Mail an Gerhard Schröder

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Maggie + Tim
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Beitrag von Maggie + Tim »

sternchen hmmm genau das ist eben die Frage... bei den PKV's ist das in der Tat so festgelegt, aber bei den GKV's bin ich mir dabei nicht so sicher.

Andreas wollte diesbezüglich aber mal nachfragen...
Gruß und Gung ho von Tim

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kleine_bulette
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Beitrag von kleine_bulette »

Ich oute mich mal als AB SOFORT EHEMALIGE SPD-Wählerin.

Ach, was habe ich in heißen Diskussionen schon mit Herzblut diese Partei verteidigt. :lol:
Von Anfang an familiär "rot" geprägt, blieb mir gar nichts anderes übrig, als irgendwann aus Überzeugung an diese soziale, familienfreundliche Partei zu glauben - bis heute.

Diese Sache setzt dem ganzen wirklich die Krönung auf.
Ich werde dem Brioni-Kanzler und seiner fleißigen Frau Schmidt auch Briefe schreiben, allerdings sehr perönliche. Lesen wird die wohl keiner, aber ich brauche dringend ein Ventil :x

Wicki, der Spruch von der SPD-HP ist einsame Spitze in diesem Zusammenhang.

:o Was wähle ich denn demnächst? :o
Gruß von Bully...

... nach 6 Jahren Kiwu und 5 Versuchen mit:
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und einem Sternenkind im Herzen (Juni 2006/7.SSW)
Faery
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Antwort auf den Beitrag von Herrn Rapp (SPD-Forum)...

Beitrag von Faery »

Autor: Faery78
Datum: 09.05.03 13:34

Lieber "Arzt vom Fach",

Ihre Argumente bezüglich der Kinderwunschproblematik bzw. -thematik und der Streichung der Sterilitätsbehandlungen aus dem Kassenkatalog kommen mir teilweise - mit Verlaub trotz Ihrer vermeintlichen "Fachkenntnis" - sehr fadenscheinig vor bzw. teilweise habe ich das Gefühl, dass Sie das eigentliche Thema verfehlt haben.

Zunächst muss ich Ihnen allerdings in einem Punkt Recht geben: durch die vorherrschende "Karrieregeilheit" der Menschen heutzutage hat sich tatsächlich das Alter der Paare mit Kinderwunsch merklich nach hinten verschoben - man bekommt heute das erste Kind nicht mehr mit Anfang 20 sondern eher mit Anfang 30, um sich vorher noch im Beruf ausreichend verwirklichen zu können.

Allerdings ist dies wohl nicht im entferntesten Sinne der wichtigste Punkt bei der zunehmenden Sterilität deutscher Paare - vielmehr sehe ich z. B. eine vermehrte Umweltbelastung (wie Luftverschmutzung und diverse Gifte in Lebensmitteln), als auch ein erhöhter Stressfaktor als zunehmend wichtige Faktoren in der Ursachensuche der Kinderlosigkeit. Da nicht anzunehmen ist, dass diese beiden Faktoren in Zukunft eine minimalere Rolle in unserem Leben spielen werden, kann davon ausgegangen werden, dass wir in Zukunft vermehrt mit der ungewollten Kinderlosigkeit und deren Folgen (als Beispiel sei hier nur auf die Rentenversorgung folgender Generationen hingewiesen) in Deutschland zu kämpfen haben werden.

In Anbetracht dieser Tatsache finde ich, sollte wirklich an anderen Punkten gespart werden als in der Behandlung des unerfüllten Kinderwunsches - zumal dieser von der WHO als Krankheit im eigentlichen Sinne anerkannt wurde.

Sie schreiben "zu mehr "natürlicher" Zeugelust und -fähigkeit hilft vielleicht eine kinderfreundliche Sozialpolitik, mehr schon eine positive Grundstimmung, vor Allem aber die rechtzeitige Bereitschaft zu s e h r viel Verzicht - und die Gelegenheit."

Mit diesem Absatz muss ich Ihnen wiederum Recht geben, allerdings bin ich der Meinung, dass Sie hier das eigentliche Thema verfehlt haben.

