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Sehr geehrte Frau Zeitler,

ich habe eine dringende Frage an Sie:

Mir sollen in der kommenden Woche 2 Blastozysten nach PID transferiert werden.Bei einer dieser Blastozysten wurde nach der PID festgestellt, dass diese mit einer 30-40% Wahrscheinlichkeit eine Monosomie (Chromosom 20) aufweist. Nun bin ich verunsichert, ob ich diese zusammen/überhaupt transferieren lassen soll.

Der behandelnde Arzt sagt, sofern die Monosomie vorliegen würde, würde sich der Embryo nicht einnisten. Der Embryologe aus der Klinik ist anderer Meinung und sagt, dass dieser Embryo ggf. auch negative Auswirkungen auf den "gesunden" haben könne? und man - sofern eine Schwangerschaft - eintritt, unterschiedliche Untersuchungen während der Schwangerschaft durchführen müsse. Dieses sei dann aber nicht zuzuordnen.

Ich bin schon drei Jahre in Kinderwunschbehandlung - sowohl aus zeitlicher aber vor allem aus Kostengründen würde ich gerne beide transferieren lassen, da die Einnistungswahrscheinlichkeit nach 6 negativen Transferen inkl PID und einer Fehlgeburt bei mir generell nicht so hoch ist.

Wie schätzen Sie die Situation ein? Sehen Sie Gefahren, wenn man beide zusammen transferiert?

Vielen Dank und herzliche Grüße

Guten Morgen,

es lässt sich nicht generell sagen, dass ein Embryo mit auffälligen PID-Ergebnis vom Transfer ausgeschlossen werden sollte,
entscheidend ist die Ursache für die Auffälligkeit.
Bei PID-Ergebnissen, die keine eindeutige Aussage ergeben, ob der Embryo euploid oder aneuploid ist,
wird ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem Humangenetiker empfohlen.
Der Humangenetiker kann an Hand des vorliegenden PID-Berichtes ( liegt ein Mosaik vor oder
woher resultiert das Ergebnis von 30-40% Wahrscheinlichkeit für Chrom 20) die Risiken und
Wahrscheinlichkeiten für ihren Fall abwägen kann und somit eine Entscheidungshilfe geben,
welcher Embryo bzw. wie viele Embryonen transferiert werden sollten.
Der Embryologe kann ihnen dann auch noch mitteilen ob beide Embryonen bzgl. des Entwicklungsverlaufs
und der Morphologie gleich gut sind oder die Embryo-Qualität sehr unterschiedlich ist.
Der Transfer eines euploiden, morphologisch guten Embryos schafft sehr gute Voraussetzungen.

Alles Gute
Sonja Zeitler