Bitte Empfehlung hinsichtlich/Polkörperdiagnostik

Für fachliche Fragen an die Spezialistin Frau Zeitler

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Moderator: sonjazeitler

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HanniNanni
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Bitte Empfehlung hinsichtlich/Polkörperdiagnostik

Beitrag von HanniNanni »

Sehr geehrte Frau Zeitler,

bei mir dreht sich alles im Kopf und ich hätte gerne ihre Meinung:

Wir hatten bisher folgende ICSI mit Tesematerial:

1. 14 Eizellen, 13 reif, 6 befruchtet, Trasnfer Morula, volle Blasto
2. 9 Eizellen, 9 reif, 8 befruchtet (Eizellen wurden mit Calcium behandelt)
3. 5 Eizellen, 5 reif, 4 befruchtet. Es wurde alles als PN eingefroren wegen zu hohem Progesteronwert. Das auftauen hat leider nur eine überlebt. Ich sage, die Qualitäti hat wegen dem Progesteronwert gelitten.

Wechsel aufs lange Protokoll. Downregulierung mit Decapeptyl, ZT 2 Elonva, ab ZT 4 Menogon 300ie
4. ICSi 14 Eizellen, 13 reif, 9 befruchtet. Transfer 2x Morula. Biochemische SSw.

5. ICSI 18 Eizellen, 18 reif, Befruchtet 10. Transfer 1x 8 Zeller, 1x9+Zeller

Meine Kiwu weiss keinen Rat mehr. Sie sagen alle Werte sind gut. Wir sind seid Beginn Selbstzahler. Woran denken Sie scheitert es. Ich habe zwei Aussagen einmal Spermien und einmal Eizellen.

Was halten von einer Polkörperdiagnostik? Bringt uns die weiter? Ist Spendersamen wirklich die einzele Lösung. Wir haben aktuell noch 17 Straws eingefroren und 9 PN als kyros. Im nächsten Zyklus soll eine NC-ICSI versucht werden.

Über Ratschläge wäre ich wirklich froh.

vielen Dank
HanniNanni
sonjazeitler
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Beitrag von sonjazeitler »

Hallo,

die Vorteile einer Polköperdiagnostik in Hinsicht auf die baby take home-Rate
werden inzwischen als sehr gering eingestuft (Ausnahme: bekannte Translokation bei der Frau).
Die PKD wird nicht mehr empfohlen, es sei denn, sie soll der Entscheidungsfindung über die Fortsetzung
der Behandlung (meist bei Frauen über 40 J ) dienen d.h. Frage ist, ob der Anteil der EZ
mit Chromosomenfehlverteilungen überdurchschnittlich ( 70-90 % ) hoch ist, so dass die Wahrscheinlichkeit
für einen eupoliden Embryo sehr gering ist.
In ihrem Fall ist sowohl die EZ-Zahl, die Befruchtungs- und Entwicklungsrate sehr gut, so dass
es ratsam wäre, die Einnistungsbedingungen ( ERA ) zu prüfen. Möglicherweise sind die GSH-Bedingungen
in einem NC-ICSI, wie sie es jetzt vorhaben, oder in einem NC-Kryo-Zyklus
mit Embryonen aus der verlängerten Kultur von 6x 2PN-Kryozellen günstiger.

In ihrem Beitrag vom 20.05.18 schreiben sie, dass die Hälfte der EZ mit
Frischsperma behandelt wurden. Waren das Spermien ihres Partners aus Ejakulat oder
Spenderspermien und waren die Befruchtungsrate/Entwicklungsverlauf unterschiedlich?

Gruß
Sonja Zeitler
HanniNanni
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Beitrag von HanniNanni »

Hallo Frau Zeitler,

vielen Dank für Ihre Antwort. Die sich mit dem deckt, was ich mir in der Literatur aneignen konnte. Meine Kiwu hält jetzt auch nicht so viel von der Polkörperdiagnostik.

Zu ihrer Frage: Ja in der ICSI im Mai konnten 7 Zellen mit Frischsperma befruchtet werden und die anderen mit Tesematerial. Ich habe mit der Biologin alle Embryoscopevideos angesehen und den Bericht der Biologen. Die Entwicklung der Zellen (egal ob Tese oder Frisch) waren gleich. Ich hatte in diesem Versuch auch eine Morula aus dem Tesematerial die wurde auf A bis B Qualität geschätzt und eine 1 Morula aus dem Frischmaterial mit der Bewertung B. Aus meiner Laienmeinung ist hier nicht viel Unterschied. Von den Teilungen innerhalb der Zeit waren keine Abweichungen zu sehen. Im Versuch im September waren leider keine Frischspermien mehr da. Wir müssen aber entscheiden ob wir jetzt wo weitermachen oder, wie die Kiwu rät auf Spendersamen umstellen. Die Tesespermien wurden bei der Tese mit Johnsonscore 8 bewertet.

Vielen Dank
Hanni Nanni
HanniNanni
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Beitrag von HanniNanni »

Noch als Ergänzung. Ich bin 39 Jahre alt, daher finde ich die Ausbeute der Zellen eigentlich sehr gut. Und die Spermien im Mai waren von meinem Mann. Es war kein Spendersamen.
sonjazeitler
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Beitrag von sonjazeitler »

Hallo,

in ihrem Fall sind
die Spermien mit einem Johnsonscore 8 sind sehr gut für ICSI geeignet und
die Befruchtung/Entwicklung von ca 50 reifen EZ verlief ebenfalls sehr gut.
Wenn sie im homologen System bleiben wollen, bleibt nur, die Anzahl Embryonen
für ET zu erhöhen und zu versuchen, die Einnistungsbedingungen zu optimieren.
Die Behandlung mit Spenderspermien kann eventuell Faktoren eliminieren, die
zu den bisherigen Misserfolgen beigetragen haben, indem die Embryonen
andere Eigenschaften ausprägen.
Alles Gute
Sonja Zeitler
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