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Kir Genotyp AA nur SET?

Verfasst: 09 Feb 2018 11:41
von lucinda1978
Hallo

eine sehr lieber Mitglied von hier erklärte mir das man bei Kir Genotyp AA lieber eine SET machen sollte und keine DET. Die Erklärung erschien mit sehr plausibel und auch wenn die vernunft denkt SET sagt das Herz aber DET ... um die Chancen zu erhöhen.
Ist jemand hier der bei Kir Genotyp AA trotzdem DET hatte und schwanger wurde und auch erfolgreich ohne FG? Oder sollte ich wirklich an einer SET festhalten?

Re: Kir Genotyp AA nur SET?

Verfasst: 09 Feb 2018 14:40
von Surinchen
lucinda1978 hat geschrieben:Hallo

eine sehr lieber Mitglied von hier erklärte mir das man bei Kir Genotyp AA lieber eine SET machen sollte und keine DET. Die Erklärung erschien mit sehr plausibel und auch wenn die vernunft denkt SET sagt das Herz aber DET ... um die Chancen zu erhöhen.
Ist jemand hier der bei Kir Genotyp AA trotzdem DET hatte und schwanger wurde und auch erfolgreich ohne FG? Oder sollte ich wirklich an einer SET festhalten?
Ich finde SET grundsätzlich zu empfehlen, denke auch, dass es bei einem DET gegenüber dem doppelten SET keinen Vorteil bezüglich der Chancen gibt. Die Auftaurate liegt heutzutage bei nahezu 100%. So bekommt jeder Emrbyo auch mit SET seine Chance.

Dennoch:
Ich bin KIR Genotyp AA. Ich hatte immer einen DET, wenn es zum TF kam. Zum SET hat mir diesbezüglich nie jemand geraten. Ich war 2x mit Zwillingen schwanger, 3x mit einem Einling. Die Frühgeburt der Zwillinge hatte eine Infektion als Ursache, die FGs hatten als Ursache zu niedrige antipaternale AK.
Zwei Mal war ich dann trotz KIR AA nach DET lange schwanger mit Geburten 41+0 und 39+1.

LG
Suri

Verfasst: 09 Feb 2018 21:24
von lucinda1978
Hallo Danke für deine Antwort ...
Hattest du auch ein HLA sharing oder hast du das nicht getestet?

Ich hatte nun 3 negative Transfer und möchte für unseren Transfer min alles tun da vorerst mal der letzte Versuch ...

Ich bin unsicher was ich machen soll ob Set oder det keine Ahnung

Verfasst: 09 Feb 2018 23:58
von Lotti1312
Schön Lucinda, dass Du das Thema nochmal aufgegriffen hast. Es beschäftigt mich auch nach wie vor. Ich kann leider nicht groß weiterhelfen, da ich nur 2 mal einen SET und 9 mal nen DET hatte.
Strebe auch wieder einen DET an. Habe halt die Hoffnung, dass die Chancen dann größer sind. Spritzt Du Granocyte oder was hast Du bisher begleitend gemacht/verordnet bekommen?
Alles Gute :hallo:

Verfasst: 10 Feb 2018 08:38
von lucinda1978
Hallo Lotti

Ja ich Spritze grano und habe auch unabhängig von kir genotyp aa intraliplid genommen
...
Ja bei uns ist halt auch immer eine Riesen Strecke nach prag dazwischen da möchte man egal wie sich die Chancen erhöhen ...
Gefühlt habe ich mit det mehr Chance aber habe schon gelesen mal solle mit kir gentotxp aa nur eine set machen ...

Verfasst: 10 Feb 2018 09:21
von Surinchen
Ein Hla-Sharing haben wir nicht laut Diagnostik von RF. Damit sollte man tatsächlich einen SET anstreben, um Ähnlichkeiten zu minimieren. Bei zwei Embryos hast du da das doppelte Risiko, dass Ähnlichkeiten zu stark ausgeprägt auftreten und deshalb die Einnistung verhindert wird, obwohl sich ein einzelner vielleicht unterhalb einer gewissen Schwelle der Ähnlichkeiten bewegt hätte.

