FT4 zu hoch, FT3/TSH gesunken: Thybon o. Thyroxin senken?

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tigerlilian
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FT4 zu hoch, FT3/TSH gesunken: Thybon o. Thyroxin senken?

Beitrag von tigerlilian »

Hallo zusammen,
ich mal wieder :roll:
Ich bekomme meine SD einfach nicht langfristig und gut eingestellt.
Nachdem ich mit Hashi auf Anraten von Frau Dr. Brakebusch Anfang letzten Jahres mit 125 mikrogramm thyroxin nicht mehr messabares TSH und hohe freie Werte (beide um die 100%), aber auch störende ÜF Symptome hatte, mit glutenfreier Ernährung begann und sich die Werte mit weniger Thyroxin auf gutem Niveau (>50%) zu stabilisieren schienen, hatte ich Anfang diesen Jahres unerwarteterweise plötzlich wieder einen TSH von >4 und schlechtere freie Werte. Ich begann Thyroxin also wieder zu steigern und hatte dann im Mai mit 112 Mikrogramm Thyroxin zwar immernoch einen TSH von 2, aber FT3 von 62% und FT4 von 72%. Damit war ich eigentlich wertetechnisch zufrieden.
Als dann Frau Dr. Reichel Fentz ins Boot geholt wurde, war sie damit nicht zufrieden, vermutlich aufgrund des TSH, sie schlug vor, zusätzlich 10 Mikrogramm Thybon zu nehmen, da dies wohl gerade bei schlecht einstellbaren SDs die Lösung sein könne. Da ich durchaus noch UF Symptome (Müdigkeit, Haarausfall, nicht fettendes Haar) hatte, machte ich das Experiment mit, nahm nun fast 100 Tage 112 Thyroxin + 10 Thybon. Hatte auch keinerlei sofortige Probleme trotz gemeinsamer morgendlicher Einnahme.
Haarausfall nahm ab, Haare fetten wieder, im Gegensatz zur ÜF anfang letzten Jahres habe ich auch keine Schlafprobleme, bin eher immer noch Dauermüde, manchmal vielleicht etwas Herzrasen und Hitzewallungen.

Umso überraschender das Ergebnis der neusten Blutabnahme

TSH nicht mehr messbar
FT3 50%
FT4 105%

Habe schon gelesen, dass bei zuviel Thyroxin FT3 wieder sinkt, weil der Körper als Schutz vor einer ÜF eine inaktive Form des ft3, das rt3 bildet.
Nun meine Frage an die Erfahrenen unter Euch, sollte ich lieber Thyroxin senken oder Thybon wieder absetzen? Reicht es um 12 Mikrogramm Thyroxin zu verringern oder muss ich vielleicht gleich um mehr verringern, um die FT3 Produktion wieder anzukurbeln, wohl wissend, dass danach auch wieder erhöht werden muss, um die Thyroxingabe fein zu justieren?

Bin für Eure Tipps dankbar, werde Frau Dr. RF natürlich auch fragen, aber scheinbar war einfach 10 Thybon oben drauf wohl doch zu aggressiv :(

Danke und Gruß
tigerlilian

♀*1979/♂*1968
♂ CBAVD = fehlende Samenleiter > ICSI
♀ Hashi
ausführliche Geschichte
2014
/11/17 0+3 Beginn 1.ICSI
2015
/08/03 37+3 7:00 Blasensprung
/08/04 12:03 er ist da: 49cm, 2900g, 35cm, unfassbar dass so ein zartes Kerlchen mal so ein Größenwahnsinniger werden kann
Bild
2016
August 2. ICSI > 8PN > Tag 3 SET > negativ (mit Gefühl sehr kurzer Einnistung) > "nur" 5 Kryo PN übrig, da zwei schöne 9 Zeller nach Direct Cleavage verworfen wurden > nie mehr Embryoscope
Oktober 1. Kryo > Tag 3 SET > biochemische SS > 2 Kryo PN + 1 Kryo 8B übrig > Pause, bis Schilddrüse sehr "straff" eingestellt ist
2017
Januar freie SD Werte bei 100% TSH nicht mehr messbar, erträgliche ÜF Symptome > 2. Kryo > Tag 3 SET > BT an ES+11 negativ > 2 Kryo PN übrig
April-August uNK u. Plasmazellenuntersuchung in Jena > i.O
September Kryoversuch scheitert, weil letzte beiden PNs nicht aufwachen
Oktober 3.ICSI: Tag 5 SET von 3BA Blasto negativ, 3PN auf Eis
2018
Januar 3. Kryo: Tag 3 SET von 8A negativ, Kryo 8B übrig
Februar 1. ERA Versuch: Abbruch, da trotz HRT Eisprung statt findet
März Blutabgabe für Reichel Fentz, leider ohne HLA Diagnostik
April ERA im modifizierten Zyklus mit Progesteron ab HCG+2
Juni HLA Diagnostik Pasing
November nochmals uNK Plasmazellbiopsie + uterines Mikrobiom
2019
Februar Kryo mit IL, Cortison, ASS, Heparin, Grano > Tag 3 SET hüllenloser 8B > negativ
Kittie
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Beitrag von Kittie »

