Öffentliche Anhörungen

lilaSternschnuppe
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Beitrag von lilaSternschnuppe »

Es ist schon erstaunlich, wie "egal" das Thema dann vielen wird, wenn sie selbst eine Familie mit Hilfe Dritter gegründet haben.

Nur wenn deutlich wird, wie viele Familien hinter diesen Zahlen stehen, die bereit sind sich zu organisieren, wird man diese Realität nicht weiter übersehen können.

Als wir die EZS empfingen, war sie in Deutschland nicht erlaubt. Das Gefühl, etwas zu tun, dass hier nicht erlaubt ist, lastet auf vielen.
Lasst uns das hinter uns lassen und für unsere Kinder, für eine Legalisierung der EZS / Ems eintreten!
Sie betrifft diese Realität das ganze Leben lang. Ich hoffe, dass meine Kinder selbstbewußt zu ihrer Geschichte stehen können, dass es etwas natürliches ist, wie zig Formen der Familienbildung.

Wenn sich genug anschließen, wird die Stimme des FE-Netzes e. V. unüberhörbar, unübersehbar, die Legalisierung erreichbarer.

In diesem Sinne, ich hätte es cool gefunden sich als große Gruppe corona konform vor dem Bundestag auf der Wiese zu versammeln, sichtbar zu sein. Das holen wir bei passender Gelegenheit nach.
Ich bin unendlich dankbar für diese Kinder, es sind ganz und gar meine Kinder, mit meinen Genen wären es nicht diese.

Stephanie
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Ich habe es mir angehört und naklar war da viel Grottiges dabei. Besonders ärgerlich finde ich es, wenn da gesagt wird: "Wir wissen", obwohl mir klar ist, die wissen nicht, die vermuten nur. Oder sogar, wenn ich nämlich weiß, dass es so eben nicht ist. - Dieses Mal kamen auch fast gebetsmühlenartig immer wieder dieselben "Argumente". Die Risiken für die Spenderin. Das haben alle, die gegen EZS sind, gesagt.

War es da nicht erfrischend, von Claudia Wiesemann echte Forschungsergebnisse vorgetragen zu bekommen, die nämlich aussagen, so ist es gar nicht. Die Risiken sind eher gering. - Leider haben bei solchen Aussagen all die Mitarbeiter im Bundestag, die gegen EZS sind, die Fähigkeit, das einfach zu überhören. Leider kommt da kein Aufhorchen, Moment mal, das müssen wir nun mal genau überprüfen.

Mit Prof. Wiesemann, Prof Taupitz und Prof. Krüssel waren in jedem Fall drei fähige und gut informierte Experten da, die euch gut vertreten haben. Und ganz am Schluss kam noch der Hinweis von Claudia Wiesemann, dass ja gar keine Betroffenen da sind. Warum eigentlich nicht? - Das war eine ganz starke Aussage. - An sie solltet ihr euch übrigens halten. Wenn mal wieder irgendwo etwas läuft, wo ihr eingeladen werden solltet, bittet sie, dass sie euch dann Bescheid gibt. Denn sie selbst wird mit großer Wahrscheinlichkeit zu den Eingeladenen gehören. - Kennt sie euern Verein schon? Stellt euch ihr mal vor.
Liebe Grüße, Rebella
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DKone
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Beitrag von DKone »

Hallo miteinander,

das Argument mit der Gefährdung der Spenderin greift überhaupt nicht, weil man dann die meisten Behandlungen in Kiwu-Zentren verbieten müssten. Es geht ja um die Stimulation und die Punktion samt Narkose. Wenn das so gefährlich wäre, dürfte diese ja auch nicht erlaubt sein.

Dass dieser Vergleich nicht gezogen wird, zeigt doch, dass es die medizinische Expertise bei der Einschätzung zu kurz kommt.

Schönen Samstag euch!
DKone
KiWuTante
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Beitrag von KiWuTante »

Liebe Rebella, danke, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst, das ist sehr wertvoll.