Intralipid habe ich von RF als "wirkungslos bei KIR Genotyp AA" beschrieben bekommen. Ich hatte IVIG nach folgendem Schema:
1 Woche vor Blasto-TF 15 g
3+5 5 g
6+5 5 g
9+5 5 g
12+5 5 g
15+5 5 g
18+5 5 g
21+5 5 g
24+5 5 g
27+5 5 g

Dieses Schema hatte ich 2x und es entstanden unsere beiden Erdenkinder daraus.

Wenn man Selbstzahler ist und dringend sparen muss, könnte man die letzten beiden Infusionen weg lassen und den Rest in CZ kaufen.

Unser Anfahrtsweg nach Prag betrug auch über 600 km aus NRW. Trotzdem hilft viel ja nicht immer viel und wenn ich mit einem SET wg. HLA-Sharing bessere Chancen auf eine gesunde Schwangerschaft hätte, würde ich eher die zweite Strecke für einen Kryoversuch in Kauf nehmen als einen DET mit geringeren Chancen anzustreben.

Habt ihr wegen des Hla-Sharings mal Beratung zu einer aktiven Immu in Anspruch genommen? Vielleicht wäre das ja etwas?

Ich wünsch euch alles Gute und die richtigen Entscheidungen, die einem in diesem Bereich ja leider keiner abnimmt.

LG
Suri

Verfasst: 10 Feb 2018 12:19
von lucinda1978
Wir haben am 21.2. Termin zur aktiven Partnerimmunisierung
Und ivigs habe ich mir nun auch besorgt
Intralipid habe ich wegen killerzellen in der sh
Und für das genotyp aa habe ich grano

Re: Kir Genotyp AA nur SET?

Verfasst: 12 Feb 2018 14:17
von Möwe
Surinchen hat geschrieben:
Ich finde SET grundsätzlich zu empfehlen, denke auch, dass es bei einem DET gegenüber dem doppelten SET keinen Vorteil bezüglich der Chancen gibt. Die Auftaurate liegt heutzutage bei nahezu 100%. So bekommt jeder Emrbyo auch mit SET seine Chance.
Ich finde es super, dass du das noch einmal so klar gesagt hast, Suri :-). Die Chancen bei einem DET sind nämlich gar nicht so viel höher als bei einem SET. Das hat mir die Biologin Frau Zeitler nämlich erst kürzlich sehr eindrucksvoll geschildert. Ich habe sie ganz konkret nach der Implantationsrate von einer einzelnen Blastozyste gefragt. Mir ging es da um den Zusammenhang von Einnistungswahrscheinlichkeit und Alter bei SET. Ich kopiere ihre Antwort hier mal ein:

"Für einen SET mit einer BC guter Qualität bei einer 30-jährigen ergibt sich eine SR von ca 45 bis 50%.
Mit einen DET unter gleichen Bedingungen steigt die SR um ca 5% auf 50 bis 55 %. Das Zwillingsrisiko steigt jedoch stark an, da die Abortrate in dieser Altersgruppe noch relativ niedrig ist.

Wenn in der Gruppe der 40-jährigen so viele befruchteten EZ zur Verfügung stehen, dass ein SET mit einer
guten BC möglich ist ( d.h. BC-Rate liegt bei ca 1 BC pro 5 befruchteten EZ), dann liegt die SR bei ca 20 bis 25%.
Können zwei ideale BCs ( 2 BCs aus 6-7 befr.EZ) übertragen werden dann steigt die SR auf ca 25 bis 30%."


Ich finde es fast schon beeindruckend, um wie wenig – nämlich gerade einmal 5 Prozent – sich die Einnistungswahrscheinlichkeit bei zwei Blastozysten erhöht. Ich hätte gedacht, dass das deutlich mehr wäre :o.
Lucinda, vielleicht hilft dir also auch diese Aussage bei deiner Entscheidung? Mit einem SET hättet ihr aus meiner Sicht also eine super Chance, zumal eure Spenderin ja sicherlich noch jünger als 30 Jahre sein wird. Da könnt ihr also locker von einer 50%-igen Einnistungswahrscheinlichkeit ausgehen. Und da bei euch die HLA-Problematik UND die KIR-Geschichte für einen SET sprechen würden, wäre für mich die Entscheidung total klar ;-).

