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Wann macht ein Embryoscope Sinn ?
Verfasst: 24 Mai 2016 16:03
von sonne1687
Hallo.
Ich befinde mich gerade in der Stimulation zur ICSI. Leider sieht es bis jetzt wohl ziemlich mau aus mit den wachsenden Follikeln. Jetzt haben wir uns bei dieser ICSI für Blastozysten und das Embryoscope entschieden.
Ich hätte ( falls sich soviele überhaupt gut entwickeln) aufjedenfall 2 oder 3 Blastos zurück.
Jetzt frag ich mich natürlich, ob sich das Embryoscope lohnt , da ich dieses mal wohl sehr wenige Follikeln habe.
Ich kenn mich bei dem Ablauf nicht so aus. Angenommen es können nur 3 oder 4 Eizellen gewonnen werden, lohnt sich da das Embryoscope ?

Verfasst: 24 Mai 2016 16:39
von kleinepueppy81
Hallo Sonne, ich bin zwar nicht die Embryologin, aber ich habe gerade letzte Woche mit meinem Arzt aus prag gesprochen. Wir hatten bei den letzten beiden ICSIs Embryoscope. Wobei wir einmal nur 5 EIzellen zur Kultivierung hatten und einmal 7 glaub ich. Er meinte unter 6/7 würde er keinen Sinn darin sehen... Wir wollten es eh nicht unbedingt nochmal machen...
Warum es nicht sinnvoll ist, habe ich allerdings nicht mehr nachgefragt, vielleicht kann dir das Frau Dr. Zeitler erörtern?!?!
LG
Verfasst: 24 Mai 2016 17:03
von sonne1687
Hallo pueppi,
Danke für deine Antwort. Ich habe eben auch schon mal gehört das es bei sehr wenigen Eizellen wohl keinen Sinn macht , und da es bei unserer Kiwu über 300,00€ kostet, bin ich natürlich am überlegen wann es Sinn macht und wann nicht.

Verfasst: 26 Mai 2016 21:51
von sonjazeitler
Hallo,
bei einer geringen Anzahl befruchteter EZ d.h. 3 oder weniger wird meist ein ET an Tag 3 empfohlen,
eine Kultur im Embryoscope für diese Dauer würde bzgl. der SR keine Vorteile bringen.
Wenn 5 oder 6 befruchtete EZ in Kultur genommen werden können, kann mit Hilfe des Embryoscope
an Tag 5 eine genauere Unterscheidung bzgl. des Potentials der Embryonen getroffen werden.
Es werden nur 1 oder 2 dieser optimalen Embryonen transferiert, um das Risiko für Mehrlinge gering zu halten.
Alles gute
Sonja Zeitler
Verfasst: 27 Mai 2016 06:57
von lelo90
Huhu!
Da wir unbedingt blastozysten brauchten für die pid haben wir beim letzten Mal unsere 4 befruchteten ins embryoscope gepackt und tatsächlich sind 2 übrig geblieben.
Die Rate ist somit deutlich besser als beim ersten Versuch (10 befruchtet davon 4 blastos) und ich würde keinen Versuch mehr ohne machen.
Es kann natürlich Zufall sein aber der gedanke, dass die Embryonen keinerlei Störung oder Temperatur Schwankung ausgesetzt sind in den 5 Tagen ist für mich nur positiv und total logisch, dass es den eierchen damit besser geht

Verfasst: 29 Mai 2016 19:43
von sonjazeitler
Hallo,
vergleicht man die Qualitätsmerkmale eines Embryoscopes als Brutschrank mit einem modernen Tischinkubator, gibt es keine Unterschiede bzgl der Kulturbedingungen.
In beiden Arten von Brutschrank entwickeln sich die befruchteten EZ optimal.
In beiden Typen von Schränken können sich die Zellen ungestört entwickeln.
Der Vorteil des Embryoscope liegt in der Möglichkeit, die Entwicklung der EZ
über die aufgenommenen Bilder genauer zu verfolgen und so an Tag 5 mit wesentlich mehr Informationen entscheiden zu können, welche der vorhandenen (3 bis 4 )BC die größten Chancen für eine Weiterentwicklung haben und welche trotz Erreichen des BC-Stadiums ev. doch Abstriche in der Entwicklung zeigten.
Sind nur eine oder 2 BC zu erwarten, kann die Kultur sehr gut in einem Tischinkubator mit reduziertem Sauerstoff durchgeführt werden, da die Bilder zu dem Entwicklungsverlauf für die Entscheidung am ET-Tag nicht notwendig sind, es ist eindeutig, welche Embryonen geeignet sind.
Gruß
Sonja Zeitler