Pacy207 hat geschrieben:Sehr geehrte Frau Dr. Zeitler,
ich hatte bisher eine ICSI und eine daraus resultierende Kryo.
Es wurden:
19 EZ entnommen
14 EZ waren reif
13 EZ konnten befruchtet werden
Jedoch waren beide Versuche negativ, beide Male entschieden wir uns für einen TF an Tag 5.
Beide Male lagen jeweils nur 2 frühe Blastozysten an Tag 5 vor.
Ich war natürlich beide Male enttäuscht.
Jetzt steht die 2. ICSI bevor, haben sie einen Tipp, dass auch mal volle, oder im Idealfall expandierte Blastos übrig bleiben. Oder ist es jedes Mal Zufall/Schicksal?
Liegt soetwas am Zusammenspiel aus mütterlichen und väterlichen Erbgut?
Über eine Antwort von Ihnen freue ich mich sehr.
MfG
pacy
Hallo pacy,
um es vorweg zu sagen: Expandierte Blastozysten sind der Idealfall, den natürlich jeder anstrebt

. Sie sind aber eher selten, häufiger hat man an Tag 5 "nur" volle Blastozysten und selbst frühe Blastozysten sind ja nicht schlecht

. Je nachdem, wie viel Zeit bei dir zwischen Befruchtung und Transfer vergangen ist, könnte es z. B. sein, dass deine Embroys keine vollen fünf Tage für ihre Entwicklung hatten. Bei mir waren z. B. die PU und nachfolgende Befruchtung einmal recht spät (später Mittag), der Transfer fünf Tage später jedoch schon am Morgen. Da fehlten also mal eben an die sechs Stunden bis zu vollen fünf Tagen und in diesen fehlenden sechs Stunden könnte eine Blastozyste durchaus den Entwicklungsschritt von der frühen zur vollen Blastozyste machen. Das nur als Gedankenanstoß, vielleicht weißt du ja, wie viel Zeit bei euch tatsächlich verstrichen war.
Dann: Mir scheint dein Behandlungsprotokoll gar nicht sooo schlecht gewesen zu sein. Von 19 EZ waren 14 reif, das ist gut. Dass dann 13 der EZ befruchtet werden konnten und ihr am Ende vier Blastozysten hattet, wäre für mich kein Grund, in Besorgnis zu geraten, im Gegenteil

. Allein die Tatsache, dass aus euren EZ und Spermien überhaupt Blastozysten entstehen, ist ein prognostisch günstiger Faktor. Wenn der Anteil der reifen EZ wie bei dir zudem recht hoch ist, hat meines Wissens das Stimulationsprotokoll, Zeitpunkt des Auslösens und Zeitpunkt der PU gut gepasst.
Dass bei vielen EZ die Qualität automatisch leidet, hat mein FA mir ausgeredet. Ich bin auch immer davon ausgegangen, doch er meinte, das sei keine Regel. Auch bei vielen EZ kann die Qualität gut sein. Was du aus meiner Sicht tun könntest, um die Mitochondrien deiner EZ noch ein bisschen zu "füttern", das ist die Einnahme von guten Ergänzungsmitteln in Erwägung zu ziehen, die den EZ Energie geben. Die Mitochondrien sind die Zellkraftwerke, wenn die schlapp machen, geht dem Embryo früher oder später die Luft aus und er kann sich nicht zeitgerecht entwickeln (ich will damit aber nicht sagen, dass das bei dir der Fall ist - vor allem das Alter hat da ein gewisses Wörtchen mitzureden

, je jünger du bist, desto besser werden die Mitochondrien in den EZ sein). Googele bei Interesse mal nach Ubiquinol (Q10), Resveratrol, Melatonin, Astaxanthin, um nur ein paar zu nennen

.
Und ja, in einem neuen Zyklus werden die Karten neu gemischt. Da kann euer Ergebnis ganz anders aussehen, auch wenn ihr gar nicht groß Veränderungen vornehmt.
Alles Gute!
Möwe