Bin so einsam

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anonymbenutzer
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Bin so einsam

Beitrag von anonymbenutzer »

Hallo !

Ich habe das Problem, daß ich so einsam bin. Freunde habe ich nicht wirklich, mein Mann ist beruflich viel unterwegs und unser KiWu erfüllt sich einfach nicht. Wem geht es ähnlich ? Wer möchte mit mir darüber reden ?
anonymbenutzer
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Beitrag von anonymbenutzer »

Hallo, mir geht es ähnlich wie dir. Habe in meiner Umgebung auch keine wirklichen Freunde. Du stehst mit diesem Problem nicht allein da.
Der unerfüllte Kinderwunsch kann einen noch den Rest geben.
Aber vielleicht findet sich ja für dich hier durch das Forum neue Kontakte zu knüpfen. Beteilige dich an Treffen in deiner Umgebung. Sei mutig und verabrede dich dann auch mal nur 2. mit jemanden wenn dir jemand sehr sympatisch ist.
anonymbenutzer
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Beitrag von anonymbenutzer »

Hey,
fand die KIWU-Zeit auch eine sehr einsame Zeit. Durch die Medikamente war ich schlapp und unlustig für Unternehmungen. Und außer einzelnen sehr guten Freundinnen, die aber weit weg wohnten, wußte niemand Bescheid. Das bedingt, daß die normalen Unterhaltungen mühsam werden, wenn das, was einen wirklich bewegt, nicht mitgeteilt werden kann.
Ich wollte das aber so, daß ich unkommentiert von meiner Umgebung mit den Schwierigkeiten und Rückschlägen umgehen konnte und nicht noch obendrauf die mehr oder weniger saublöden Kommentare oder neugierigen Nachfragen von anderen anhören und verdauen musste.

Wenn ich mich einsam fühle, ist mir das Forum eine große Stütze. Selbst wenn ich nur still mitlese und gar nicht poste, sondern aus der Ferne Anteil nehme an den Lebensgeschichten der Frauen, die ich aus dem einen oder anderen Ordner kennengelernt habe.

Ich habe auch Zeiten, in denen ich allein sein MÖCHTE - und damit auch oft einsam bin. Weil ich Dinge zu verarbeiten habe, die ich nicht spüre, wenn andere um mich sind. Ich empfinde die Einsamkeit dann als passend und dazugehörend und nehme sie in Kauf, weil es für mich persönlich gerade keinen anderen Weg gibt.

Was ich aber auch kenne, ist das Gefühl, der letzte Mensch auf der Welt zu sein. ALLE anderen sind zu zweit, sind Familie, sind gemeinsam unterwegs, etc. Da nagt der Neid dann ganz schwer an mir, das Selbstmitleid steigt, die Decke kommt runter und drückt auf mich.
Solchen Situationen beuge ich inzwischen durch Planung vor: wenn absehbar ist, daß ich wg. Wochenende oder Feiertag oder sonstwas tagelang keinen Menschen sehen werde, dann plane ich ein, wann ich wen anrufe, wann ich mit wem etwas ausmache. Das kann dann auch ein normaler Plausch unter Nachbarn sein, der meinen Tag aufhellt. Vorausschauende Planung, wenn schwarze Zeiten auf einen zukommen, hat mir dann geholfen. Und ich scheue mich auch nicht, Angebote aus meiner Umgebung anzunehmen. Wer absäuft, kann sich nicht auch noch die Farbe des Rettungsringes aussuchen, sondern sollte nehmen, was sich bietet, finde ich.

Fast überall leben Menschen. Mit vielen läßt sich ein bißchen Smalltalk machen, der den Tag schon aufhellt. Es werden nicht immer gleich Herzensfreundschaften oder Seelenverwandte sein, aber auch weniger hilft, finde ich. Auch ein Plausch mit der 20 Jahre älteren Nachbarin über das Wetter oder den Garten kann den Tag etwas aufhellen.

