Geschwister - Icsi mit 43?

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mariechen74
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Geschwister - Icsi mit 43?

Beitrag von mariechen74 »

Sehr geehrter Herr Dr. Peet,

wir haben noch drei unbefruchtete Eizellen eingefroren, die wir zumindest befruchten lassen wollen und überlegen, es auch darüberhinaus doch nochmal zu probieren trotz meines Alters von 43 Jahren. Wie sind unsere individuellen Chancen einzuschätzen? Macht es einen Unterschied, ob es sich um die erste oder eine zweite Schwangerschaft handeln würde?

Wir haben nach vielen Behandlungen unseren Sohn bekommen - es waren alles Tese-Icsi. Beim Erfolgsversuch hatten wir eine neue Tese besserer Qualität, ich hatte zur evtl. Qualtätsverbesserung der Eizellen TCM - Kräuter, Vitamin D, B12, DHEA, Coenzym Q10 genommen und zur Regulierung des Immunsystems erstmals Intralipid.

Davor hatten wir 4x langes Protokoll mit Metrelef/Fostimon bzw. Menopur> schlechte Befruchtungsraten und Entwicklung, 1xAbort, 1x biochemisch schwanger
1x langes Protokoll mit Enantone und Menopur/Fostimon > hohe und lange Stimu> biochemische SS
1x Antagonistenprotokoll Menopur/Orgalutran, 6 Eizellen, 2 Blastos negativ
1x Antagonistenprotokoll Menopur/Orgalutran mit einem vorpreschenden Follikel, daher nur 3 Eizellen, die unbefruchtet eingefroren wurden, um keine Tese zu verbrauchen > kein Transfer

Icsi, die zu Schwangerschaft und Geburt führte: Antagonistenprotokoll mit Fostimon 150 IE/Menopur 150 IE/Orgalutran, Stimustart schon an Tag 2 > auch zwei Follikel vorgeprescht, konnten aber 6 punktiert werden, vier befruchtet, eine expandierende und eine frühe Blasto transferiert

Die drei unbefruchteten Eizellen sind immer noch eingefroren (aus Dez 14). Wir haben überlegt, dass es gut wäre, für eine Befruchtung mehr als drei zu haben und haben überlegt - wenn die Hormonwerte noch o.k. sind - es noch mal mit dem gleichen Protokoll, welches zur Schwangerschaft geführt hat, zu probieren.
Nun war ich in der Kiwu zur Beratung und Empfehlung war auch, noch Eizellen dazu zu sammeln und einzufrieren, dann alle aufzutauen und zu befruchten (eingeforene und frische zu mischen lehnt das Labor ab). Meine Ärztin schlug nun aber vor, Clomifen zu verwenden, da es weniger Medikamente seien und die Aufbau der Schleimhaut in einem Sammelzyklus nicht relevant sei. Sie würde das mittlerweile häufiger so machen. Sie hat aber noch Blut entnommen und wollte dann anhand der Werte endgültig entscheiden. Wenn der AMH noch gut sei, könne man ja anders überlegen.

Zu Beginn des ersten Zyklus nach Stillzeit wurden einmal Hormone bestimmt und das FSH war mit 11,7 etwas erhöht. Zyklen bisher 26-24-28 Tage.
Die Blutentnahme jetzt war am 17. Zyklustag. Alles sei in der Norm und der AMH bei 1,3 (wie vor zwei Jahren). Ich bin mir nicht sicher, wie aussagekräftig er ist, denn ich hatte schon unterschiedliche Werte und vielleicht wird er durch Vitamin D und DHEA erhöht (nehme ich bereits)? Aber das wäre mit 43 ja kein schlechter Wert. Der Vorschlag lautet weiterhin 5 Tage 2x Clomifen plus 1 Menopur. Meine Ärztin erhofft sich damit 3 Eizellen.
Ich frage mich aber, ob es nicht doch aussichtsreicher wäre, die Stimulation wie beim Erfolgsversuch nochmals zu probieren oder zumindest mal zu schauen, ob mehrere Antralfollikel vorhanden sind?

Da bleibt natürlich das Risiko, dass ein Follikel deutlich schneller als die anderen wächst und dann auch nur wenige Eizellen gleichzeitig reif sind.
Bei den vorherigen Behandlungen hatte ich am Ende fast immer 2-3 schöne zeitgerechte Embryonen bzw. Blastozysten, zum Einfrieren blieb nie etwas übrig. Daher frage ich mich, ob eine niedrigere Stimulation vielleicht weniger, aber auch diese guten Eizellen hervorbringen würde? Die Behandlungen mit mehr als 6 Eizellen hatte schlechtere Befruchtungsraten und eine schlechtere Entwicklung, wobei es vielleicht auch an der Tese liegt bzw. in der Rückschau das Metrelef offensichtlich kein gutes Medikament für mich war.
Andererseits lese ich, dass die Erfolgsaussichten höher sind, wenn 5 oder mehr Eizellen gewonnen werden können?

Hat Clomifen Vorteile gegenüber den Spritzen? Insbesondere bzgl der Qualität? Ist es weniger belastend für den Körper? Medikamentenkosten sind zwar niedriger, aber wenn es mehrere Zyklen braucht mit US und Punktion relativiert sich dieser Vorteil.
Haben Sie Erfahrung mit Clomifen bei Icsi?

Vielen Dank!

Mariechen
Dr.Peet
Praxis für Fertilität - Kinderwunsch
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Beitrag von Dr.Peet »

Sooooooo viele Fragen....
Ich denke, dass es eine recht gute Idee ist, es mit Clomifen+Menogon zu probieren. Anhand der Antralfollikelzählung wird Ihre KiWu Docin schon das adäquate vorschlagen!
Gutes Gelingen!
Peet
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