Dr. Teut - Könnte Entgiftung die Erfolgsaussichten erhöhen??

Für Fragen an Herrn Dr. Teut (Arzt für Homöopathie).
Achtung: Forum geschlossen, da uns Herr Dr. Teut nicht mehr zur Verfügung steht.
Wer hat Ideen einer möglichen Nachfolge?
Gesperrt
Benutzeravatar
shantisa
Rang1
Rang1
Beiträge: 280
Registriert: 12 Apr 2004 11:28

Dr. Teut - Könnte Entgiftung die Erfolgsaussichten erhöhen??

Beitrag von shantisa »

Hallo Herr Dr. Teut,
ich bin 38 und habe nun 3 IUI, 1 IVF und 1 Icsi ohne Erfolg hinter mir. Das SG meines Mannes ist im unteren Normbereich aber lt. Doc "ok". Meine Eileiter sind leider verschlossen, daher sind wir auf ärztliche Unterstützung angewiesen. Nun waren bei der IVF und auch bei der Icsi die Eizellen schön befruchtet und mir wurden beide Male je 2 Blastozysten eingesetzt. Lt. Arzt waren unsere Voraussetzungen wie Gebärmutterschleimhaut, Hormonwerte, etc. sehr gut. Trotzdem hat es nicht geklappt.
Meine Frage: Könnte eine Entgiftung (Entsäuerung?) die Chancen für die Einnistung der Embryonen erhöhen und wie sollte man hier am Besten vorgehen?

Vielen Dank bereits im Voraus und
herzlichen Gruß,
Shantisa
Nicht müde werden, sondern dem Wunder leise wie einem Vogel die Hand hinhalten. (Hilde Domin)
Benutzeravatar
Dr. Teut
Rang1
Rang1
Beiträge: 264
Registriert: 25 Okt 2004 11:14

Beitrag von Dr. Teut »

Hallo Shantisa,
es ist die Frage, was Sie unter Entgiftung verstehen. Meiner Erfahrung nach verstecken sich hierunter ganz unterschiedliche Konzepte, wie man versucht, den Organismus gesünder zu machen, dabei mischt sich seriöses und unseriöses.
Mein Ansatz ist hier ganz pragmatisch: Pflanzlich basierte Vollwerternährung ist ideal, Sport und Bewegung sehr wichtig, gesunde lebensführung und Verzicht auf Giftstoffbelastungen (Rauchen, zuviel Alkohol, ungesunde Ernährung und Getränke), auch Fasten kann im Einzelfall sinnvoll sein und Gewichtsreduktion, falls Übergewicht vorliegt. All diese Konzepte werden auch im Volksmund als Entgiftung und Entsäuerung bezeichnet, die Mediziner haben hiermit ein sprachliches Problem, weil sich nämlich die Giftstoffe und die Säure nicht ohne weiteres messen lassen.
Spezifische Therapien wie "Amalgamausleitungen" o.ähnliches sollte man immer kritisch hinterfragen, insbesondere, wenn sie teuer sind und spektakuläre Ergebnisse versprechen.
Hierzu auch:
http://www.naturheilkunde-kinderwunsch. ... &Itemid=33

Ich persönlich würde zusätzlich noch Yoga mit Tiefenentspannung empfehlen, ggf. eine homöopathische Behandlung oder Akupunktur, am besten mit einem naturheilkundlichen Arzt besprechen.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Teut
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Dr. Teut,

schließe mich mal der Frage an:

Was halten Sie denn von einer "Entgiftung" mit Chlorella, Koriander und Bärlauch nach "Klinghardt-Schema" 1-2 Monate vor einem IVF-Versuch? oder überhaupt?

Gruß
Abbie :D
pegasus
Rang0
Rang0
Beiträge: 39
Registriert: 06 Mai 2004 23:08

Chlorella

Beitrag von pegasus »

Hallo Dr. Teut,

Ihre Meinung zu dem Thema würde mich auch interessieren - insbesondere was Chlorella betrifft. Meine HP hat mir (auf mein gezieltes Nachfragen nach Chlorella) diese Süßwasseralge guten Gewissens empfohlen. Vor zwei Jahren wurde bei mir lt. dem Labor Schiwara...zu viel Quecksilber festgestellt (habe Amalgam-Plomben) und eine DMPS-Therapie vorgeschlagen. Habe ich nicht gemacht, da ich das Ganze nicht so ernst genommen habe und auch Angst vor Nebenwirkungen hatte (bei dieser Chemie-Keule!).
Da ich sehr häufig unter Vaginal-Mykosen leide und ich gelesen habe, dass es einen Zusammenhang zwischen Mykosen und Quecksilber gibt, habe ich das Thema neu aufgegriffen.
Zusätzlich besteht noch Kinderwunsch (4 erfolglose ICSI, keine einzige Einnistung - Problem liegt bei meinem Mann, da Hodenhochstand im Kindesalter).