Ich finde es auch erschreckend wie beratungsresistent die Gegner der EZS sind, wenn es um ihre Argumente geht. Dieses "es gibt zwar repräsentative Studien, die meine Annahme widerlegen - aber daran glaube ich nicht, weil ich weiß, dass es anders sein muss 😳 " ist so ignorant.
Zumindest das Scheinargument der "Gespaltenen Mutterschaft" scheint vom Tisch zu sein.

Im Grunde kommen immer wieder diese Argumente:
- Gefährdung der Spenderin
- Kommerzialisierung der Eizellspende und
- kein Recht auf Elternschaft
und wenn diese nicht ziehen, wird die ü60jährige, die sich zig Eizellen einsetzen lässt, um sich nach ihrer Karriere noch egoistisch als Mutter zu versuchen, aus der Tasche gezogen 😱

Ich bin sehr dankbar, dass die 3 Profs geladen waren und "unsere Sache" so gut vertreten haben. Aber es ändert nichts an der Tatsache, dass die Tendenz gegen die Legalisierung geht. Es ist ja auch leichter ein bestehendes Gesetz einfach nicht zu ändern, als eine Überarbeitung durchzusetzen.

Also, weiter geht's - für meinen Sohn, der stolz von unserem Weg zu ihm erzählen darf!
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Genau. Mit dem Thema "Kommerzialisierung habe ich mich mal sehr intensiv auseinandergesetzt.

Ich sehe das Angebot von Ärzten als eine soziale Leistung, solange ein Preis bezahlt wird, der dem Arzt seinen Aufwand angemessen ersetzt. Denn welcher Arzt will schon arbeiten, ohne dafür eine Vergütung zu erhalten? Das ist doch bei anderen Krankheiten auch so. Solange der Chirurg neue Knie bei Leuten einsetzt, die die sie nötig haben, ist das sein - sozial ausgerichteter - Job. Nur dann, wenn er anfängt, auch gesunden Menschen oder solchen, bei denen es nicht ötig ist, neue Knie einzusetzen, dann könnte man Kommerzialisierung dazu sagen. Oder eben dann wenn er unangemessen viel Geld nimmt. Aber nicht deshalb, weil jemand das Einsetzen von neuen knien als Hexenwerk betrachtet.

Und wenn man sich die Spenderin anschaut: Naklar soll die eine Aufwandsentschädigung erhalten. Schließlich hat sie Aufwand. Wegekosten, Arbeitsausfall vielleicht, sie muss vielleicht ihre Kinder betreuen lassen, ... usw. Da wird sie für ihren Aufwand bezahlt. Man könnte ihr auch ein Schmerzensgeld zugestehen, denn so ganz angenehm ist die Eizellentnahme ja auch nicht. Kommerzialisierung wäre es doch erst, wenn sie die Eizellen ansich verkaufen würden. Das jedoch ist nicht der Fall.
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

rebella67 hat geschrieben:Genau. Mit dem Thema "Kommerzialisierung habe ich mich mal sehr intensiv auseinandergesetzt.

Ich sehe das Angebot von Ärzten als eine soziale Leistung, solange ein Preis bezahlt wird, der dem Arzt seinen Aufwand angemessen ersetzt. Denn welcher Arzt will schon arbeiten, ohne dafür eine Vergütung zu erhalten? Das ist doch bei anderen Krankheiten auch so. Solange der Chirurg neue Knie bei Leuten einsetzt, die die sie nötig haben, ist das sein - sozial ausgerichteter - Job. Nur dann, wenn er anfängt, auch gesunden Menschen oder solchen, bei denen es nicht ötig ist, neue Knie einzusetzen, dann könnte man Kommerzialisierung dazu sagen. Oder eben dann wenn er unangemessen viel Geld nimmt. Aber nicht deshalb, weil jemand das Einsetzen von neuen knien als Hexenwerk betrachtet.

