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Frage Dr. Peet: Einnistung

Verfasst: 25 Aug 2019 10:44
von Gast
Guten Tag Herr Dr. Peet,

ich (gesund, aber 43 Jahre alt, AMH-Wert aber noch 4,0, SD-Wert unter 1,0, mein Mann hat OAT III nach Hodenkrebserkrankung) hatte im Januar 2018 meine 1. ICSI (bei Dr. Zech in Salzburg), welche gleich erfolgreich war, aber leider in der 6. SSW mit einer MA mit Ausschabung endete.

Seitdem hatten wir fünf weitere, aber leider erfolglose ICSIS plus eine Kryo. Ich werde immer mit 300 IE Menopur stimuliert, es werden in der Regel 4-5 reife Eizellen geerntet, 2-3 davon lassen sich immer befruchten. Alle schaffen es zu laut Arzt schönen Blastozysten (wir hatten noch nie was anderes als Blastozysten). Es werden immer zwei eingesetzt am 5. Tag. Und trotzdem findet keine Einnistung statt. Exakt eine Woche nach Transfer fängt die Blutung an, trotz Progestan (i.m.) und Progynova.

Meine Frage ist:
Wie können wir eine Einnistung unterstützen bzw. woran könnte es liegen, dass keine stattfindet? Und warum kommt die Blutung trotz der Medikamente immer eine Woche vor dem Test, lässt sich daraus etwas ableiten?

Vielen Dank vorab für Ihre Mühe!

Verfasst: 26 Aug 2019 10:59
von Dr.Peet
Hallo,
mit 43 immer Blastozysten?? Alice im Wunderland? Nicht wirklich zu glauben.
Statistisch dürften Ihre Embryonen (egal ob Blastos o. nicht) nur zu 10% einen normalen Chromosomensatz haben. Eh Sie mit weiterer Diagnostik (ERA...) Zeit verlieren, sollten Sie eine PGD beim nächsten Durchgang machen lassen. Dann wissen Sie immerhin schon, ob Sie gesunde Embryonen produzieren.
Grüße
Peet

Verfasst: 26 Aug 2019 11:27
von Eibischteig
@ Dr Peet...mit 43 10% gesunde Embryonen? Das erscheint mir aber sehr hochgegriffen, ich hätte gesagt mit viel Glück eher 2-3%...

Verfasst: 26 Aug 2019 16:55
von Gast
Ich verstehe nicht, weshalb Sie meine Ausführung zu den Blastozysten anzweifeln (welchen Grund sollte ich oder mein Arzt haben, hier etwas zu beschönigen?!) und überdies noch mit einem abwertenden Kommentar („Alice im Wunderland“) versehen.

Zu Ihrer fachlichen Ausführung: mein Arzt hat uns von einer PKD abgeraten, da wir ohnehin immer nur zwei Blastozysten zum Einsetzen und somit keine Auswahl zum Verwerfen haben und uns das Geld daher sparen können. Dass unsere Chancen sehr gering sind, ist uns klar, vielleicht hatte ich mir von Ihrem fachlichen Rat einfach zu viel erhofft.

Verfasst: 26 Aug 2019 17:09
von Eibischteig
@JuliaBee...muß da etwas für Dr Peet einspringen...weil es nun mal extrem unwahrscheinlich ist. OK sagen wir mal es ist so. Dann ist immer noch der häufigste Grund warum sich Embryonen nicht einnisten oder zu frühen Aborten führen die Tatsache daß der Embryo nicht euploid ist. Daher..warum das nicht prüfen lassen? Du hast nichts zu verlieren. Und wenn du siehst, daß alle nicht mehr euploid sind und es im Folgeversuch ebenso ist, dann kannst Du auf andere Alternativen wie Eizellspende umschwenken und vertust nicht umsonst Deine wertvolle Lebenszeit....alles Gute!

Verfasst: 27 Aug 2019 09:46
von MonaLisa79
Ich glaub auch, dass Dr. Peet das so gemeint hat wie Eibischteig schreibt und nicht abwertend. Es ist möglich, dass sich Blastos entwickeln aber ob sie euploid sind (also genetisch einwandfrei), da ist die Wahrscheinlichkeit sehr sehr gering. Also einfach nicht falsch verstehen. Entweder PID machen lassen, oder einfach TF versuchen mit dem Risiko, dass es ein MA wird. Das hatte ich auch. Einnistung klappte aber hat sich leider nicht weiterentwickelt...

