Ärzte reiben Kaiserschnittbabys mit Bakterien ein

In diesem Ordner sollen Studien zur Reproduktionsmedizin gesammelt werden.
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free
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Ärzte reiben Kaiserschnittbabys mit Bakterien ein

Beitrag von free »

In einer aufwendigen Pilotstudie haben Forscher der New York University nun geprüft, wie sie Babys nach einem Kaiserschnitt mit dem Mikrobiom der Mutter in Kontakt bringen können. Dazu legten sie in der Stunde vor der Sectio sterilen Mull in die Scheide der Mutter. Schon in den ersten beiden Minuten nach der Geburt rieben sie Mund und Körper des Kindes damit ein, berichten sie im Fachblatt "Nature Medicine".
http://www.welt.de/gesundheit/article15 ... n-ein.html
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kleinepueppy81
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Beitrag von kleinepueppy81 »

Ist schön das es so langsam auch zu uns Menschen kommt. In der Veterinärmedizin wird es schon längst so gemacht bei Kaiserschnitten. Die ersten richtigen Antikörper für das Kind. Mit dem stillen die wichtigsten überhaupt.
Klasse. !!
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Herzmädchen 04/2015

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Gast

Beitrag von Gast »

komische reisserische Headline, typisch WELT. die vorgehensweise und erkenntnis gibt es schon etwas länger, wir sprachen gerade vorige tage darüber. ich finde es spannend.

http://www.hebammenwissen.info/mikrobiom/
marie7907
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Beitrag von marie7907 »

das ist ja widerlich! Ich habe die"Studie" auch gelegesen, gerade mal 4 Kasierschnittbabies wurden mit den Bakterien eingerieben!! Kann man da von einer Studie sprechen???
Aber wenn es irgendwelchen Öko-Freaks dabei hilft den Kaiserschnitt zu verarbeiten - warum nicht?
Ich wage es jedenfalls zu bezweifeln, dass Kaiserschnittbabies tatsächlich ein schwächeres Immunsystem haben als vaginal geborene Babies. Da kann es doch tausend andere Gründe für geben, manchmal wird dieser Geburtsmodus ja auch deshalb gewählt, weil für das Kind eine "normale" Geburt gefährlich wäre. Ist doch logisch, dass diese Kinder dann im allgemeinen mehr Probleme aufweisen... Aber nein, da ist dann bestimmt der Kaiserschnitt dran schuld! So ein Quatsch!!!
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

marie,

der kaiserschnitt wird doch meist aus gründen gemacht, die nichts mit dem immunsystem des babys zu tun haben. also zu wenig fruchtwasser, falsche lage, zu großer kopf, sauerstoffunterversorgung, nabelschnurprobleme usw.
wieso sollte da bei per kaiserschnitt entbundenen babies ein erhöhtes risiko auf erkrankungen vorliegen, die mit einem schwachen immunsystem zu tun haben?
bin kein "öko" und habe auch kein prinzipielles problem mit kaiserschnitt, verstehe aber deine argumentation nicht außer dass du das "eklig" findest.

kleine püppi, gibt es denn belastbarere studien aus der vetinärmedizin, du scheinst dich da ja auszukennen - ich würde die erkenntnisse für übertragbar halten?

liebe grüße

mondschaf
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kleinepueppy81
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Beitrag von kleinepueppy81 »

@mondschaft: ob es studien gibt in der Veterinärmedizin? Bestimmt. Ich frag mal bei Gelegenheit meine Cousine, die ist Tierärztin.
Wir haben es gerade aber in der Heilpraktikerausbildung durchgesprochen, dass es in der Veterinärmedizin schon längst praktiziert wird, nur in der Humanmedizin nicht, weil es viele, wie auch MArie ekelig finden... Hmmm finden wir es denn auch ekelig, wenn das Kind natürlich geboren wird und die Käseschmiere noch dran ist?

Ich selbst bin kein Öko, komme aus der Humanmedizin und mache jetzt zusätzlich meinen Heilpraktiker, weil ich viel Selbsterfahrungen im Bereich der Alternativmedizin gemacht habe, das hat nichts mit Öko und auch nichts mit Hokuspokus zu tun.

Die Idee Babys damit einzuschmieren ist vielleicht durch den Bericht und die Studie jetzt aktuell geworden, aber das die Idee dahinter schon viel länger bekannt ist, hat wohl noch nie jemanden interessiert, weil noch keine Studien gebracht wurden.
Klar sind 4 Babys nicht viel, aber die fangen ja gerade erst an mit den Studien.

@marie: Bekannt ist ja z.B. auch das Stillkinder in der Regel wesentlich weniger anfällig für Infekte, Allergien etc. sind.... das hat ja nun auch was mit den ersten Antikörpern zu tun, die das Kind bekommt. Klar, kann man alles kompensieren und es gibt auch schon super "Ergänzungen" für Nichtstiller, aber am Besten ist und bleibt nun mal die Muttermilch und so ist es auch mit der Entbindung, leider gibt es halt noch keine großen Studien dazu...
Und genauso ist es auch mit dem "Geburtsvorgang". Dort werden "Bakterien" antikörper abgegeben, die das Kind nicht bekommt, wenn es per Kaiserschnitt auf die Welt kommt...

