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Chancen mit Tag 6 Blasto im Kryozyklus/ Einschaetzung Eizell

Verfasst: 19 Jun 2015 22:13
von Milka1977
Hallo Frau Zeitler,
Habe 5 IVF's hinter mir, bei den ersten 3 IVF's in Dänemark sagte man mir immer an Tag 2 nach Punktion: kein Transfer WG. massiver Fragmentierung/schlechter EZ Qualität ( 1. IVF 6 EZ punktiert, 5 befruchtet; 2. IVF 14 EZ punktiert, 8 befruchtet; 3. IVF 4 EZ punktiert, 2 befruchtet)
Bin dann nach Spanien:
4. IVF: 7 EZ punktiert, 6 befruchtet an Tag 5 Transfer von 1 Blasto Quali B, leider nicht schwanger
5. IVF: 12 EZ punktiert, 10 befruchtet an Tag 5 Transfer von 1 Blasto Quali A, leider nur biochem. Schwangerschaft

Habe jetzt von der 5 .IVF eine Blasto uebrig, die sich erst am Tag 6 zu Blasto entwickelt hat und dann eingefroren wurde.

Meine Fragen nun:
Wie hoch sind die Chancen bei Kryozyklus mit diesem verzögertem Blastozysten?Wie hoch sind die Chancen, dass er das auftauen ueberlebt?Da ich bis nach Spanien fahre, wäre es ein Alptraum, wenn dann kein Transfer stattfindet....

Habe schon überlegt, ob ich nicht eine Mini IVF mache z.b. mit Clomifen, dann hatte ich vielleicht 2-3 frische EZ, die man ja dann evtl. zusammen mit dem eingefrorenem Blasto transferieren koennte?
Der Transfer muss an Tag 5/6 nach Eisprung sein oder, weil der Blasto ja an Tag 6 eingefroren wurde oder?
Angenommen ich hatte dann von der Mini IVF 2 gute Embryonen an Tag 3, konnte man die dann bereits an Tag 3 zusammen mit dem eingefrorenem Blasto transferieren?
Ich glaube, bei einer Mini IVF ist in der Klinik gar keine Blastozystenkultur möglich....
Oder gibt es die Möglichkeit in einem Zyklus 2 Transfers zu machen (Tag 3 und Tag 5)?

Irritiert hat mich auch, dass in Dänemark nie Transfer stattfand; kann man an Tag 2 wirklich schon so genau sagen, dass die Embryos gar keine Chance haben? Oder lag es da evtl. an einem '''schlechten Labor/-bedingungen''? Die Dänen sagten meine Eizellqualitaet ist viel zu schlecht, deshalb die Fragmentierung, da hilft nur EZS....
Der span. Embryologe fragte nur, warum in DEN die Embryonen nicht langer beobachtet wurden....
So schlecht kann meine Eizellqualitaet doch dann gar nicht sein, immerhin hatte ich ja jetzt Blastos.....

Ich bitte um ehrliche Antwort, macht es Sinn noch weitere Versuche mit eigenen Eizellen zu wagen?

Bin 38 J beidseitiger Tubenverschluss unklarer Genese, Hashimoto gut eingestellt, Gerinnung, Genetik und Immunologie unauffällig....
Vielen Dank für Ihre Mühen und Ihre Arbeit
LG Milka

Verfasst: 21 Jun 2015 13:49
von sonjazeitler
Hallo,

Meine Fragen nun:
Wie hoch sind die Chancen bei Kryozyklus mit diesem verzögertem Blastozysten?Wie hoch sind die Chancen, dass er das auftauen ueberlebt?Da ich bis nach Spanien fahre, wäre es ein Alptraum, wenn dann kein Transfer stattfindet....

Die Auftauraten für BC sind sehr gut d.h. es kommt nur sehr selten vor, dass eine BC das Vitrifizieren und Auftauen nicht übersteht. Die geplanten Kryo-ETs mit BC finden fast alle statt.
Die SR für ETs mit Tag6-BC sind etwas niedriger als für Tag5-BC, dennoch eine gute Chance, wenn die Qualität der BC hoch ist.
Den Zyklustag für den BC-ET legt der Arzt nach den Befunden zur Gebärmutterschleimhaut fest.
In der Regel werden BCs an Tag 5 transferiert, in manchen Fällen bietet Tag 6 günstigere Bedingungen.



Habe schon überlegt, ob ich nicht eine Mini IVF mache z.b. mit Clomifen, dann hatte ich vielleicht 2-3 frische EZ, die man ja dann evtl. zusammen mit dem eingefrorenem Blasto transferieren koennte?
Angenommen ich hatte dann von der Mini IVF 2 gute Embryonen an Tag 3, konnte man die dann bereits an Tag 3 zusammen mit dem eingefrorenem Blasto transferieren?
Ich glaube, bei einer Mini IVF ist in der Klinik gar keine Blastozystenkultur möglich....
Oder gibt es die Möglichkeit in einem Zyklus 2 Transfers zu machen (Tag 3 und Tag 5)?

In ihrem Fall sind die Befruchtungsraten sehr gut zu sein,
die Einschränkungen liegen bei der Entwicklungsrate,
d.h. nur eine von 5 befruchteten EZ entwickelt sich bis zur BC.
Bei einem mini-IVF-Versuch müssten sie daher damit rechnen, ev. keine zweite BC zu haben,
die für den geplanten ET mit der Kryo-BC miteingesetzt werden könnte.

Ein "doppelten" ET (1 Embryo an Tag 3 + 1 Embryo an Tag 5) wird meist nicht empfohlen, um die Struktur/den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut nicht mehrfach zu irritieren.


Irritiert hat mich auch, dass in Dänemark nie Transfer stattfand; kann man an Tag 2 wirklich schon so genau sagen, dass die Embryos gar keine Chance haben? Oder lag es da evtl. an einem '''schlechten Labor/-bedingungen''? Die Dänen sagten meine Eizellqualitaet ist viel zu schlecht, deshalb die Fragmentierung, da hilft nur EZS....
Der span. Embryologe fragte nur, warum in DEN die Embryonen nicht langer beobachtet wurden....
So schlecht kann meine Eizellqualitaet doch dann gar nicht sein, immerhin hatte ich ja jetzt Blastos.....

Die Labor/Kulturbedingungen spielen für die Entwicklung der Embryonen eine entscheidende Rolle. Das Handling der EZ und Embryonen hat großen Einfluss.
Schwankungen der Temperatur oder des pH können sich negativ auswirken.
Mehrere unterschiedliche Befruchtungs/Entwicklungeergebnisse in verschiedenen Labors können einen Hinweis darauf sein, dass unterschiedliche Kultursysteme Einfluss hatten.
Wenn EZ mit geringerem Entwicklungspotential in Kultur genommen werden,
kann dies zum einen durch optimale Kulturbedingungen und zum anderen durch eine hohe Anzahl befruchteter EZ etwas kompensiert werden.
Auch die Stimulationsart oder Vorbehandlung mit DHEA...... trägt in manchen Fällen dazu bei, das Ergebnis zu optimieren.
Bei eingeschränkter EZ-Qualität dauert es leider meist etwas länger, eine geeignete Anzahl und Qualität von BCs für einen ET zu erhalten, um eine SS zu erzielen.
In ihrem Fall wurden bisher 2 BC transferiert, noch etwas zu früh, um EZS zu erwägen.

Alles Gute
Sonja Zeitler

Verfasst: 21 Jun 2015 14:00
von Milka1977
Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort und Ihre Mühen auch am Woende...