Alles Gute + wenn Du magst verrate doch mal Deine Geheimtips gegen das Gruseln.
:hallo:
anonymbenutzer
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Beitrag von anonymbenutzer »

Hallo,

Geheimtipps habe ich wirklich nicht. Mein Problem ist, daß mein Mann ca. alle 2 Wochen, manchmal auch jedes Wochenende nach Hause kommt. Meine Familie wohnt weit weg. Freunde habe ich nicht. Ich arbeite nur ca. 3 Tage die Woche. Bin also viel allein in unserem Haus. Sicher, es ist schön zu Hause. Aber mir fehlt einfach das Gefühl "gebraucht zu werden". Mittlerweile nehme ich schon an Sportkursen teil. Das macht Spaß, aber wenn ich wieder zu Hause bin, überfällt mich eine Traurigkeit. Die Angst, immer so leben zu müssen, frißt ganz schön an mir. Ich sehne mich nach einem ganz normalen Leben, wo mein Mann jeden Tag zu Hause ist. Ja gut, er verdient nicht schlecht. Aber leider fehlt er mir so. Dummerweise wohne ich nicht gerade in einem Ort, wo man sich mit anderen Forumsteilnehmern mal treffen könnte. Nicht mal die Familie meines Mannes hat so wirklich Interesse an mir. Sie wohnen 10 Min. entfernt. Zu fünft leben sie dort. Das juckt niemanden, ob ich allein bin oder nicht. Das hört sich sicher alles sehr nach Jammerei an, aber so geht es mir nun mal.

LG
anonymbenutzer
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Beitrag von anonymbenutzer »

Hey,
das kann ich gut nachvollziehen. Wenn Dein Mann die ganze Woche unterwegs ist und nur am Wochenende da und die übrige Zeit hockst Du alleine zuhause. Das ist dann wirklich ein sehr harter Kontrast zwischen den Wochenenden zu zweit und unter der Woche. Kenne das auch, daß ich das Gefühl hatte, das Leben besteht hauptsächlich aus "Zwischenzeiten", wo ich auf etwas schönes warte. Und unzufrieden damit war, die Zeit "totzuschlagen" zwischendrin.
Darf ich einen Ratschlag geben? Es wird Dich vermutlich niemand retten, außer Du selbst. Wenn die berufliche Situation Deines Mannes nicht zu ändern ist - oder er sie nicht ändern möchte - dann wird Dir nichts anderes übrigbleiben, als selbst für Dich zu sorgen. D.h. Dir Beschäftigung oder Bekanntschaften oder Hobbys oder Haustiere oder was auch immer gut für Dich wäre zu suchen.
Und da bist Du jetzt die Expertin: was interessiert Dich? Was macht Dir Freude? Wobei fühlst Du Dich wohl? Wie kannst Du es schaffen, daß Du Dich in Deinem Zuhause wohlfühlst, auch wenn Dein Mann nicht da ist?
Wenn das, was man am allerliebsten haben möchte, nicht zu kriegen ist (den Mann jeden Tag um sich zu haben) - welche Wahl hast Du? Entweder Dir dies verzweifelt zu wünschen und traurig zu sein, daß es nicht so ist, wie Du es am liebsten hättest. Oder die Augen abzuwenden und woanders hin zu gucken - vielleicht findet sich dort ja doch auch das eine oder andere schöne. Vielleicht nicht so schön wie die gemeinsame Zeit mit Deinem Mann, aber besser, als alleine und verzweifelt zu sein.
Hoffe, das war nicht zu klugscheißerisch. Ich weiß, geredet ist leicht ...
LG
JBB
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Beitrag von JBB »

Neben den hier schon vorgeschlagenen Tipps (Hobbies, Sportverein etc) kann ich ehrenamtliche Arbeit empfehlen. Es gibt einem das unglaublich tolle Gefühl, etwas Sinnvolles getan zu haben und als "Nebeneffekt" lernt man dann auch noch viele nette Menschen kennen.
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
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