Wenn ihr wollt, frage ich mal meine Cousine.
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marie7907
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Beitrag von marie7907 »

diese "Studie" ist halt einfach überhaupt nicht repräsentativ!
Mondschaf, ja da hast du recht, dass ein Kaiserschnitt meistens doch nicht aus Gründen des Immunsystems beim Baby gemacht wird. Manchmal hängt es aber doch zusammen, z. B. wenn das Kind im Bauch unterversorgt ist oder aufgrund eines anderen Leidens früher geholt werden muß. Der frühe Start ins Leben und die Probleme die damit einhergehen, lassen das Immunsystem auch schwächeln. Da muß dann nicht der Kaiserschnitt dran schuld sein.
Ich finde halt, dass der Kaiserschnitt generell oft verteufelt wird. Mal einfach so einen Kaiserschnitt machen zu lassen, finde ich auch nicht gut, aber insgesamt sollten wir doch sehr froh sein, dass es ihn gibt. Auch ums Stillen wird so ein Riiiiiiesenhype gemacht. Ich war z. B. bei meiner ersten Tochter (Kaiserschnittbaby aufgrund sinkender Herztöne) in einem sogenannten babyfreundlichen Krankenhaus. Die haben mich dort mit dem Stillen dermassen unter Druck gesetzt, dass es erstmal überhaupt nicht nicht klappen wollte. Erst nach mehreren Wochen zuhause ohne permanente und aufdringliche Stillberatung hat es sich eingespielt. Mein Sohn kam dann 3 Jahre später per Spontangeburt. Trotzdem hatte er am Anfang ein bisschen Anpassungsschwierigkeiten. Er ist im Gegensatz zu meiner Tochter auch öfters mal krank (Bronchitis).
Ich kann das also alles überhaupt nicht bestätigen, aber natürlich sind 2 Kinder auch überhaupt nicht repräsentativ. Wenn es irgendwann mal eine grössere Studie dazu gibt, lass ich mich gerne eines besseren belehren. Erstmal finde ich diesen Ansatz jedenfalls schon sehr fragwürdig und irgendwie auch eklig, ja!
Gast

Beitrag von Gast »

an dem ansatz ist gar nichts eklig, was an einer vaginalen geburt nicht auch eklig ist. *g* also nichts. diese studie ist keine, aber die "welt" ist ja auch kein besonders fachliches medium. das merkt man doch der headline schon an.


das so genannte "birth seeding" wird schon lange erforscht und entsprechende recherchen ergeben eine menge ergebnisse zum menschlichen mikrobiom und seiner entstehung und den vorteilen. es macht ja auch beim ersten draufschauen schon sinn.

auch unter landwirten und veterinären ist es seit jahrzehnten gelebte praxis.


***Die allerersten menschlichen Bakterienkolonien ähneln also denen der mütterlichen Vaginalflora: überwiegend Milchsäurebakterien. Bei einem Baby, das durch Kaiserschnitt geboren wird, überwiegt die Besiedlung mit Bakterien der Krankenhausumgebung: Staphylokokken und Clostridium difficile. Auch ein deutlich niedrigerer Anteil an Bifidobakterien und eine geringere bakterielle Vielfalt ist im Vergleich zu den vaginal geborenen Kindern zu verzeichnen. Diese Unterschiede in der mikrobiellen Besiedlung können der Grund für langfristig erhöhte Risiken bestimmter Krankheiten für Kinder sein, die per Kaiserschnitt geboren wurden.***
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo marie,

danke für die erläuterung!
du scheinst für mich zwei sachen zu vermischen.
einerseits erlebst du vorurteile gegenüber geburten durch kaiserschnitt.
zum zweiten findest du die beschriebene methode eklig.

das sind zwei sachen, die erstmal nichts miteinander zu tun haben.

ich denke, es ist doch nicht ziel der "erfinder" dieser methode, frauen mit kaiserschnitt ein schlechtes gewissen zu machen. es wird da doch auch nicht aus schlechtem gewissen oder dem gefühl, die natürliche geburt verpasst zu haben, heraus gehandelt .
jeder, der halbswegs bei verstand ist, anerkennt doch, dass diese möglichkeit vielen babys (und müttern) das leben rettet!
wenn das auch bei vetinären üblich ist, werden spätestens diese aus wirtschaftlchem interesse heraus handeln, mit dem ziel, dass - eventuell ja auch einfach aus wirtschaftlicher hinsicht wertvolle - tierbabys möglichst überleben.

eine studie mit 4 fällen ist nicht repräsentativ, da hast du recht. es scheinen ja aber auch andere zu dem thema zu forschen.

liebe grüße

mondschaf
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