Leihmutterschaft in Europa - knappes Ergebnis

sonnenblume2012
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Leihmutterschaft in Europa - knappes Ergebnis

Beitrag von sonnenblume2012 »

Hallo Ihr Lieben,

dieses Petitionsergebnis habe ich gestern bekommen und es stimmt mich traurig und nachdenklich.
Wie es den Menschen mit Kiwu geht, haben viele noch nicht begriffen.

lg Sonnenblume



Kürzlich starteten wir gemeinsam die Petition "Einmalige Möglichkeit im Europarat: Leihmutterschaft jetzt verbieten". Nun wurde am Abend des 11. Oktobers 2016 die Vorlage zur Leihmutterschaft im Sinne der Petition von der Parlamentarischen Versammlung des Europarates in Straßburg abgelehnt. Es ist dies ein wichtiger Erfolg in der Auseinandersetzung um die Menschenwürde von Frauen und Kindern.

Auch Ihre Unterschrift (falls Sie unterzeichneten) zeigte große Wirkung! Gemeinsam konnten wir in nur gut fünf Tagen über 37.000 Unterschriften sammeln und viele Abgeordnete wurden erst aufgrund dieser Petition auf die Wichtigkeit dieser Abstimmung aufmerksam. Vielen herzlichen Dank für Ihre Mithilfe!

http://www.citizengo.org/de/lf/37688-ei ... -verbieten

Eine knappe Mehrheit der Abgeordneten (83:77) hat die Vorlage zur Legalisierung und Regulierung der Leihmutterschaft in den 47 Mitgliedsstaaten des Europarates abgelehnt. Die Vorlage stammt ursprünglich von der grünen belgischen Abgeordneten Petra de Sutter (vormals Paul de Sutter). Weil de Sutter auch eine Krankenhausabteilung im belgischen Gent leitet, die Leihmutterschaft anbietet, steht der Vorwurf der persönlichen Befangenheit de Sutters im Raum. Den Link zum genauen Ergebnis der namentlichen Abstimmung finden Sie auf der Petitionsseite:

http://www.citizengo.org/de/lf/37688-ei ... -verbieten

Folgende Abgeordnete aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein haben vorbildlicherweise gegen Leihmutterschaft gestimmt:

Deutschland: Axel E. Fischer (CDU/CSU)
Deutschland: Anette Hübinger (CDU/CSU)
Deutschland: Thomas Feist (CDU/CSU)
Deutschland: Tobias Zech (CDU/CSU)
Deutschland: Kerstin Radomski (CDU/CSU)

Österreich: Franz Leonhard Eßl (ÖVP)
Österreich: Eduard Köck (ÖVP)

Schweiz: Roland Rino Büchel (SVP)
Schweiz: Elisabeth Schneider-Schneiter (CVP)

Liechtenstein: Rainer Gopp (FBP)
Liechtenstein: Judith Oehri (VU)

Ein herzliches Dankeschön an alle Unterzeichner dieser Petition, die diesen schönen Erfolg mitermöglicht haben. Ihre Unterschrift hat einen wichtigen Teil beigetragen, die 47 Mitgliedsstaaten des Europarates vor Leihmutterschaft zu bewahren.

http://www.citizengo.org/de/lf/37688-ei ... -verbieten

Nochmals vielen herzlichen Dank für Ihre wichtige Unterstützung, Ihre

Ruth Staiger und das Team von CitizenGO

P.S.: Bitte "teilen" Sie diese gute Nachricht auch auf Facebook: https://www.facebook.com/CitizenGO.Deutsch und schenken Sie ein "Gefällt mir", damit Sie zeitnah über Neuigkeiten und Erfolge der Petitionen informiert bleiben.

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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,
das ist in der Tat ein ganz schwieriges Thema. Aber muss man sich nicht auch hinterfragen wie es der möglichen Leihmutter geht, die das Baby 9 Monate in sich trägt, es auf die Welt bringt und dann hergeben muss?
Ich bin auch dafür dass man ungewollt kinderlosen Paaren helfen muss aber Leihmutterschaft geht für mich auch einen Schritt zu weit.
Gerade in Ländern wie Indien oder osteuropäischen Ländern wird die Armut der Frauen ausgenutzt.
Wie es den Leihmüttern psychisch geht interessiert wahrscheinlich auch die wenigsten.
Irgendwann muss man sich die Frage stellen, ob der eigene Egoismus sich auf biegen und brechen reproduzieren zu müssen, wirklich der richtige Weg ist.
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Liebe Sonnenblume,

wie es den Menschen mit Kinderwunsch geht, ist den meisten Politikern, die dagegen gestimmt haben, auch egal. Man sieht gut, wenn man sich die Abstimmungsliste anschaut, dass es bestimmte Länder sind, die fast geschlossen dagegen gestimmt haben. Italien, Polen, Ungarn, da muss man sich doch nicht wundern. Erstaunt bin ich da nur bei Frankreich. Die deutschen Politiker haben mehrheitlich dafür gestimmt. Und das ist doch schon mal ein gutes Zeichen.

