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ICSI Nullrunde-Arzt und Biologin widersprechen sich

Verfasst: 18 Feb 2017 11:02
von LeaLea
Hallo Herr Dr. Peet,

ich (30, schon eine Tochter aus früherer Beziehung) und mein Partner (33, schlechtes Spermiogramm, Hormone etc. bestens) hatten unsere erste ICSI (PU war vor einer Woche) die miserabel endete. Ich wurde 10 Tage mit Ovaleap 150 i.E stimuliert.
Es konnten 15 Eizellen entnommen werden. Leider waren nur 10 brauchbar und die Biologin meinte, die Eizellqualität war nicht gut, sie mussten nachreifen und lange warten bis sie die ICSI machen konnten. Das spermiogramm war ebenfalls schlecht (1Mio/ml, 2% beweglich) und sie konnte schlecht damit arbeiten. So kam es dass lediglich 1 EZ von 10 befruchtet wurde, diese blieb in der Nacht von PU 2 auf 3 als 2 Zeller stehen. Kein Transfer.
Der Arzt rief uns dann später an und meinte, es lag NUR an den Spermien, die EZ wären ok gewesen (die Embryologin sagte das Gegenteil). Es sei wohl wenn die Zelle auf den 3. Tag stehen bleibt das Spermium schuld. Beim nächsten Mal könnte man das Calciumbad ausprobieren, etwas anderes braucht man wohl nicht ändern. Wir sind Selbstzahler, und starten die nächste ICSI dann wieder von Vorne.
Jetzt, eine Woche nach PU war ich bei meinem Gynäkologen- starke Überstimulation, Zysten mit Einblutungen, dicker Bauch, Schwindel. Erstmal warten, trinken, Eiweiß und Montag Kontrolle.

Ich frage mich nun:

Verspricht das Calciumbad so viel Erfolg als dass es als alleinige "Änderung" gerechtfertigt ist, nochmal mehrere tausend € zu investieren?
Oder wäre gleich eine Picsi oder andere Möglichkeiten besser? (PICSI/IMSI macht meine Praxis nicht).

Wem schenke ich jetzt Glauben? Der Biologin oder dem Arzt? Haben ja beide Ahnung. Bin sehr verunsichert.

Hätte man mich anders stimulieren können? Mein Haus Gyn hatte PCO (leichte Form, lediglich im Ultraschall stark erkennbar(!), Hormone ok, Zyklus regelmäßig, Eisprung auch-Temperaturmethode, wunderschöne Kurven...) diagnostiziert, der Kiwu Arzt meinte das hätte ich nicht. Jedoch habe ich wohl schon ziemlich auf die 150i.E. angesprungen und vielleicht sind deswegen die Eizellen nicht die Besten gewesen weil sie zu schnell oder ungleichmäßig gewachsen sind? Mache mir so viele Gedanken und werde irgendwie alleine gelassen damit.

Was würden Sie mir raten?

Vielen Dank schonmal im Voraus!
LG Lea

Es dürfen auch gerne andere schreiben mit Vorschlägen oder Erfahrungen :)

Verfasst: 18 Feb 2017 16:22
von Kakoli
ich habe zwar nicht selbst die Erfahrung gemacht, aber schon häufig gehört, dass die Behandlung mit calcium (mir fällt grad der fachbegriff nicht ein) bei der befruchtungsrate SEHR viel gebracht hat.ansonsten könnte ein anderes Protokoll auch eine menge verändern;-)

Verfasst: 19 Feb 2017 22:07
von red.fraggle
Das heißt Calcium-Ionophor und hat bei mir garnichst gebracht.
Aber in anderen Fällen kann es wohl hilfreich sein

Verfasst: 20 Feb 2017 09:23
von LeaLea
Vielen Dank für eure Antworten.
Red.fraggle wie war die Situation bei euch? Hattet ihr auch so ne schlechte Befruchtungsrate bzw was haben die Ärzte gesagt woran es liegt? Und habt ihr außer Calcium noch was anderes gemacht?
LG Lea

Verfasst: 20 Feb 2017 14:15
von Kathalea
Wir hatten bei unserem zweiten Versuch Calcium-Ionophoren Lösung.
Auch bei uns hat es nichts gebracht.

1. Versuch: 16 Eizellen, 13 reif, 1 Befruchtung (Puregon)
2. Versuch: 9 Eizellen, 7 reif, 1 Befruchtung unter Calcium-Ionophoren (Menogon)
3. Versuch: andere Klinik, 8 Eizelle, 3 degeneriert, 3 reif, 2 nicht reif, 1 Befruchtung unter Embryogen (Letrozol und Puregon)

Calcium kann was bringen, muss es aber nicht.
Wir haben das Problem eines sehr schlechten Spermiogrammes. Das sich das letzte mal allerdings unter schulmedizinischer Tabletteneinnahme verbessert hat.

