale Peroxidase <1,0 (<5,6)
Vitamin-D 17
Die KiWu-Klinik wollte mich für einen Termin auf September vertrösten, nachdem ich aber meine Werte mitteilte, lies die Ärztin mir ausrichten, dass ich doch schon in der nächsten Woche vorbeikommen solle, so dass mir erneut Blut abgenommen werden könne und ich ggf. schon eine sofortige Überweisung zum Humangenetiker bekommen könne (=scheinbar drängt die Zeit bei diesen Werten).
Nun wurde mir letzte Woche erneut Blut abgenommen, diesmal in der KiWu-Klinik. Die Sprechstundenhilfe konnte (durfte??) mir heute telefonisch nur mitteilen, dass ich mir schon mal ein Vitamin-D-Präparat besorgen solle (1000?!?). Auf meine Frage nach den anderen Werten (FSH, LH, AMH) erhielt ich keine Auskunft, dafür aber ein Termin für ein Erstgespräch Anfang Juni.
Nun meine Fragen:
1) Ist es realistisch, dass man unter dem Pilleneinfluss seine Wechseljahre komplett verpasst, weil keine Symptome spürbar sind?!
2) Wie tragfähig ist die Diagnose nur aufgrund der Hormonwerte ohne eine Ultraschalluntersuchung?
3) Meine Vertretungsärztin stellte in den Raum, dass auch Labore Fehler machen würden...sollte ich diese Möglichkeit in Betracht ziehen?
4) Ich habe seit sechs Wochen merkwürdige Symptome, die nur zum Teil zu einer Blasenentzündung passen: Ich habe in bestimmten Positionen einen verstärkten Harndrang, aber nie ein Brennen beim Wasserlassen. Nach dem Wasserlassen verspüre ich zeitweise ein Gefühl von „Unterdruck“ im Unterleib. Laut Urinprobe habe ich minimal erhöhte weiße und rote Blutkörperchen, die eine Antibiotika-Behandlung zunächst überflüssig gemacht hatte laut meiner Vertretungsärztin. Könnte es sich auch um eine Entzündung der Eileiter handeln o.ä.? Sollte ich erneut zur Frauenärztin gehen und eine weitere Untersuchung erbitten?
5) Während der vergangenen sechs Monate nach der Pille und ohne Zyklus trank ich eine Zeitlang Zyklustee. Ich spürte „etwas“ in meinem Unterleib und dachte, es seien meine Eierstöcke, die durch den Tee wieder erwachten. Nach Monaten mit sehr wenig bis gar keinem Zervix-Schleim konnte ich einige Tage vor Ausbruch meiner vermeintlichen Blasenentzündung viel spinnbaren Zervix-Schleim beobachten. Passt das zur Diagnose Menopause?
6) Sollte ich wieder mit dem Tee beginnen oder sollte ich in Anbetracht der dürftigen „ovariellen Reserve“ meine Eier lieber „aufsparen“ für eine mögliche künstliche Befruchtung?
Entschuldigen Sie bitte meine „trockene“ Schreibweise, aber ich stehe seit zwei Wochen immer noch unter Schock und weiß nicht recht wohin mit meinen Gefühlen. Von Hause aus bin ich ein Optimist, doch diese Diagnose aus dem Nichts heraus (bzw. vor dem Hintergrund, dass ich mit 19 unter der Pilleneinnahme schwanger geworden war - bis heute bin ich mir keines Fehlers in der Einnahme bewusst, ich bin da sehr gewissenhaft) hat mir den Boden unter den Füßen weg gezogen. Ich wäre Ihnen wirklich sehr dankbar, wenn Sie mir einige der Fragen beantworten könnten.
Danke und liebe (traurige) Grüße
Helen
nachdem sich nach 13-jähriger Pilleneinnahme auch nach 6 Monaten kein Zyklus einstellte, schlug die Vertretung in meiner Frauenarzt-Praxis die Überprüfung meines Hormonstatus vor - zu diesem Zeitpunkt hielt ich das Verhalten der Ärztin für übertrieben, liest man doch im Internet von zahllosen Fällen, bei denen der Körper etwas länger braucht, bis er wieder in Schwung kommt...
