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PKD nach drei ICSI Fehlversuchen
Verfasst: 06 Aug 2015 09:57
von sadsadsad
Hallo zusammen
Kurz zu uns:
1 x IVF erfolglos, 2 Kryos erfolglos
3 x ICSI Blastozysten erfolglos, 3 Kryos erfolglos
1. Blasto ICSI: Abort in der 11. Woche (Grund nicht bekannt)
3. Blasto ICSI: Abort in der 16. Woche (T21, Gefässfehler)
Ich hatte jeweils ca 20 EZ, wovon sich sechs bis acht zur Blastozyste entwickelten (teils erst an Tag 6).
Wir sind nun 41 und möchten den KiWu noch nicht aufgeben. Haben aus der letzten ICSI-Stimu noch drei kryokonservierte Tag6-Blastozysten.
Nach dem Schock mit dem SS-Abbruch wegen T21 (Fötus nicht lebensfähig wegen Gefäss und Herzfehlern) suchen wir nun nach Möglichkeiten, bei einer kommenden Schwangerschaft eine weitere Fehlgeburt aufgrund von Chromosomen-Anomalien zu vermeiden.
Nun endlich die Fragen:
- Wir sind in Österreich in Behandlung, somit dürfen wir nach dem neuen Embryonengesetz (nach drei Fehlversuchen) eine PID/PKD durchführen, korrekt?
- Müssen wir damit rechnen, dass die letzten drei Blastos ebenfalls eine Trisomie aufweisen? Können diese noch untersucht werden? Oder müssten wir diese einsetzen und einfach hoffen?
- Sollen wir diese verwerfen und gleich einen Frischversuch mit PKD machen?
- Reicht eine PKD aus oder sollten neuere Verfahren (nach der Verschmelzung von Samen und Eizelle) genutzt werden?
- Wer in Westösterreich führt PKD oder "Chromosomenanlysen nach Befruchtung" durch?
Wir sind uns bewusst, dass immer etwas schief gehen kann. Ich möchte aber nicht zweimal dasselbe durchmachen müssen.
Herzliche Grüsse
sadsadsad
Verfasst: 06 Aug 2015 22:03
von Kakoli
Ich habe ins. 4 pkd gemacht- Ergebnis siehe unten
Kann es def. Empfehlen. Ist unter umständen hart, aber andererseits spart man Geld, Zeit und Hoffnung,
War aber in Deutschland
Sorry gerade was kürzer, tippe von handy
Verfasst: 12 Aug 2015 21:46
von gruenegurke
Jeder hat mal Urlaub
Verfasst: 15 Aug 2015 14:03
von sadsadsad
Ich warte gerne auf eine Antwort. Jeder hat mal den verdienten Urlaub.
Verfasst: 30 Aug 2015 02:14
von Tauriel
Ich misch mich zwischendurch mal mit meinem Halbwissen ein:
Eine PKD kannst du an den Tag-6-Blastos nicht mehr nachträglich machen lassen. Ist ja logisch, die Polkörper müssen im PN-Stadium entnommen werden.
Ob eine PID noch möglich wäre, weiß ich nicht. Rein technisch bestimmt, aber da man sicher etwas auf das Ergebnis warten muss, müssten die Blastos dann entweder schon vorher transferiert werden oder - theoretisch, denn praktisch geht das, glaube ich, nicht - noch einmal nach der Zellentnahme eingefroren werden.
Bei der Frage nach Trisomien würde vielleicht eine PKD ausreichen, weil das meistens von der Eizelle her kommt, soweit ich weiß. Trotzdem werden von den Genetikern auch nach einer PKD noch die späteren Untersuchungen (Fruchtwasser etc.) empfohlen, da sich auch nach dem / beim Verschmelzen zum Embryo noch genetische Fehler neu ergeben können.
Ob du die Blastos verwerfen solltest... das muss natürlich jeder selbst wissen, ich persönlich könnte es mir für mich auf keinen Fall vorstellen, so kostbare Embryonen, die es schon so weit geschafft haben, wegzuwerfen. Vielleicht wäre es eine Alternative, erst einmal einen neuen Versuch mit PKD/PID zu machen, und die "alten" Embryonen trotzdem auf Eis zu lassen? Oder sie "einfach so" zu transferieren und eben im Fall einer SS die pränatalen Untersuchungen zu starten? Und sonst gäbe es auch noch die Embryonenspende...
Liebe Grüße!
Tauriel
Verfasst: 30 Aug 2015 05:57
von luzie773
Tauriel hat geschrieben:
Ob eine PID noch möglich wäre, weiß ich nicht. Rein technisch bestimmt, aber da man sicher etwas auf das Ergebnis warten muss, müssten die Blastos dann entweder schon vorher transferiert werden oder - theoretisch, denn praktisch geht das, glaube ich, nicht - noch einmal nach der Zellentnahme eingefroren werden.