Ob es an den Spermien liegt, oder nicht, kann ich nicht sagen, denn ich bin kein Arzt.

Ich möchte Dr. Peet nicht vorgreifen!

Denn er ist der Spezialist. Es handelt sich hier von mir um keine medizinische Beurteilung, sondern nur um unsere Erfahrung. Aber manchmal ist es auch ganz hilfreich, Erfahrungsberichte zu lesen.

Verfasst: 20 Feb 2017 18:30
von LeaLea
Kathalea, vielen Dank für deine Antwort. Finde es immer spannend auch von anderen "Fällen" zu lesen. Das mit dem Calcium war ja dann echt nix bei euch, man!! Wie macht ihr weiter? Was sagen die Ärzte?
Hab echt Angst dass es bei der nächsten ICSI auch wieder so ein Reinfall wird... wenn das alles nicht so teuer wäre!!!!
War heute bei meinem Gyn der meinte dass der Kiwu Arzt das Thema PCO hätte viel ernster nehmen müssen, bin wohl gerade so am KH vorbeigeschrappt! Die Überstimulation sei wohl ziemlich heftig. Bin nochmal ne ganze Woche krank geschrieben. Er hat mir jetzt Clavella verschrieben, könnte wohl bei PCO helfen.

Verfasst: 20 Feb 2017 21:28
von red.fraggle
5 ICSIs mit 4 mal Nullbefruchtungen (2 davon mit Calcium-Ionophor). Zwischen 4 und 24 Reife EZ.
Spermiogramm eigentlich unauffällig.
Befruchtungsrate bei Versuch der EZ-Spende auch ziemlich schlecht.
Letzter Versuch mit Spendersamen: 6 von 8 befruchtet und ich in der 17. Woche schwanger.

Bin jetzt übrigens 40 und es müssen nicht die EZ sein.

Viel Erfolg bei deinem weiteren Weg.

Verfasst: 21 Feb 2017 09:52
von Dr.Peet
Hallo,
eine Möglichkeit könnte sein, durch eine Änderung der Stimulationsart-, und mit Pillenvorbehandlung, zu einer verbesserten/ gleichmäßigeren Reaktion der Eierstöcke zu verhelfen. So aus der Ferne betrachtet scheint das kein "Ca-Ionofor-Fall" zu sein. Das Statement der Biologen ist hier sicher verlässlich.
Oftmals (auch bei uns) steht nicht alles komplett in der elektronischen Akte und da muß man gelegentl das interpretieren, was da drin steht (und der Biologe ist gerade nicht zu sprechen, weil er an an irgendwelchen Zellen arbeitet).
Peet

Verfasst: 21 Feb 2017 10:32
von LeaLea
Vielen Dank Herr Dr.Peet!!!
Wir haben einen Termin im März für die Besprechung und da möchte ich schon selbst einige Fragen zurechtlegen.
Kann man das mit der Pille auch beim kurzen Protokoll machen? Also Pille und dann normal am 2. Tag anfangen zu spritzen? Das lange ist bei PCO nicht so gut geeignet oder?
LG Lea

Verfasst: 21 Feb 2017 10:47
von Kathalea
Hallo Lea,

die Ärzte sagen, es läge an den Eizellen.

Unsere Ärztin schickt uns erst mal nach München zur Immunologie. 3 Embryonen waren es, keiner nistete sich ein. Sie sagt, es hätte reichen können. Bevor sie weiter mit uns macht, will sie die Immunologie geklärt wissen.
Dann gehen wir über zur ICSI Naturelle. Da sich bei mir immer nur eine Eizelle befruchten lies, hoffen wir, dass die Eizelle, die natürlich entsteht, sich auch befruchten lässt.
Falls sich nach drei, oder vier mal keine Schwangerschaft einstellt, will sie eine Bauchspiegelung machen wegen Eileiterdurchgängigkeit und dann mit Spendersamen eine IUI (ich glaube, das sollte das Verfahren sein, bei dem die Spermien in die Gebärmutter eingebracht werden).
So war erst mal ihre Vorgehensweise angedacht. Wie wir genau verfahren, werden wir nach dem Termin im Mai in München entscheiden.
Irgendwie will ich noch nicht aufgeben. Aber bin trotzdem am Ende mit meiner Kraft. Es zieht sich einfach schon zu lange.

Ich wünsche euch alles Gute. Bin gespannt, wie es bei euch weiter geht.