Mich überraschen die aktuellen Werte überhaupt nicht.
Ich hätte bei den vorigen Werten nie auch nur einen Gedanken an Thybon verschwendet und dann gleich von 0 auf 10 mcg + weiterhin 112 mcg... das war zum scheitern verurteilt.
Mit Thybon zu beginnen nur um den TSH zu drücken halte für extrem fragwürdig und ist der völlig falsche Therapieansatz.
Dr. Brakebusch ist DIE Koryphäe auf dem Gebiet der Hashimoto Thyreoiditis und ohne vorherige Rücksprache mit ihr hätte ich erstmal gar nichts gemacht.

Ich persönlich würde Rücksprache mit Dr. Brakebusch halten und schauen was sie meint, aber ich tippe es läuft darauf hinaus, dass Thybon erstmal wieder ganz abgesetzt und LT verringert wird um dann zu sehen wie sich die Werte darunter entwickeln. Vermutlich testet sie auch gleich, insofern keine aktuellen Werte vorliegen Coenzym Q10, Selen, Vitamin D und Ferritin, da diese Spurenelemente gebraucht werden zur korrekten SD-Funktion (Aufnahme und Umwandlung von T4 in T3). Nur wenn da nichts ist könnte man einen Versuch mit Thybon starten, würde aber bei Werten wie den vorigen meines Erachtens keinen Sinn machen - da würde ich eher LT etwas erhöhen und schauen was sich dann tut. Hilft das nicht, die freien Werte sind an der Obergenze und du fühlst dich immer noch in Unterfunktion, dann kann man es mit Thybon versuchen, aber dieses mal laaaaangsaaam.
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Katharinchen
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Beitrag von Katharinchen »

Hallo Tigerlilian,

Ich würde nur an einer Schraube drehen.
Und da der fT4 zu hoch ist, erst mal das L-Thyroxin senken.
12,5 können den Wert schon gut senken.
Am Thybon würde ich erst mal nichts verändern.

Da Du Hashi hast, ist es kaum möglich, eine dauerhaft
stabile Einstellung zu bekommen, Du wirst immer hoch
und runter dosieren müssen. Das liegt leider in der Natur
dieser Autoummunerkrankung, bei der sich
Autoimmunschübe mit ruhigen Phasen abwechseln.
Wann und warum es wieder los gegangen ist, kann man
meistens nicht eingrenzen. Und wo genau Du gerade
steckst, weiß man auch nicht. Vielleicht hat der Zerstörungsschub
gerade angefangen, dann werden in nächster Zeit wohl noch mehr
Hormone ins Blut abgegeben, dann würde eine Senkung um
12,5 nicht ausreichen. Wenn der Schub aber schon am Abklingen ist,
könnte die Senkung Deine Werte in den Keller rauschen lassen.
Man weiß es ncht, daher sind kleine Veränderungen besser als große
Schritte.

Da bei Hashi das Gewebe zerstört wird und dadurch
SD-Hormone frei gesetzt werden, liegt es nahe, dass die
Ursache für Deinen erhöhten fT4 vermutlich in einem
Aufflammen des Autoimmunprozesses zu finden ist.
Wenn der Zerstörungsschub vorbei ist, sinken die Werte
wieder. Aber ich würde nicht abwarten, bis das von selbst
passiert, sondern jetzt senken, um Deinen Körper zu entlasten.

Mit einer Überfunktion ist nicht zu spaßen. Mit einem ähnlich
hohen fT4 bin ich neulich mit Vorhofflimmern in der Klinik
gelandet. Wenn der Körper lange in der Überfunktion ist,
kann der Stress, den der angeregte Stoffwechsel hat,
Symtome verursachen. Müdigkeit und Gewichtszunahme
können auch dann auftreten, wenn der Dauerstress
nicht mehr kompensiert werden kann.
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