Beim unerfüllten Kinderwunsch handelt es sich nicht - wie es die Bezeichnung an sich ja eigentlich schon zum Ausdruck bringt - um Grundstimmungen, Bereitschaft oder gar Lust auf Nachwuchs; diese Faktoren dürften bei Paaren mit Kinderwunsch eigentlich zur Genüge vorhanden sein.

Vielmehr geht es darum, dass vermehrt physische Störungen die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen wie z. B. verminderte Spermienanzahl oder Schädigung eben dieser beim Mann, Endometriose oder schlechter Eizellenqualität bei der Frau. Natürlich kommt hier auch eine große Zahl von psychisch verursachten Störungen hinzu, diese wiederum sind allerdings meines Erachtens definitiv nicht auf die von Ihnen angeführte "Unlust" zurückzuführen, sondern vielmehr auf den oben angeführten Stressfaktor des heutigen Lebens.

Die in Deutschland - sowie auch in der restlichen Welt - angestiegenen Abtreibungsraten sehe ich auch als problematisch an; allerdings ist hier wohl nicht nur die einzelne Person als "Schuldige" anzusehen, sondern genauso das Denken und Handeln unserer heutigen Gesellschaft sowie auch die Profitgier der ausführenden Mediziner ausschlaggebend. Doch schließlich ist dies eigentlich auch nicht Inhalt der Frage, ob künstliche Befruchtung als Leistung der gesetzlichen Krankenkassen bestehen bleiben sollte oder nicht.

Da Sie in Ihrem Posting Kinderwunschpatienten als "simple Opfer des Machbarkeitswahns" bezeichnen, möchte ich Ihnen mitteilen, dass mein Mann und ich (er 35 Jahre, ich 24 Jahre alt) nach 4-jährigem unerfüllten Kinderwunsch uns schlußendlich und schweren Herzens zu einer Behandlung eben diesen entschlossen haben - und unsere erste ICSI-Behandlung erfolgreich war. Natürlich ist dieser prompte Erfolg nicht der Durchschnitt - allerdings bin ich fest davon überzeugt, dass es ohne diese Behandlung wohl auch weitere Jahre mit unserem Wunschkind nicht geklappt hätte.

Sie haben Recht - eine 40%ige Erfolgschance kann auch bei einer künstlichen Befruchtung nicht Realität sein; allerdings muss man hier dazu sagen, dass die meisten Paare, die sich in eine Kinderwunschbehandlung begeben, auf "natürlichem Wege" meistens lediglich eine Chance von 0 bis 10 % auf ein eigenes Kind haben und somit eine Chancensteigerung auf z. B. 25% ein großer Erfolg für diese Menschen ist. Weiterhin muss ich anmerken, dass der von Ihnen angeführte "Machbarkeitswahn" ja nicht von den "Opfern" eben dieses angestrebt wird, sondern hierfür wiederum die ausführenden Mediziner die "Schuldigen" sind, die ihren Patienten teilweise (auch hier gibt es Ausnahmen) Statistiken vorlegen, deren Zahlen einfach nicht real sein können.

Genau hierin sehe ich die eigentliche Problematik des Themas Kinderwunschbehandlung: die Ausführenden dieser Behandlungen (also die Mediziner) sollten gerade in diesem Bereich sehr viel bewußter mit dem Leben und der Ethik umgehen, weniger auf den Profit bedacht sein und vermehrt darauf bedacht sein, ihren Patienten eine wirkliche Hilfe zu einer - eben ethisch vertretbaren - Behandlung zu sein, als, wie es leider häufig der Fall ist, auf möglichst zügige und gewinnbringende Behandlungsmethoden zu setzen.

Zu Ihrem 8. Absatz, in dem Sie schreiben:

"Paare, die zur künstlichen Befruchtung ins Ausland abwandern, beweisen mir erstens ihre Blödheit, zweitens ihre Finanzkraft, drittens ihre Verschwendungssucht. Kassen und Versicherung, die das zahlen, eben so ihre Blödheit."