Dann erhielt ich die Diagnose "postmenopausal" mit 31 und eine Überweisung zur Kinderwunschklinik,da mein Hormonstatus folgende Werte ergab (Auszug):
LH 57,6 (2-13)
FSH 79,1 (2-10)
Östradional 19,5 (19-144)
Progesteron 0,3 (0,21-1,4)
Prolaktil 6,3 (1,8-29,2)
Testosteran gesamt 37,1 (<50)
...
AMH <0,08 (0,45-4,5)
...
TSH 3,85 (0,3-4,5) → Verschreibung von L-Throxyn 50
Trijodthyronin (T3) 3,2 (2-4,2)
Thyroxin (T4) 1,0 (0,8-1,7)
anti thyreoidale Peroxidase <1,0 (<5,6)
Vitamin-D 17
Die KiWu-Klinik wollte mich für einen Termin auf September vertrösten, nachdem ich aber meine Werte mitteilte, lies die Ärztin mir ausrichten, dass ich doch schon in der nächsten Woche vorbeikommen solle, so dass mir erneut Blut abgenommen werden könne und ich ggf. schon eine sofortige Überweisung zum Humangenetiker bekommen könne (=scheinbar drängt die Zeit bei diesen Werten).
Nun wurde mir letzte Woche erneut Blut abgenommen, diesmal in der KiWu-Klinik. Die Sprechstundenhilfe konnte (durfte??) mir heute telefonisch nur mitteilen, dass ich mir schon mal ein Vitamin-D-Präparat besorgen solle (1000?!?). Auf meine Frage nach den anderen Werten (FSH, LH, AMH) erhielt ich keine Auskunft, dafür aber ein Termin für ein Erstgespräch Anfang Juni.
Nun meine Fragen:
1) Ist es realistisch, dass man unter dem Pilleneinfluss seine Wechseljahre komplett verpasst, weil keine Symptome spürbar sind?!
2) Wie tragfähig ist die Diagnose nur aufgrund der Hormonwerte ohne eine Ultraschalluntersuchung?
3) Meine Vertretungsärztin stellte in den Raum, dass auch Labore Fehler machen würden...sollte ich diese Möglichkeit in Betracht ziehen?
4) Ich habe seit sechs Wochen merkwürdige Symptome, die nur zum Teil zu einer Blasenentzündung passen: Ich habe in bestimmten Positionen einen verstärkten Harndrang, aber nie ein Brennen beim Wasserlassen. Nach dem Wasserlassen verspüre ich zeitweise ein Gefühl von „Unterdruck“ im Unterleib. Laut Urinprobe habe ich minimal erhöhte weiße und rote Blutkörperchen, die eine Antibiotika-Behandlung zunächst überflüssig gemacht hatte laut meiner Vertretungsärztin. Könnte es sich auch um eine Entzündung der Eileiter handeln o.ä.? Sollte ich erneut zur Frauenärztin gehen und eine weitere Untersuchung erbitten?
5) Während der vergangenen sechs Monate nach der Pille und ohne Zyklus trank ich eine Zeitlang Zyklustee. Ich spürte „etwas“ in meinem Unterleib und dachte, es seien meine Eierstöcke, die durch den Tee wieder erwachten. Nach Monaten mit sehr wenig bis gar keinem Zervix-Schleim konnte ich einige Tage vor Ausbruch meiner vermeintlichen Blasenentzündung viel spinnbaren Zervix-Schleim beobachten. Passt das zur Diagnose Menopause?
6) Sollte ich wieder mit dem Tee beginnen oder sollte ich in Anbetracht der dürftigen „ovariellen Reserve“ meine Eier lieber „aufsparen“ für eine mögliche künstliche Befruchtung?
Entschuldigen Sie bitte meine „trockene“ Schreibweise, aber ich stehe seit zwei Wochen immer noch unter Schock und weiß nicht recht wohin mit meinen Gefühlen. Von Hause aus bin ich ein Optimist, doch diese Diagnose aus dem Nichts heraus (bzw. vor dem Hintergrund, dass ich mit 19 unter der Pilleneinnahme schwanger geworden war - bis heute bin ich mir keines Fehlers in der Einnahme bewusst, ich bin da sehr gewissenhaft) hat mir den Boden unter den Füßen weg gezogen. Ich wäre Ihnen wirklich sehr dankbar, wenn Sie mir einige der Fragen beantworten könnten.
Danke und liebe (traurige) Grüße
Helen