Für alle, die es noch interessiert: Die Studie, deren Ergebnis hervorgebracht hat, dass nach DET bei KIR AA häufiger Fehlgeburten oder Einnistungsversagen auftreten, ist in den Jahren 2010 bis 2014 in einer spanischen Klinik durchgeführt worden. Kurz zusammengefasst: Die Ärzte haben festgestellt, dass nach einem DET bei Frauen mit KIR AA die Fehlgeburtenrate bei 34% lag. Wurde bei Frauen mit KIR AA hingegen ein SET durchgeführt, halbierte sich die Zahl der Fehlgeburten auf 17%. Das traf sowohl auf Zyklen mit eigenen EZ als auch auf Zyklen mit gespendeten EZ zu. Wer mag, kann sich die ausführliche Studie hier ansehen:

https://academic.oup.com/humrep/article ... 637/629046

Liebe Grüße
Möwe

Verfasst: 12 Feb 2018 18:04
von Morgensonne
Surinchen hat geschrieben: Intralipid habe ich von RF als "wirkungslos bei KIR Genotyp AA" beschrieben bekommen. Ich hatte IVIG nach folgendem Schema:
1 Woche vor Blasto-TF 15 g
3+5 5 g
6+5 5 g
9+5 5 g
12+5 5 g
15+5 5 g
18+5 5 g
21+5 5 g
24+5 5 g
27+5 5 g

Dieses Schema hatte ich 2x und es entstanden unsere beiden Erdenkinder daraus.
Hm, immer wieder liest man widersprüchliche Aussagen, was mich zum Grübeln veranlasst. Uns hat RF Anfang 2017 geschrieben, dass es bei KIR Genotyp AA unerheblich ist, ob man sich für IL oder IVIG entscheidet. Wir haben uns für IL entschieden, i.V.m. mit Granocyte, und waren erfolgreich. Unser Sohn kam im September 2017 zur Welt.
Das würde also für mich spontan gedacht bedeuten, dass sowohl IL als auch IVIG zum Erfolg führen können. Außer man hat noch eine andere "Zusatz-Baustelle", die u.U. eine Indikation für IVIG darstellt?!? Oder man benötigt etwa keines von beiden, so dass "lediglich" Granocyte i.V.m. Prednisolon und Clexane bei immunologischen Problemen der Schlüssel zum Glück sind?

LG
Morgensonne

Verfasst: 12 Feb 2018 21:15
von Surinchen
@Möwe
Danke für die Zahlen. Du hast vollkommen Recht. Die Kinderwunschpatientin "rechnet gefühlt" so:
1 Embryo = 30 % Chance
2 Embryos = 60 % Chance
Und das ist eben falsch. Aber abzubringen sind Frauen mit KiWu davon trotzdem nicht.

@Morgensonne
Ja ich weiß. RF gibt auch relativ zeitnah für z. T. identische Diagnosen unterschiedliche Empfehlungen raus. IL hatte sie mir nur auf Wunsch verschrieben und bemerkte noch schriftlich, dass IL keinerlei positiven Einfluss auf KIR Genotyp AA hätte. Mit IL waren wir nicht erfolgreich. Empfehlung war Grano im Versuch oder ab Schwangerschaftsbeginn IVIG.
Ab Schwangerschaftsbeginn IVIG führte bei mir aber zur FG. Deshalb waren wir anschließend bei Dr. Borzager, die zum einen von Grano abriet (hatte ich nie genommen) und nicht KIR Genotyp AA verantwortlich machte, sondern zu niedrige antipaternale AK. Diese hatte RF nichtmal getestet, weil sie diese als Ursache für FG in jedem Fall ausschloss.

Ich habe IVIG auf KK-Kosten in einem stinknormalen KH bekommen. Sie geben es dort Frauen, die mit habituellen Aborten dort in die Sprechstunde kommen. Sie machen keinerlei Diagnostik und sagen, sie haben mit IVIGs eine 95%ige Baby-Take-Home-Rate.