Hier muss ich sagen, hätte ich von einem (wie Sie sich selbst bezeichnen) "Arzt vom Fach" eine niveauvollere und aussagekräftigere Argumentation erwartet. Ich denke kaum, dass Paare mit unerfülltem Kinderwunsch eine - zur Zeit noch um einiges teurere und aufwändigere - Behandlung im Ausland auf sich nehmen, um ihre "Verschwendungssucht" oder etwaige Finanzkraft irgend jemandem zu beweisen. Vielmehr denke ich, dass sich diese Paare schlicht und ergreifend eine (statistisch erwiesene) höhere Erfolgschance bei einer Behandlung im Ausland versprechen, die allein aus der Tatsache entsteht, dass unsere Nachbarländer andere ethische Grundsätze und dementsprechend mildere Gesetze bezüglich z. B. dem Umgang mit Embryonen haben - welche ich auch nicht unbedingt als unproblematisch ansehe! Kassen und Versicherungen zahlen übrigens bei einer Behandlung im Ausland nur in Ausnahmefällen...

Bei Ihrem folgenden angeführten Punkt, außer privatwirtschftlichem Interesse gäbe es keinen vernünftigen Grund, mehr und in mehr deutsche IVF-Zentren zu investieren, stimme ich Ihnen voll und ganz zu.

Allerdings steht ja in dieser Thematik auch nicht zur Debatte, die IVF-Zentren (besser: Kinderwunsch-Zentren) zu subventionieren oder in diese zu investieren; vielmehr geht es ja darum, ob den Patienten dieser Zentren - also den Menschen, die unter einem bestimmten Krankheitsbild zu leiden haben - eine Behandlung ihrer Krankheit (laut WHO ja als eben solche anerkannt) bezahlt bzw. teilweise bezahlt werden soll oder nicht. Meines Erachtens hat dies nichts damit zu tun, eine medizinische Einrichtung/Praxis/Klinik zu subventionieren oder in diese direkt zu investieren.

Mit Ihrer Meinung über die "Kinderwunschlobby" in Deutschland mögen Sie (wie schon oben erwähnt) Recht haben - auch mir ist teilweise unethisches und im Bezug auf den Wert des Lebens an sich äußerst fragwürdiges Verhalten einiger Mediziner bereits aufgefallen; allerdings finde ich es sehr wichtig zu erwähnen, dass hier vielleicht einige Gesetzesänderungen bezüglich des Umgangs mit Embryonen nötig wären (z. B. wenn sich eine Patientin 3 Embroynen wieder einsetzen lässt und auch drei sich einnisten, kann es nicht angehen, dass der Arzt - der vorher empfohlen hat, eben diese drei einzusetzen, nun der Patientin empfiehlt, einen oder zwei Embryonen wieder abzutöten) bzw. mit der diese Thematik betreffenden Ethik und Moral im Allgemeinen. Hier sollte man nicht die Patienten und somit die "Opfer" im eigentlichen Sinne "bestrafen", die Zweiklassenmedizin in einem weiteren Punkt zur Realität werden lassen und es nur wohlhabenden Menschen ermöglichen, ihren unerfüllten Kinderwunsch behandeln zu lassen. Dies würde meines Erachtens sogar ein definitiver Einschnitt in die Grundrechte der deutschen Bürger darstellen.

Mit freundlichen Grüssen aus München,
Lotta Rössler.
Kishalein
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super Stellungnahme Faery

Beitrag von Kishalein »

super Artikel bzw. Stellungnahme Faery...
ich habe Angst.......... dass eine solche Regierung meinen Traum zerstört.......
das war meine letzte Hoffnung..., was bleibt mir dann noch ARBEITEN BIS ZUM UMFALLEN...
Bitte es muss doch Gerechtigkeit geben...!!!
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Maggie + Tim
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Beitrag von Maggie + Tim »

Kisha na also bis Ende des Jahres bleibt erstmal noch alles wie es ist. Kein großer Trost, aber immerhin.