In den Reihen der deutschen Politiker ist bezüglich Reproduktionsmedizin ja derzeit auch einiges im Gange. Der Arbeitskreis Abstammung beim Justizministerium arbeitet. Und es wird ein nationales Spenderregister geben. Da wird derzeit auf Hochtouren an der Gesetzgebung gearbeitet. Wenn das alles durch ist, muss man weiter schauen.

Ich glaube, Leihmutterschaft ist ganz aktuell in Deutschland noch nicht reif. Ich würde da die nächste Ligislaturperiode abwarten und dann schauen, was sich tun lässt.

Davon abgesehen kann man aber auch immer die Politiker anschreiben, die z.B. dagegen gestimmt haben. Man kann sie fragen, warum. Und dann kann man etwas dagegen setzen.

In meiner Kraft liegt das allerdings nicht. Das müssten hier andere tun.
Liebe Grüße, Rebella
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Tauriel39 hat geschrieben:Aber muss man sich nicht auch hinterfragen wie es der möglichen Leihmutter geht, die das Baby 9 Monate in sich trägt, es auf die Welt bringt und dann hergeben muss?
Ich bin auch dafür dass man ungewollt kinderlosen Paaren helfen muss aber Leihmutterschaft geht für mich auch einen Schritt zu weit.
Gerade in Ländern wie Indien oder osteuropäischen Ländern wird die Armut der Frauen ausgenutzt.
Wie es den Leihmüttern psychisch geht interessiert wahrscheinlich auch die wenigsten.
Irgendwann muss man sich die Frage stellen, ob der eigene Egoismus sich auf biegen und brechen reproduzieren zu müssen, wirklich der richtige Weg ist.
Hallo Tauriel,

ich habe hier vor ein paar Tagen eine Rezension zu einem Buch über Leihmutterschaft/Tragemutterschaft in den USA veröffentlich. Hier schreibt eine Mutter eines Kindes, das von einer Tragemutter ausgetragen wurde. Es ist aber nur zu geringen Teilen ein eigener erfahrungsbericht, sondern man erfährt sehr viel, was sie eben alles mühsam recherchiert hat.

http://www.klein-putz.net/forum/viewtop ... 56#3745256

Ich meine, bevor man eine so endgültige Meinung abgibt, sollte man sich näher damit befassen. Das, was du antwortest, muss ohne Frage bei der Abwägung, was zu tun ist, mit eine Rolle spielen. Aber es ist so einfach zu kurz gedacht.

Nach meiner Auffassung sollte die Gesellschaft eher daran arbeiten, auch die Leihmutterschaft so zu gestalten, dass sie ethisch vertretbar ist. Dafür gäbe es noch eine Menge umzugestalten.

Deine Antwort ist aber auch typisch z.B. für die Politiker, die da dagegen gestimmt haben. Wenn man nur 2 Stunden Zeit hat, sich mit dem Thema zu befassen, ist es klar, dass man noch keine differenziertere Meinung bilden konnte.
Liebe Grüße, Rebella
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tigerlilian
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Beitrag von tigerlilian »

Hallo,
ich würde mir als ersten Schritt eine Lösung ähnlich der Lebendspende von Organen wünschen, so dass sich sehr nah Stehende Leihmutter werden können, wobei eine abgeschlossene Familienplanung vermutlich Voraussetzung sein sollte. Aber auch dafür müsste Deutschland erstmal der WHO folgen und Kinderlosigkeit als Krankheit anerkennen.
An den Fällen muss Gesellschaft und Psychologie dann wachsen.
Viele Grüße
tigerlilian
free
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Beitrag von free »

hallo sonnenblume,diese organisationen gegen die leihmutterschaft verdrehen und retuschieren gerne so einige fakten.leihmutterschaft ist ja nicht verboten worden vom europarat.das ist auch nicht die aufgabe des europarates.sie wird weiterhin in einigen ländern in europa praktiziert.die parlamentarische versammlung des europarats hat eine empfehlung zur leihmutterschaft in einer knappen abstimmung abgelehnt.die empfehlung kam von der belgischen petra de sutter (grüne) , die den ministern des europarats nahelegte, einheitliche richtlinien in europa für den schutz von kinderrechten bei der leihmutterschaft festzulegen.dieses wurde abgelehnt.lg free
Zuletzt geändert von free am 19 Nov 2016 22:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo zusammen,

schaut euch mal an, was diese organisation sonst noch so verbieten möchte, - nur mal beim schnellen googlen entdeckt -. ich finde es immer interessant, die politische ecke solcher kampagnen auszumachen:

wikipedia (allerdings englisch):
https://en.wikipedia.org/wiki/CitizenGo

http://citizengo.org/de/pc/35049-sex-pl ... ga-stoppen
ich fand dies eine witzige und grafisch ansprechend gestaltete kampagne, die vielleicht im gegensatz zu der jahrelang praktizierten werbung mit den bananen usw. auch mal jugendliche anspricht.