Ist aus Ihrer Sicht diese Ausleitung mit Chlorella sinnvoll oder richtet sie mehr Schaden an - speziell jetzt auch im Zusammenhang mit Kiwu bzw. häufige Mykosen)?

Vielen Dank im Voraus!
Benutzeravatar
shantisa
Rang1
Rang1
Beiträge: 280
Registriert: 12 Apr 2004 11:28

Beitrag von shantisa »

Hallo Herr Dr. Teut,
vielen Dank für die Info, das deckt sich auch in etwa mit dem was ich unter Entgiftung / Entsäuerung bislang verstehe. Rauchen tue ich ohnehin nicht, Alohol nur in Maßen und Übergewicht habe ich auch keines. Yoga habe ich kürzlich angefangen und es tut wirklich gut. Akupunktur hatte ich gerade einige Sitzungen wg. Migräne und chronischer Nackenbeschwerden.
Allerdings habe ich auch einige Amalgamplomben und habe mir darüber hinsichtlich Kinderwunsch noch nie Gedanken gemacht. So weit ich weiß, wird bei einer Enfernung der Amalgamfüllungen soviel Amalgam freigesetzt, dass es auch wieder bedenklich ist.
Den Link werde ich mich gleich mal ansehen.
Also vielen Dank nochmals und herzlichen Gruß,
Shantisa
Nicht müde werden, sondern dem Wunder leise wie einem Vogel die Hand hinhalten. (Hilde Domin)
Benutzeravatar
Dr. Teut
Rang1
Rang1
Beiträge: 264
Registriert: 25 Okt 2004 11:14

Beitrag von Dr. Teut »

Hallo,
es gibt einige traditionelle Rezepte zum Thema "Entgiftung", z.B. Löwenzahntee (Leber/Galle), Birkenblättertee (Niere/Blase/Stoffwechsel) oder Brennessel (Stoffwechsel). Tatsächlich haben diese Pflanzen z.T. stoffwechselanregende oder verdauungsanregende oder urinfördernde Wirkung, die auch heilkundlich genutzt werden kann. Ich persönlich verwende den Begriff Entgiftung einfach nicht, weil er unscharf definiert ist, und darunter jermann/jedefrau etwas anderes versteht.
Bärlauch, Algenpräparate, Knoblauch, Zwiebeln, Lauch usw. weisen viele sekundäre Pflanzenstoffe auf, die im Organismus zum Teil Heilwirkung entfalten. Bei der Vaginalmykose (s.o.) z.B. kann man sehr gut begleitend und vorbeugend mit Knoblauch oder Bärlauch behandeln, da hierin keimhemmende Substanzen sind, die - abgesehen vom Geruch - ungefährlich sind. Bei Vaginalmykose z.B. 3 x tgl. eine Knoblauchzehe, es kann aber nach meiner Erfahrung auch Allium sativum (Knoblauch) D3 3 x tgl. eine Tablette eingenommen werden, in der homöopathischen Zubereitung riecht es nicht.
Zum Amalgam ist zu sagen, dass es einige Studien gibt, die einen Zusammenhang mit Quecksilberbelastung und Infertilität nahe legen. Aber leider ist die Entgiftung mit DMPS auch nicht ungefährlich, da sie auch andere und wichtige Substanzen ausleitet. Nur bei einer wirklich starken (nachgewiesenen) Quecksilberbelastung würde ich darüber nachdenken, und dann zu einem Arzt gehen, der Umweltmedizin seriös praktiziert.
Bei Amalgamplombenentfernung wird empfohlen, Selen zusätzlich einzunehmen, da es potentielle Bindungsstellen an Proteinen blockiert.
Homöopathischen "Quecksilberausleitungen" stehe ich kritisch gegenüber, da ja in der Homöopathie der gesamte Organismus zur Selbstheilung angeregt wird, man nicht speziell gegen Quecksilber behandelt. Ziel der homöopathischen Behandlung wäre es, die Gesamtgesundheit zu verbessern und die Widerstandsfähigkeit des Organismus - auch gegen Umweltgifte - zu erhöhen.
Gruss,
Dr. Teut
Gesperrt

Zurück zu „Fragen an den Homöopathen“