Antibiose immer nach Untersuchung Mikrobiom (=Vollnarkose)?

Für fachliche repromedizinische Fragen an Herrn Dr. Peet

klein-putz-Kooperationspartner

Moderator: Dr.Peet

Antworten
Benutzeravatar
tigerlilian
Rang1
Rang1
Beiträge: 549
Registriert: 03 Feb 2014 14:52

Antibiose immer nach Untersuchung Mikrobiom (=Vollnarkose)?

Beitrag von tigerlilian »

Hallo Dr. Peet und Mitwissende,
mir wurde eine Untersuchung des uterinen Mikrobioms empfohlen.
Dabei soll festgestellt werden, ob genug Milchsäurebakterien vorhanden sind und eventuell ein (oder mehrere) schädliches Bakterium vorhanden. Wäre ein schädliches vorhanden, müsste dies durch Antibiotika, der sogenannten Antibiose, abgetötet werden.

An sich würde ich die Untersuchung auch gerne machen, habe hier auch schon oft davon gelesen, dass Antibiosen vorgenommen wurden. Was mich allerdings abschreckt ist, dass der Abstrich zur Untersuchung unter Vollnarkose geschehen soll (wohl wegen der notwendigen weiten Dehnung des Gebärmutterhalses und dem zu vermeidenden Kontakt (des Tupfers?) mit anderen Bereichen als der Gebärmutterschleimhaut).

Wissen Sie, ob dieser Eingriff tatsächlich unter Vollnarkose stattfinden muss.

Haben sich tatsächlich alle hier, die eine Antibiose hatten, diesem aufwändigen Eingriff unterzogen? Wenn nein, was gab dann den Ausschlag zur Antibiose?

Vielen Dank und viele Güße
tigerlilian
honey00
Rang0
Rang0
Beiträge: 23
Registriert: 03 Jul 2017 12:32

Beitrag von honey00 »

Hallo!
Wer macht denn so eine untersuchung ?
Davin habe ich ja noch nie was gehört...

Liebe grüße
Dr.Peet
Praxis für Fertilität - Kinderwunsch
Praxis für Fertilität - Kinderwunsch
Beiträge: 6027
Registriert: 11 Dez 2001 01:00

Beitrag von Dr.Peet »

Hallo,
es ist nicht notwendig dafür eine Narkose zu machen!
Und man nimmt keinen Tupfer sondern eine sog. Pipelle. Dieses Röhrchen ist ca 3-4 mm im Durchmesser und kann, mit zarter Hand, in die Geb.mutterhöhle geschoben werden.
Das ist nicht schlimm! Wir machen das nur in seltensten Fällen mal in Narkose (o,1-2%).
Grüße
Peet
Disclaimer:
Als Arzt bin ich rechtlich verpflichtet nur allgemeine Informationen zu geben, die das konkrete und individuelle persönliche ärztliche Gespräch nicht ersetzen können. Insofern kann auch keine Haftung für meine Auskünfte gegeben werden. Nach §7 Abs.3 Berufsordnung der Ärztekammer Berlin, darf die individuelle ärztliche Behandlung, insbesondere Beratung, nicht ausschließlich über Computerkommunikationsnetze durchgeführt werden.
Erster Ansprechpartner für Ihre medizinischen Belange ist Ihr Arzt, Ihr Kinderwunschzentrum.
Dr. Peet gibt Antworten auf Fragen aus seiner persönlichen Fachkenntnis und seiner persönlichen Einschätzung heraus. Seine Antworten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gelegentlich sind es auschließlich Meinungen und Eindrücke, die sich auf den betreffenden Fall beziehen.
Benutzeravatar
tigerlilian
Rang1
Rang1
Beiträge: 549
Registriert: 03 Feb 2014 14:52

Beitrag von tigerlilian »

Hallo zusammen,
die Untersuchung wird vom Labor Klein und Rost in Martinsried bei München gemacht und, nach zunächst anderer Aussage, auch nur in Zusammenarbeit mit Bielefeld und Pasing (M).
Als ich zum ersten Mal davon hörte, dass es in Kombination mit einer Gebärmutterspiegelung und unter Vollnarkose gemacht wird, dachte ich auch, das kann doch nur wegen der Spiegelung sein, denn die Probe würde sicher maximal wie für ERA oder Killer/Plasmazellen mit Pipelle/Saugkatheter herausgezupft, also kein Grund für Vollnarkose.
Umso größer war die Überraschung, als das Labor bestätigte, dass es sogar nur ein Abstrich sei.
Dennoch ist Vollnarkose angeblich von Nöten, da sehr weit gedehnt werden muss, um eine Verunreinigung zu vermeiden.
Ich nehme mal an, selbst beim vorsichtigen Reinschieben ist eine Berührung spätestens mit dem Gebärmuttermund recht wahrscheinlich :?:
Ich saß leider noch nie auf der anderen Seite und weiß nicht, wie weit offen unserer Muttermünder stehen, wenn ein Spekulum die Scheide dehnt :wink:
Liebe Grüße
tigerlilian
Antworten

Zurück zu „Fragen an den Repromediziner“