Zellteilung
Verfasst: 23 Sep 2018 18:36
Hallo Frau Zeitler,
nach über einem Dutzend erfolgloser ICSI-Versuche mit überdurchschnittlichen Befruchtungsraten und sehr guten Embryonen am Tag 3 haben wir wegen meinem zwischenzeitlichen Alter auf Eizellspende umgeschwenkt. Ich habe mir hier durch eine erstmalige Entwicklung der Embryonen bis zum fünften Tag einen Erkenntnisgewinn erhofft, welche Auswirkungen das Sperma meines Mannes hat. Mein Mann ist Alleinverursacher, hat ein ideopathisches OAT3-Syndrom und seine Spermien haben eine DNA-Fragmentation von etwa 50%.
Der erste Versuch mit einer Spende mit eingefrorenen Eizellen brachte eine gewohnt gute Befruchtungsrate (6 von 7 Eizellen befruchtet), aber eine ernüchternde Embryonenentwicklung. Am Tag 5 gab nur eine einzige Morula und der Rest der Embryonen war maximal im 4-Zell-Stadium oder hatte gar nicht erst angefangen sich zu teilen.
Die Klinik wollte es daher nun mit einem Wechsel der Spenderin und einem Frischversuch probieren um die Chancen zu verbessern. Leider gab es trotz ausreichend großer Follikel am Punktionstag nur eine einzige Eizelle. Diese ließ sich befruchten, aber der Transfer wurde wegen der fehlenden Selektionsmöglichkeit auf den dritten Tag vorverlegt. Der gewünschte Informationsgewinn was sich nach dem dritten Tag abspielt ging in diesem Fall also leider verloren.
Am Tag 3 hatte der Embryo bei der Kontrolle morgens gegen 9 Uhr das 7-Zell-Stadium. Der Transfer fand am späteren Nachmittag des dritten Tages statt. Hier war der Embryo dann ein 9-Zeller, Qualität 2, hatte also während etwa eines halben Tages zwei Zellen dazu gewonnen.
Beim Istanbul Consensus Workshop wurde für den Tag 3 die optimale Zellteilungsrate wohl folgendermaßen festgelegt: Tag 3 (68 ± 1 h) 8-Zeller.
Aber wie läuft die Zellteilung generell zeitlich ab? Es macht nach 68 Stunden vermutlich nicht einfach "plopp" und aus einem 4-Zeller entsteht schlagartig ein 8-Zeller, sondern das ist wahrscheinlich ein Prozess? Wie lange dürfen Zellen ohne sich weiter zu teilen "ruhen" oder in welchem Zeitrahmen sollte ein Embryo irgendeine Entwicklung zeigen? Ist es in Ordnung, wenn sich vom früheren Morgen bis zum späteren Nachmittag aus einem 7-Zeller lediglich ein 9-Zeller entwickelt, was zudem ja auch eine etwas asynchrone Zellteilung zu bedeuten scheint?
Für uns wäre Ihre Einschätzung des Verlaufs, des Ergebnisses und der Chancen sehr wertvoll.
nach über einem Dutzend erfolgloser ICSI-Versuche mit überdurchschnittlichen Befruchtungsraten und sehr guten Embryonen am Tag 3 haben wir wegen meinem zwischenzeitlichen Alter auf Eizellspende umgeschwenkt. Ich habe mir hier durch eine erstmalige Entwicklung der Embryonen bis zum fünften Tag einen Erkenntnisgewinn erhofft, welche Auswirkungen das Sperma meines Mannes hat. Mein Mann ist Alleinverursacher, hat ein ideopathisches OAT3-Syndrom und seine Spermien haben eine DNA-Fragmentation von etwa 50%.
Der erste Versuch mit einer Spende mit eingefrorenen Eizellen brachte eine gewohnt gute Befruchtungsrate (6 von 7 Eizellen befruchtet), aber eine ernüchternde Embryonenentwicklung. Am Tag 5 gab nur eine einzige Morula und der Rest der Embryonen war maximal im 4-Zell-Stadium oder hatte gar nicht erst angefangen sich zu teilen.
Die Klinik wollte es daher nun mit einem Wechsel der Spenderin und einem Frischversuch probieren um die Chancen zu verbessern. Leider gab es trotz ausreichend großer Follikel am Punktionstag nur eine einzige Eizelle. Diese ließ sich befruchten, aber der Transfer wurde wegen der fehlenden Selektionsmöglichkeit auf den dritten Tag vorverlegt. Der gewünschte Informationsgewinn was sich nach dem dritten Tag abspielt ging in diesem Fall also leider verloren.
Am Tag 3 hatte der Embryo bei der Kontrolle morgens gegen 9 Uhr das 7-Zell-Stadium. Der Transfer fand am späteren Nachmittag des dritten Tages statt. Hier war der Embryo dann ein 9-Zeller, Qualität 2, hatte also während etwa eines halben Tages zwei Zellen dazu gewonnen.
Beim Istanbul Consensus Workshop wurde für den Tag 3 die optimale Zellteilungsrate wohl folgendermaßen festgelegt: Tag 3 (68 ± 1 h) 8-Zeller.
Aber wie läuft die Zellteilung generell zeitlich ab? Es macht nach 68 Stunden vermutlich nicht einfach "plopp" und aus einem 4-Zeller entsteht schlagartig ein 8-Zeller, sondern das ist wahrscheinlich ein Prozess? Wie lange dürfen Zellen ohne sich weiter zu teilen "ruhen" oder in welchem Zeitrahmen sollte ein Embryo irgendeine Entwicklung zeigen? Ist es in Ordnung, wenn sich vom früheren Morgen bis zum späteren Nachmittag aus einem 7-Zeller lediglich ein 9-Zeller entwickelt, was zudem ja auch eine etwas asynchrone Zellteilung zu bedeuten scheint?
Für uns wäre Ihre Einschätzung des Verlaufs, des Ergebnisses und der Chancen sehr wertvoll.