Und wenn man sich die Spenderin anschaut: Naklar soll die eine Aufwandsentschädigung erhalten. Schließlich hat sie Aufwand. Wegekosten, Arbeitsausfall vielleicht, sie muss vielleicht ihre Kinder betreuen lassen, ... usw. Da wird sie für ihren Aufwand bezahlt. Man könnte ihr auch ein Schmerzensgeld zugestehen, denn so ganz angenehm ist die Eizellentnahme ja auch nicht. Kommerzialisierung wäre es doch erst, wenn sie die Eizellen ansich verkaufen würden. Das jedoch ist nicht der Fall.
hmm, das kommt mir jetzt etwas haarspalterisch vor.

im prinzip sehe ich es wie ihr! es wird über den kopf von betroffenen hinweg entschieden. und über die "feministinnen" habe ich mich schon in bezug auf die ganz "normale" KB geärgert. ich hasse es, wenn andere meinen, zu wissen, was gut und was schlecht für mich ist und selbsternannte feministinnen meinen kinderwunsch nicht als ureigenstes gefühl respektieren, sondern als ergebnis von übernommenen rollenklischees, männlicher unterdrückung etc. umdeuten.

nur natürlich ist die eizellspende ggfs ein geschäft für die spenderin!! auch samenspender machen das nicht oder seltenst aus sozialen erwägungen (abgesehen davon, dass die ez-spende ein wesentlich invasiverer eingriff und somit mit der samenspende nur bedingt zu vergleichen ist).

ich denke, du säufst du dir was schön, wenn du die entlohnung der spenderin als "wegegeld" oder "kosten für kinderbetreuung" interpretierst.
ich habe da aber auch gar kein problem mit, dass die spenderin etwas verdienen will.
wir verkaufen doch alle unsere arbeitskraft. ob ich jetzt meinem arbeitgeber, auftraggeber oder kunden einen teil meiner lebenszeit & fähigkeiten oder meiner eizellen überlasse - es ist für mich nur ein gradueller unterschied - es ist ein anderes gefühl von "intimität", besser kann ich es nicht beschreiben.
wenn eine frau das möchte oder sich sogar sagt, super, da finanziere ich meine ausbildung quasi nebenbei anstatt stundenlang kellnern oder putzen zu gehen - warum nicht?

gerade so lange es nur verbote und keine klaren regelungen und interessenvertretungen gibt, sind der ausbeutung von frauen an der stelle tür und tor geöffnet.

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
sonnenblume2012
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Re: danke für den Link

Beitrag von sonnenblume2012 »

polkadot81 hat geschrieben: (der Vertreter argumentiert hier allerdings klar und nachvollziehbar, sehr beeindruckend!!). :?:

Stattdessen kann die katholische Kirche durch MEHRERE Expertinnen dort ihre moralisierende, konservative Haltung zu Familie dort kundtun, wo man sich immer wieder bei fragt: WARUM in aller Welt hat in einer modernen Gesellschaft diese Institution von gestern, die immer noch gegen Homosexualität ist und gegen effektive Verhütungsstrategien und die Rolle der Frau klein hält und und und so einen großen Einfluss. (Absurd, dass die eine Expertin stolz ihre 180.000 Mitglieder in den Vordergrund rückt - bei ca. 40 Millionen weiblichen Deutschen). Kein Wunder, dass in meiner Heimatstadt Köln ALLE Termine zum Austritt aus der Kirche beim Amtsgericht restlos AUSGEBUCHT sind. (Was auch erklärt warum ich immer noch zahlendes Mitglied in dem Verein bin). *mecker*

Bekannte aus GB, die in Deutschland wohnen sagen zurecht immer wieder dass Deutschland in Familienthemen teilweise noch in den 50er Jahren feststeckt! Das fängt bei Rolle von Mutter und Vater an und hört bei Eizellspende und Embryonenschutzgesetz auf. :argh: *mecker*

Hier ist sicherlich nicht genügend Platz um alle Themen und Argumente aufzugreifen, entschuldigt bitte den kleinen verbalen Anfall von mir, aber das musste jetzt mal raus....!! Ich muss mich jetzt erstmal beruhigen.. *rauchen*
Liebe Polkadot81,

wir haben vor der Entscheidung zur Eizellspende einen kath. Priester befragt, was er davon halte. Er antwortete mit einer Gegenfrage: "Was ist von der Blutspende und Knochenmarkspende zu halten?" Er hat selbstverständlich beide Kinder getauft!
Auch, als wir uns von den 2 restlichen Kryobabys verabschieden mussten, hat er uns warmherzig begleitet.