Und Gerechtigkeit... tja wo soll man da anfangen... Drogenmissbrauch, Kinderpornographie, Vergewaltigungen, Morde... gibt so vieles, wos nicht stimmt...
Zuletzt geändert von Maggie + Tim am 09 Mai 2003 16:12, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß und Gung ho von Tim

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woidhex
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Beitrag von woidhex »

Na, hoffentlich hast du recht mit deiner Aussage, Tim!
Wir müßen uns jetzt schon mit unserer GVK abärgern! Unsere 1. ICSI könnte 14 Tage vor unserer Hochzeit beginnen, aber sie stellen sich total stur! Somit müen wir wieder sinn- und tatenlos einen Monat verstreichen lassen, toll was?!

Werden uns auf alle Fälle am Wochenende auch gleich dranmachen und die Briefe und Mails verschicken! Hr. Seehofer wohnt ihn unserer Stadt, dem werden wir es auch privat nochmal einwerfen! Doppelt genäht hält besser!
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zottel
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Beitrag von zottel »

Hi Michi,

der Brief ist wirklich klasse geworden. Ich hoffe sooo sehr, dass zumindest erst mal Reaktionen kommen werden. Ich bin völlig durch den Wind vor Wut. Läuft es wirklich darauf hinaus, dass wir uns die Familienplanung von der Politik vorschreiben lassen werden, weil wir vor dem 01.01. Erfolg haben müssen :(
Ganz liebe Grüße
zottel :) / mit Ihren Süßen Sina *24.04.2002 und Lea *17.06.2004
http://www.klein-putz.de/forum/album_pe ... user_id=43
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Maggie + Tim
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Beitrag von Maggie + Tim »

woidhex das ist ja völlig doof... könnt ihr denn standesamtlich nicht mal eben so schnell heiraten vorher?
Aber keine Sorge, selbst wenn die Sache ohne Gegenparts durchgeht, tritt die reform dennoch erst Anfang des Jahres in Kraft


zottel tja so ist das... der staat schreibt uns die familienpolitik vor... und der staat sind die leute, die wir gewählt haben. 8)
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Irene H.
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Registriert: 09 Mai 2002 02:00

Beitrag von Irene H. »

also ich weiß nicht so genau, was ihr davon haltet, aber sollte "schröder" nicht auch post direkt nach hause bekommen?? :)
folgendes hab ich im netz gefunden:

Eines Tages wird Gerhard Schröder nicht mehr Bundeskanzler sein. Vielleicht ist es schon in diesem Herbst so weit. Dann will er also hier leben: Plathnerstraße 37, Hannover, Zooviertel.
quelle: http://www.pnn.de/archiv/2002/03/30/ak- ... 19416.html

Der Hauptwohnsitz von Doris Schröder-Köpf und deren Tochter Klara wird weiterhin Hannover sein. In der Berliner Zweitwohnung wird sich die Familie vor allem an den Wochenenden treffen.
Drei Zimmer, Küche, Bad: Rund 150 Quadratmeter hat die Privatwohnung des Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) im Obergeschoss der Villa in der Pücklerstraße 14 in Dahlem.

quelle: http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... ales/0033/



was sagt ihr????
Liebe Grüße

Irene

Das beste am Sonntag ist,
daß man sich nie komplett anziehen muß.
Meistens komme ich nicht einmal dazu,
mir die Socken anzuziehen.
:D
pepelinchen
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Registriert: 06 Feb 2003 18:21

Beitrag von pepelinchen »

Schaden kann es wohl nicht, die Briefe an möglichst viele Empfänger zu schicken.

Mich macht die ganze Sache furchtbar wütend! Stecken die uns doch in einen Topf mit den Rauchern, die ihre Gesundheit absichtlich und bewußt gefährden. Das kann ich ja vielleicht noch verstehen, dass die ihre Gesundheit auch gleich mitfinanzieren sollen, die sie leichtfertig auf's Spiel setzen. Aber haben wir uns das ausgesucht mit dem KiWU? Ich könnte mir auch was besseres vorstellen. :evil:

Ich werde auf jeden Fall schreiben.
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