bericht in arte über gegnerschaft der gleichstellung von homosexuellen:
http://info.arte.tv/de/citizengo-kampfa ... osexuellen

gegen u.a. homosexuelle elternschaft:
http://www.citizengo.org/de/37805-stopp ... -beziehung

mir stellen sich die nackenhaare auf... ich sehe wenig sinn darin, sich mit extremisten auseinanderzusetzen - die meinung dieser fundamentalchristen wird sich auch bei guten argumenten nicht ändern.
ich denke die energie dafür kann zielführender auf die sensibilisierung gewinnung der politischen mitte investiert werden.

zweifelsohne ist die leihmutterschaft ein schwieriges thema, wofür gesetzliche regelungen dringend notwendig sind.
eine pauschale ablehnung auf basis letztlich fundamentalchristlicher werte und überkommener fundamentalkonservativer vorstellungen von "familie" und abstammung kann ich jedoch keinesfalls folgen.

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

Tauriel39 hat geschrieben:Hallo,
das ist in der Tat ein ganz schwieriges Thema. Aber muss man sich nicht auch hinterfragen wie es der möglichen Leihmutter geht, die das Baby 9 Monate in sich trägt, es auf die Welt bringt und dann hergeben muss?
Ich bin auch dafür dass man ungewollt kinderlosen Paaren helfen muss aber Leihmutterschaft geht für mich auch einen Schritt zu weit.
Gerade in Ländern wie Indien oder osteuropäischen Ländern wird die Armut der Frauen ausgenutzt.
Wie es den Leihmüttern psychisch geht interessiert wahrscheinlich auch die wenigsten.
Irgendwann muss man sich die Frage stellen, ob der eigene Egoismus sich auf biegen und brechen reproduzieren zu müssen, wirklich der richtige Weg ist.
hallo tauriel,

genau so etwas muss eine vernünftige regelung verhindern:
dass armut ausgenutzt wird.
allerdings hab ich darauf eine etwas andere sicht. wenn du so willst, nutzt jeder arbeitgeber armut aus. die wenigsten würden ihren job machen, wenn sie nicht auf das geld angewiesen wären.
selbst wenn sie im prinzip arbeiten wollten, würden sie sich vermutlich ein anderes arbeitsgebiet aussuchen, z.b. etwas, was sie persönlich sinnvoller finden.
ich kann nicht beurteilen, ob eine inderin besser dran ist, wenn sie als leihmutter arbeitet, als wenn sie z.b. für h&m & co. schuftet, wobei h&m ja noch einen ruf zu verlieren hat, es gibt ja noch viel schlimmere :?:
ich kann es mangelst erfahrungen nicht beurteilen und dann kommt es noch auf den einzelnen menschen an.
genau das könnte und sollte man aber untersuchen und solche untersuchungsergebnisse sollten ebenfalls in die gesetzgebung einfliessen.

liebe grüße

mondschaf
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Mondschaf hat geschrieben: zweifelsohne ist die leihmutterschaft ein schwieriges thema, wofür gesetzliche regelungen dringend notwendig sind.
eine pauschale ablehnung auf basis letztlich fundamentalchristlicher werte und überkommener fundamentalkonservativer vorstellungen von "familie" und abstammung kann ich jedoch keinesfalls folgen.
Liebes Mondschaf,

du kriegst mal wieder meine volle Zustimmung.
Liebe Grüße, Rebella
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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo mondschaf
ich geb dir bedingt recht. Allerdings ist es ein Unterschied ob ich in einem normalen Arbeitsverhältnis steh oder ob durch das austragen eines Babies mit allen Risiken die Schwangerschaft und Geburt mit sich bringen die jeweilige Leihmutter einen körperlichen Schäden davontragen wird.
Es steht jedem frei dafür oder dagegen zu sein. Ich bin strikt gegen Leihmutterschaft. Ich weiß selbst wie schwer ist ungewollt kinderlos zu sein aber für mich gibt es persönlich eine Grenze die ich nicht überschreiten will und dazu gehört eben Leihmutterschaft
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