Was ich damit sagen will ist, dass es unter den Katholiken auch sehr verschiedene Auffassungen gibt. Jedes Jahr wirds modernen dank vieler engagierter Christen. Kopf hoch :knuddel:

lg Sonnenblume
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Ja, Mondschaf, so kann man es natürlich auch sehen. Die Frau soll das Recht haben, zu entscheiden, ob sie Eizellen spendet, auch, wenn sie dafür Geld bekommt und das ihr Hauptmotiv ist.

Ich sprach aber über die Aufwandsentschädigung. - Und da hängt es ja von der Höhe ab, was die Spenderin bekommt. Kriegt sie 2.000 €, dann wäre es sicher keine Aufwandsentschädigung mehr. Kriegt sie aber 200 €, dann meine ich, das wäre schon eine Aufwandsentschädigung. - Sollte die EZS irgendwann in Deutschland zugelassen werden, gehe ich eher davon aus, dass es dann bei der Aufwandsentschädigng bleibt. - Was auch kritisch gesehen werden darf. Warum soll die Frau mit nur 200 € abgespeist werden, wo doch für sie so einiges mit der EZS zusammenhängt?
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo rebella,
Ja, Mondschaf, so kann man es natürlich auch sehen. Die Frau soll das Recht haben, zu entscheiden, ob sie Eizellen spendet, auch, wenn sie dafür Geld bekommt und das ihr Hauptmotiv ist.
genau so sehe ich es auch. warum soll eine spenderin nicht daran verdienen dürfen? das ist in anderen ländern doch auch so?

das ärgert mich auch an den blutspenden. diejenigen, die das "material" geben, ohne die es also garnicht ginge, gehen fast leer aus.

wär für mich ja absolut in ordnung, wenn die, die dann die spende weiter verarbeiten, das ebenfalls aus sozialen erwägungen bzw. gegen eine aufwandsentschädigung machen!

so ist es aber nicht! wenn die "spende" erstmal abgegeben wurde, ist das für alle anderen an dem prozess beteiligten - ob blut-, samen- oder ez-spende ein dickes geschäft.

da stimmt für mich was nicht. :?:

und eine "aufwandsentschädigung" von 200 € ist ohnehin nicht angemessen. wenn man überlegt, dass da 1 monat stimulation dran hängt (verträgt nicht jede gleichermaßen), dazu kommen zahlreiche arztbesuche und eine OP unter vollnarkose. die frau sollte während der zeit sich ja halbwegs gesund ernähren und gesund leben, die termine sind auch nicht planbar, sondern evtl. sehr kurzfristig, sie hat also erhebliche private einschränkungen. also dafür empfinde ich 200 € als ausbeutung. :?:

hab mal nachgeschaut, ein samenspender bekommt 150 € pro spende. und der geht da einmal hin, dann ist es eine sache von 15 min. ohne jegliche gesundheitliche risiken. er hat den fahrweg + 15 min "arbeitszeit" und dann vielleicht noch ein paar unterschriften.

wenn ich die ez-spende mit der samenspende vergleiche, fänd ich ja schon die von dir erwähnten 2.000 € eher eine aufwandsentschädigung. :?:

liebe grüße

mondschaf
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Daniela_Vogel
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2000

Beitrag von Daniela_Vogel »

Ich sehe das genauso. Die 2000 € wären okay, bissle weniger auch. Aber 200€ ist für das, was sie auf sich nimmt, ein Hohn. Fände ich nicht okay.
Ja, es soll sich auch finanziell lohnen. Warum auch nicht? Die Ärzte verdienen dich auch daran
Nicht soviel, dass es eine Frau macht obwohl sie nicht dahinter steht. Aber auch nicht zu wenig, so dass es niemand macht.
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