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An Dr. Peet: ERA/Implantationsfenster–eine wissensch. Frage
Verfasst: 20 Jun 2016 20:02
von Sunny076
Sehr geehrter Herr Peet,
ich habe eine Frage zu Implantationsfenster - wenn die tatsächlich verschoben ist, regelt der Körper es im Spontanzyklus selbst und ein Embryo „wartet“ , bis er sich einnisten kann oder ist eine natürliche Schwangerschaft für diesen Frauen (fast) ausgeschlossen.
Danke,
Sunny
Verfasst: 20 Jun 2016 21:33
von Schokofreak
Ich bin zwar nicht Dr. peet aber ggf könnte diese Studie etwas behilflich sein:
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/66564
Verfasst: 20 Jun 2016 21:53
von Else13
Ist es nicht so, dass es bei der Implantationsfenster-Optimierung um künstliche und stimulierte Zyklen geht, in denen man die Progesterongabe steuern kann? Müsste im Spontanzyklus nicht automatisch alles aufeinander abgestimmt sein?
Verfasst: 20 Jun 2016 22:27
von Jasha
Else13 hat geschrieben:Ist es nicht so, dass es bei der Implantationsfenster-Optimierung um künstliche und stimulierte Zyklen geht, in denen man die Progesterongabe steuern kann? Müsste im Spontanzyklus nicht automatisch alles aufeinander abgestimmt sein?
Was unterscheidet denn einen Spontanzyklus von den Abläufen her letztlich von einem stimulierten Zyklus für einen Frischversuch? Im künstlichen Zyklus für einen Kryoversuch kann man den Zeitpunkt, ab dem Progesteron gegeben wird, natürlich steuern. Aber beim Frischversuch setzt man zwar den Zeitpunkt der Auslösespritze fest, aber ab diesem Zeitpunkt regelt der Körper den Progesteronanstieg selbständig. Da kann man doch analog ab LH-Anstieg im natürlichen Zyklus von außen nicht mehr so arg viel steuern. Oder habe ich da einen Denkfehler?
Ich habe mich schon oft gefragt, ob man bei einer Frau, die schon spontan schwanger wurde, darauf schließen kann, dass es mit dem Implantationsfenster, egal ob natürlicher oder stimulierter Zyklus, keine Probleme gibt.
Verfasst: 20 Jun 2016 22:45
von Else13
Beim Frischversuch im stimulierten Zyklus wird bei der Punktion nicht nur die Eizelle abgesaugt, sondern auch viel Follikelflüssigkeit inkl. Granulosazellen, die später für die Bildung des Gelbkörpers mitverantwortlich sind. Deshalb gibt man auch Progesteron ab PU. Und je nach ERA-Ergebnis kann man ja dann varieren mit der Progesterongabe. Mmh, wenn im Spontanzyklus punktiert wird, kann man ja auch mit P4 varieren. Weiß auch nicht recht.
Verfasst: 21 Jun 2016 05:47
von malfan88
Hallo, ERA kann im künstlichen wie im natürlichen Zyklus gemacht werden. Aber im künstlichen Zyklus ist es viel leichter handhabbar, die Biopsie auf einen Werktag fallen zu lassen, denn der Knackpunkt ist eben der Progesteronstart. Beim natürlichen Zyklus muss der Eisprung sorgfältig bestimmt werden und dieser bestimmt den progesteronstart. Dr.Peet macht ERA nur im künstlichen Zyklus, hat er einmal in einem seiner Antworten geschrieben.
LG malfan
Verfasst: 21 Jun 2016 10:21
von Sunny076
@Else: ich denke, je nach ERA-Ergebnis kann man es nur in einem Kryo-Zyklus machen: P3-4 wird vielelciht noch eghen aber was mach man mit P6-7...? Vielelciht klärt uns Dr. Peet auf.
@Malfan: danke für die Info. Mir war es nicht klar, dass ERA nur im künstlichen Zyklus gemacht wird. ich habe auf der Seite der Valencia-Labor gelesen - Eisprung/LH-Anstieg plus 7, dann soll die Biopsy erfolgen. Mir war nciht klar, dass man unbedingt progesteron nehmen muss. Ich hatte vor, wenn dann ERA in einem Spontan-Zyklus zu machen...
Verfasst: 21 Jun 2016 16:11
von Jasha
Else13 hat geschrieben:Beim Frischversuch im stimulierten Zyklus wird bei der Punktion nicht nur die Eizelle abgesaugt, sondern auch viel Follikelflüssigkeit inkl. Granulosazellen, die später für die Bildung des Gelbkörpers mitverantwortlich sind. Deshalb gibt man auch Progesteron ab PU. Und je nach ERA-Ergebnis kann man ja dann varieren mit der Progesterongabe. Mmh, wenn im Spontanzyklus punktiert wird, kann man ja auch mit P4 varieren. Weiß auch nicht recht.
Soweit ich weiß beginnt die Progesteronproduktion bereits vor dem Eisprung, wenn auch nicht in dem Maße, wie danach. Und durch die Punktion werden ja nicht alle Zellen zerstört, die für die Progesteronproduktion zuständig sind. Der Körper produziert wohl zunächst genügend eigenes Progesteron (bei mir beginnt die Basaltemperatur tatsächlich am Tag nach der Auslösespritze zu steigen und geht dann am Tag nach der PU in eine astreine Hochlage). Daher soll es auch zunächst nicht so wichtig sein, wieviele Tage nach PU man mit der Einnahme der Progesteronkapseln beginnt, man soll nur nicht länger als eine Woche warten, denn dann ist die körpereigene Produktion durch die vorangegangene Punktion wohl am Limit.
Die Praxen handhaben es ja tatsächlich auch sehr unterschiedlich, wann sie einen nach der PU mit der Progesteronzufuhr beginnen lassen, und das unabhängig von irgendwelchen ERA-Ergebnissen. Meine alte Praxis verordnete ab PU+1 Progesteron, meine jetzige erst nach dem Transfer, also z.T. erst ab PU+5.
Auf jeden Fall ein spannendes Thema.