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schlechte Eizellenqualität durch chromosomalen Defekt

Verfasst: 22 Jan 2016 17:17
von Tinky
Liebe Frau Zeitler,

ich weiß nicht, ob Sie mir diese Fragen beantworten können. Ich stelle sie mal mit einer kurzen Erläuterung:

Mein Alter: bald 40
4 IVF-Behandlungen und 4 Kryozyklen
Es traten 4x SS ein:
1. nur biochemisch
2. keine Embryonalanlage, zu großer Dottersack (Hinweis auf chromosomalen Defekt)
3. im 2. US SSW 7+5 Herzschlag; 2 Wochen später nicht mehr; Befund: Trisomie 15
4. im 1. US SSW 7+5 kein Herzschlag und viel zu kleiner Embryo, kein Dottersack darstellbar

Es wurde uns nahe gelegt eine PID mit vorheriger Beratung bei den nächsten Versuchen zu machen, da der Verdacht sehr nahe liegt, dass aufgrund meines Alters die Eizellqualität schlecht ist --> chromosomaler Defekt.

Wie hoch sehen Sie die Chancen mit dieser Befundlage und Anzahl der Versuchen, dass mit eigenen EZ eine SS eintritt und es zu einer Lebendgeburt kommt? Ist eine PID dann noch überhaupt sinnvoll oder erübrigt sich diese?

Sicherlich gibt es dann einen gesicherten Befund zu den untersuchten Blastozysten. Aber wir haben so das Gefühl, dass es mit den eigenen EZ wohl nicht mehr klappen wird. Und die Untersuchung ist ja auch kostenintensiv.

Ich würde mich über Ihre Antwort freuen und bin Ihnen aber auch nicht böse, wenn Sie so pauschal darauf keine Antwort geben können.

Mit freundlichen Grüßen,
Tinky

Verfasst: 22 Jan 2016 18:56
von Kakoli
Hallo tinky, ich bin jetzt 41 und hatte 4 x pkd-dabei wurde EINE intakte ez gefunden, aus der mein erster Sohn entstanden ist-also die eine kann reichen. es waren alle anderen e schrott (siehe Signatur)
fürs geschwisterchen hat es mit meinen ez nicht mehr geklappt, daraus wurde dann eine ezs!

Verfasst: 30 Jan 2016 15:04
von sonjazeitler
Hallo,

da die PID an d5-BCs durchgeführt wird, kann sie nur in Zyklen angewendet werden, in denen sich aus den befruchteten EZ mindestens eine oder mehrere EZ bis zum BC-Stadium entwickelt haben. Voraussetzung für eine PID ist daher eine ausreichend hohe EZ-Zahl, um ein aussagekräftiges Ergebnis bzgl. des Anteils an Embryonen mit chromosomalen Fehlverteilungen zu erhalten.
Da sie befruchtete EZ für 4 Kryozyklen einfrieren lassen konnten, nehme ich an, dass die Anzahl befruchteter EZ hoch war, gute Ausgangsbedingungen für eine 5-Tage-Kultur.
Bei Frauen im Alter von ca 40 Jahren ist der Anteil der intakten EZ zwar geringer und dadurch die Abortrate höher als bei jüngeren Frauen, jedoch 30 bis 50 % der EZ sind lt. Statistik euploid. Es hat sich gezeigt, dass BC sehr guter Qualität (AA,BA) mit einer höheren Wahrscheinlichkeit euploid sind als BC geringerer Qualität oder nicht zeitgerecht entwickelte Embryonen.
d.h. eine Kultur von ca 6 befruchteten EZ bis Tag 5 und der ET von 1 oder 2 BC guter Qualität, erhöht die Wahrscheinlichkeit auf eine intakte SS bzw. ergibt zusätzliche Informationen über die EZ-Qualität und deren Potential sich zeitgerecht zu entwickeln. Über die Durchführung einer PID könnte ev. erst am ET-Tag entschieden werden, wenn mehr als 2 BCs für eine Biopsie zur Verfügung stehen.

Alles Gute

Sonja Zeitler

Verfasst: 31 Jan 2016 13:11
von Tinky
Liebe Kakoli und Fr. Zeitler,
danke für die Antworten.
Einen schönen Sonntag noch.

Lieben Gruß,
Tinky