Verfasst: 17 Feb 2020 12:18
von Bia2277
Liebe JuliaBee,
ich bin fast in derselben Situation wie du. Ich bin 42 und hatte letztes Jahr einen SS Abbruch in der 14. Woche. Aus denselben Gründen wie bei euch. Dieses jahr haben wir es mit einem PID Test versucht und haben ein euploides Embriyo letzte Woche eingesetzt bekommen. Es gibt einem echt ein gutes Gefühl zu wissen, dass es gesund ist und ich würde dir wärmstens empfehlen diesen Test machen zu lassen. Bei uns ließen sich nur zwei vefruchten und nur eine hat es zur Blasto geschafft. Und es hat sogar die Biopsie überlebt. Jetzt muss ich nur noch eine Woche warten um zu erfahren ob ich wirklich einen kleinen kämpfer in mir trage...(In Tschechien ist der Test und alles drum herum auch viel günstiger) Viel viel Glück

Verfasst: 17 Feb 2020 15:06
von Katzz
Ich kann juliabee schon verstehen. In diesem Forum prallen glaub ich die knallharte Routine und Alltäglichkeit (Dr. Peet) und die sehr emotionale Individualsituation (jeweilige Fragestellerin) aufeinander. Das ist nicht immer leicht zu vereinbaren. Auch, wenn es hier um nüchterne Fakten und medizinische Erfahrungswerte geht, die erfragt werden und quasi "pro bono" beantwortet werden, kann ein klein wenig Sensibilität bei der Wortwahl sicherlich nicht schaden. Aber da tickt jede/r von uns anders.

Ich hoffe, du findest deinen Weg zum Kinderglück, liebe juliabee!

Verfasst: 17 Feb 2020 16:26
von Eibischteig
@Katzz...mir waren immer ehrliche, harte Worte (auch wenn sie mich manchmal getroffen haben) lieber als so ein Herumgerede. Und bei uns hat es zumindest anfangs (bis der Faktor Alter bei mir dazukam) wirklich keinen Grund gegeben. Kinderwunschbehandlung mit 23 gestartet (idiopathisch steril) ( Mit mehr Glück als Verstand Kind mit 38 bekommen, aber das nur so nebenbei) Und hat man gleich nach ein Paar Jahren erfolgloser Behandlungen, damals noch unter 30 schon gesagt, es wird schwierig...eben weil es schon so lange nicht geklappt hat.... Lieber harte Worte als das Gefühl haben, jemand will mir nur Behandlungen aufschwatzen und das sauerverdiente Geld aus der Tasche ziehen. Daß die Chancen mit 43 (Alter der Fragestellerin) nur mehr minimal sind, ist ja einfach eine Tatsache ... Ich fände es verantwortungsloser die Fragestellerin in einem Wohlfühlkokon aus "alles ist gut, Sie werden gaaaaaanz sicher bald mit ihren eigenen Eizellen schwanger. Gaaaaar kein Problem" zu lassen. Es ist doch ihr Zeit, ihr Leben...LG

Verfasst: 17 Feb 2020 16:33
von Katzz
Das steht ja auch gar nicht in Abrede. Aber zwischen harten Worten der Ehrlichkeit und dem Gegenteil davon liegen ja nun zum Glück viele Nuancen. Bevor ich aber unnötig lang ausholen, obwohl wir uns vielleicht im Kerngehalt einig sind: Es ist immer eine Frage der Art und Weise, wie man seinen Mitmenschen begegnet und Wahrheiten mitteilt. Oft ist nicht der Inhalt ausschlaggebend für Verärgerung oder Verletzte Gefühle, sondern die Art und Weise. Aber jetzt wurde einem winzigen Moment des Unverständnis von JuliaBee schon mehr Aufmerksamkeit geschenkt als vermutlich angemessen ist. Ich wollte nur ganz leise zu verstehen geben, dass ich ihren Unmut über die Wortwahl durchaus nachvollziehen kann. Man darf ja auch nie vergessen, dass das hier für uns alle eine Herzensangelegenheit ist.