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Risiko Samenspende

Verfasst: 06 Feb 2018 14:10
von Gast
Hallo,
derzeit kann man sich in der ARD Mediathek die Reportage "Risiko Samenspender" anschauen.
Vielleicht interessiert es die ein oder andere ja von euch.

http://mediathek.daserste.de/Reportage- ... d=49767298

Liebe Grüße

Verfasst: 06 Feb 2018 19:18
von Else13
Danke für den Tipp!!! Sehr empfehlenswert!

Verfasst: 06 Feb 2018 21:56
von rebella67
Ich finde auch, dass das eine gelungene Reportage ist. Nur finde ich den Titel nicht ganz passend.

Denn die Samenspende ist nicht das Risiko, sondern die Tatsache, dass in der Vergangenheit nicht dafür gesorgt wurde, dass die Spenderdaten aufbewahrt werden. Also dann eher "Risiko anonyme Samenspende".

Durch das Samenspenderegistergesetz entfällt dieses Risiko nun. Da sind wir nun einen großen Schritt weiter. (Wobei das Gesetz natürlich noch nachbesserungswürdig ist.)

Verfasst: 07 Feb 2018 08:51
von Else13
Ja, stimmt, das mag sein. Und man muss sagen, dass diese Identitätsfragen auch bei ganz anderen Konstellationen auftreten. Wir sind eine Patchworkfamilie und meine kleine Stiefschwester hatte mit 16 ebenfalls das Bedürfnis, ihren genetischen Vater kennenzulernen, der die Familie damals früh verlassen hatte. Ein paar Telefonate, ein Brief und dann hatte sich das Thema schon erledigt.

Wie ist das eigentlich bei der Embryonenspende geregelt, die ja mittlerweile auch in D erlaubt ist? Darf das Kind dann auch den Kontakt zu den genetischen Eltern herstellen? Wenn ich mir das selber vorstelle, dass mein eigenes Kind mal vor der Tür steht - sicher auch nicht immer einfach für die Beteiligten!?

Verfasst: 07 Feb 2018 19:36
von rebella67
Liebe Else,

trotz vielfacher Anstrengung von mehreren Gruppen, die im Gesetzgebungsprozess Stellungnahmen abgegeben haben, gibt es im Spendersamenregistergesetz keine Regelung zur Datenhinterlegung für Kinder, die mittels Embryonenspende auf die Welt kamen. Da wurden mal wieder absichtlich die Augen geschlossen.

Möglicherweise wird es hier oder da so ausgelegt, dass wenigstens die Daten des männlichen Spenders hinterlegt werden. Der hat zwar keine Samen gespendet, ist aber so zu sagen die männliche Wurzel. Wir werden das in der Praxis beobachten. Ich halte es allerdings noch mehr für möglich, dass die Daten hier nicht hinterlegt werden.

Ein Trost: Die einzigen Embryonenspenden finden ja wohl über das Netzwerk Embryonenspende statt. Und dieses wiederum will ja wohl selbst Daten aufbewahren, wenn ich mich recht erinnere.


Darüber hinaus hast du ganz richtig gesagt, dass Frage nach der Herkunft nicht nur bei Kindern aufkommen, die mittels Gametenspende gezeugt wurden. Und nicht immer dürfte so, wie bei deiner kleinen Schwester der Vater (oder die Mutter) greifbar sein. Insofern und auch aufgrund vieler anderer Ursachen ist eh das ganze Leben ein Risiko.

Trotzdem hat die Reportage für mich einen Sinn erfüllt.