ERA/ ER-Map: ES im Biopsiezyklus schädlich oder unschädlich?

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Morgensonne
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ERA/ ER-Map: ES im Biopsiezyklus schädlich oder unschädlich?

Beitrag von Morgensonne »

HINWEIS:
Bitte den folgenden Text unbedingt im Zusammenhang mit meinem zweiten unten stehenden Text lesen, da ich mittlerweile weitere zusätzliche Infos erhalten habe bzw. sich ein Teil meiner Fragen mittlerweile geklärt hat.

Hallo Herr Dr. Peet,

im Rahmen eines erneuten ERA Tests (damals 02/2016 in der Klinik ivf spain getestet => Rezeptivität bei P+6) soll nun nach Implantationsversagen ER-Map (Optimierung von ERA) zur Überprüfung der Rezeptivität bei ivf spain durchgeführt werden.

Momentan befinde ich mich im künstlichen Biospiezyklus unter Progynova. Morgen Abend beginne ich mit der Progesteroneinnahme. Die Biopsie soll am 26/03 stattfinden.

An ZT 12 (Freitag) war ein Follikel mit ca. 19mm Durchmesser via Ultraschall sichtbar. Die Blutwerte deuteten auf einen bevorstehenden Eisprung hin. Seit ZT 13 (Samstag) spritze ich daher täglich abends Orgalutran 0,25mg, um den Eisprung zu unterdrücken.
Anhand des heutigen 2. Ultraschalls und anhand der heutigen Blutwerte, ZT 16, stellte mein Gynäkologe fest, dass sehr wahrscheinlich in der Nacht vom 18/03 auf 19/03, also heute Nacht, der Eisprung stattgefunden hat. Orgalutran kam also zu spät bzw. konnte den Eisprung nicht verhindern.

Nun bin ich ziemlich beunruhigt. In Spanien ist heute Nationalfeiertag und ich somit kann ich niemanden in der Klinik erreichen.

Darf im Biopsiezyklus ERA/ ER-Map ein Eisprung stattfinden oder muss der Zyklus nun unverrichteter Dinge abgebrochen werden, da das Ergebnis nicht aussagekräftig wäre (schließlich habe ich ja Orgalutran verordnet bekommen, um einen möglichen Eisprung zu unterdrücken)?

Außerdem frage ich mich, ob ich heute und morgen überhaupt noch Orgalutran, wie ursprünglich vorgesehen, spritzen soll. Vermutlich nicht mehr, oder?

Und was ist mit dem geplanten Start Utrogest ab morgen Abend?

Besten Dank vorab für Ihre Antwort und viele Grüße
Morgensonne
Zuletzt geändert von Morgensonne am 21 Mär 2019 10:45, insgesamt 4-mal geändert.
Morgensonne
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Beitrag von Morgensonne »

Lieber Herr Dr. Peet,

ergänzend zu meinem oben stehenden Text, bitte ich Sie anhand folgender Blutwerte und Infos um Ihre Einschätzung, ob bei mir ein Eisprung stattgefunden hat oder nicht. Gestern habe ich mit der Ärztin der Klinik telefoniert, die die Biopsie vornehmen wird. Laut deren Aussage kann definitiv kein Eisprung stattgefunden haben. Wie Sie oben gelesen haben, ist die Kinderwunschpraxis, die den US durchgeführt und das Blut abgenommen hat, anderer Meinung. Nun bin ich total verwirrt.

Sollte ein Eisprung stattgefunden haben bzw. deutet es sehr wahrscheinlich darauf hin, könnte die Biospie nach Aussage meiner durchzuführenden Klinik nächste Woche nicht vorgenommen werden. Das Ergebnis wäre nicht aussagekräftig.

Medikamente, den Biopsiezyklus betreffend:
06/03: Start Progynova 2mg 2-0-2 (Beginn Regelblutung 04/03)
16/03 bis einschließlich 18/03: vorsichtshalber Injektion Orgalutran 0,25mg, zur Unterdrückung eines möglichen Eisprunges
20/03: Start Utrogest 200 mg 2-0-2

Zyklustag 12 (letzter Freitag):
Höhe Endometrium: ca. 10-11mm
Estradiol: 279 pg/ml
Progesteron: 0,0337 ng/ml
FSH: 17,5
Follikel/ Pseudozyste/ freie Flüssigkeit (?): 19mm => vorsichtshalber Orgalutran, s.o.. u.U. wirkungslos, da zu spät mit Injektionen begonnen?

Zyklustag 16 (letzter Dienstag):
Höhe Endometrium: ca. 9-10mm
Estradiol: 199 pg/ml
Progesteron: 0,20 ng/ml
Follikel/ Pseudozyste/ freie Flüssigkeit (?): 10-11mm

Zu beachten ist eventuell noch der Umstand, dass ich mich in den vorzeitigen Wechseljahren befinde.

Folgerung meines Arztes der Kinderwunschpraxis, der den Ultraschall durchgeführt und das Blut abgenommen hat:
Es hat etwa in der Nacht von Montag auf Dienstag ein Eisprung stattgefunden (18/03 auf 19/03).

Folgerung meiner Ärztin der Klinik, die die Biopsie durchführen wird und später den Kryotransfer vornehmen wird:
Es kann aufgrund der Blutwerte, insbesondere aufgrund des Verlaufs der Progesteronwertes, definitiv kein Eisprung stattgefunden haben. Außerdem injizierte ich zur Unterdrückung des Eisprunges vorsichtshalber Orgalutran (meine Anmerkung: ggf. zu spät begonnen, s.o., kann daher nicht in die Bewertung einbezogen werden?).

Da ich nun verwirrt bin, und ich nicht weiß, ob ich die Biospie am 26/03 durchführen lassen oder eher absagen soll, bitte ich Sie um Ihre unverbindliche Einschätzung.

Vielen Dank vorab und viele Grüße
Morgensonne
Eibischteig
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Beitrag von Eibischteig »

ERA in einem Zyklus mit Ovulation ist nicht auf einen HET (art. Zyklus) übertragbar. Ich würde an Deiner Stelle nicht herumraten wollen (auch wenn das niedrige Prog gegen eine Ovulation spricht), sondern mit im HET so einstellen lassen, daß es zu keiner Follikelreifung kommt. Es geht ja auch im die Vergleichbarkeit der Ergebnisse und da würde ich lieber art Zyklus ohne Follikelreifung (Biopsiezyklus) mit art Zyklus ohne Follikelreifung (Transferzyklus) vergleichen
LG ET
Dr.Peet
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Beitrag von Dr.Peet »

Hallo,
woraus entnimmt den Ihr Arzt, dass ein Eisprung erfolgt ist??? Sie machen einen künstlichen Zyklus. Das zusätzliche Orgalutran ist sicher nicht falsch, aber sicher übertrieben.
Sie haben die weitere Verfahrensweise sicher mit den Spaniern abgesprochen...
Dr. Peet
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