Hallo,
man kann auch Blastos noch mit PID untersuchen und diese, bis die Untersuchungsergebnisse vorliegen, wieder vitrifizieren.
Mich hatte nämlich genau diese Frage interessiert, daher hatte ich diese auch bei meinem Besuch einer tschechischen Klinik dort gestellt. Allerdings besteht natürlich durch das wiederholte Auftauen und wieder Vitrifizieren ein geringes Risiko dass die Embryonen Schaden nehmen. Man sollte das daher nur in einer Klinik mit sehr Gütern Erfahrungen bei PID und Vitrifikation machen.
VG, Luzie
Trophoblast, Array aCGH
Verfasst: 30 Aug 2015 10:06
von sadsadsad
Hallo zusammen
Vielen Dank für eure Antworten.
Habe mich in den letzten beiden Wochen in das Thema "eingegoogelt".
Wir werden auf jeden Fall einen ICSI Frischversuch starten und die bisherigen Embryos noch auf Eis lassen.
Die zurzeit fortschrittlichste Methode der PID ist wohl das sogenannte ArrayCGH (aCGH) Testing. Dabei werden der Blastozyste, genauer dem Trophoblast (Teil der später zur Plazenta reift), einige Zellen entnommen und analysiert. Da die Untersuchung einige Tage dauert, werden die Blastozysten vitrifiziert und im Folgezyklus transferiert.
Man könnte das Verfahren auch schon an einer einzelner Zelle von 8-Zell Embryonen durchführen und hätte dann die Möglichkeit den TF im Frischzyklus zu machen. Davon wird aber abgeraten, da der Eingriff für den Embryo in diesem Stadium möglicherweise einen viel grösseren negativen Effekt hat als bei den Tag 5 Blastos. Zusätzlich schaffen es nur etwa 50% der Embryos an Tag 3 bis Tag 5 zur Blastozyste. Man würde also Embryos testen, die es gar nicht weiter schaffen und treibt damit die Kosten unnötigerweise in die Höhe.
Der grösste Nachteil der aCGH-Methode ist, dass in der embryonalen Frühentwicklung immer mal wieder auffällige, kranke Zellen entstehen. Gemäss aktueller Forschung geht die Wissenschaft davon aus, dass diese bei eigentlich gesunden Embryos einfach absterben und durch neue Zellen ersetzt werden. Fehler in der Zellteilung kommen immermal wieder vor.
Wird nun für den aCGH-Test per Zufall eine dieser kranken Zellen analysiert, wird der Embryo als auffällig taxiert und verworfen. Somit verliert man einen eigentlich gesunden Embryo für den TF. Dies kann einen negativen Effekt auf die Schwangerschaftsrate auslösen, heisst die SS-Rate sinkt. Man erreicht also genau das Gegenteil, dass man sich erhoffte.
Für uns ist es aber so, dass wir das Risiko einer weiteren Fehlgeburt minimieren möchten. Wir müssen uns also nun entscheiden, ob wir den aCGH-Weg gehen oder einfach einen "herkömmlichen" ICSI Frischversuch durchführen werden. aCGH würde bedeuten, dass wir in eine tschechische Klinik wechseln müssten. Diese haben nach meinen Recherchen am meisten Erfahrung mit diesem Verfahren.
GLG
sadsadsad
@luzie773, auftauen, re-vitrifizieren
Verfasst: 30 Aug 2015 10:11
von sadsadsad
Hallo luzie773
Auf diese Möglichkeit hat uns noch niemand hingewiesen. Vielen Dank.
Wir müssten zu diesen Zweck unsere Kryos aber in eine neue Klinik "umziehen". Also sogar von Österreich nach Tschechien überführen. Denke, das wäre ein riesiger bürokratischer Aufwand. Werden wohl eher gleich einen neuen Frischversuch starten.
GLG
sadsadsad
Verfasst: 30 Aug 2015 22:03
von Tauriel
Danke für all die spannenden Infos!
(Ich für meinen Teil bleibe bei der PKD, weil die in Deutschland möglich ist. Machen aber auch das aCGH-Verfahren.)
PKD oder Trophoblast aCGH
Verfasst: 01 Sep 2015 10:24
von sadsadsad
Da wir nicht aus Deutschland kommen, würden wir eine PID in Tschechien machen lassen.
Frau Zeitler, gibt es Argumente die gegen einen ICSI-Frischversuch mit Trophoblast-Biopsie sprechen?
Vielen Dank
sadsadsad