aktuelle Studien- Testosteron und DHEA bei Low Respondern

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Dr.Peet
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aktuelle Studien- Testosteron und DHEA bei Low Respondern

Beitrag von Dr.Peet »

Testosteron – und DHEA Anwendung bei Low Respondern.
Es ist seit langem bekannt, dass die männlichen Hormone einen wichtigen Einfluss auf die Entwicklung und Ansprechbarkeit der Eierstöcke auf das FSH (Follikel Stimulierendes Hormon) haben.

Die erste Arbeit zur Verwendung von DHEA stammt von Casson et al. aus dem Jahre 2000 (Hum Rep 2000). Sie gaben den Probandinnen 2 Monate lang 80mg DHEA/ Tag und konnten eine deutliche Verbesserung verschiedener Parameter verzeichnen. Spätere Studien von D. Barad und N. Gleicher (Hum Rep 2006 und Reprod Biol Endoc. 2011), die über 17 Wochen täglich 75mg DHEA einsetzten zeigten ebenfalls eine deutliche Verbesserung der Ansprechbarkeit der Eierstöcke ausgedrückt durch Eizellanzahl, Befruchtungsrate, Anzahl von Embryonen guter Qualität und letztlich der Schwangerschafts- und Geburtenrate.
Eine Studie von Balasch et al.( Hum Rep 2006), bei der die Probandinnen 5 Tage lang, vor Start der Stimulationstherapie Testosteron Gel bekamen zeigte ebenfalls eine deutliche Verbesserung verschiedener Parameter. Ähnliche Resultate Gab es in der Studie von F. Fabregues et al. (Hum Rep 2009).
Solcherart positiven Ergebnisse konnten in Studien von Massin et al. (Hum Rep 2006) und CS Sipe et al. (Hum Rep 2010) leider nicht reproduziert werden.
Eine Erklärung für die, im Verhältnis zu den Testosterongaben über lediglich 5-14 Tage, weit besser abschneidenden Ergebnisse muss bedacht werden, dass wachsende Follikel, welche die Androgenrezeptoren tragen, mehrere Wochen benötigen, um das Antralfollikelstadium zu erreichen.

Mit Spannung darf man die Ergebnisse weiterer Studien bezüglich der DHEA Anwendung bei Low Respondern erwarten.

Dr. Peet, Quelle: Fertility Sterility Nov. 2011
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Wir verwenden in der Praxis DHEA (3x25mg) seit etwa 1,5 Jahren mit gutem Erfolg, Nebenwirkungen sind äußerst selten. Etwa 2% der Patientinnen hatten während der Einnahme Schlafstörungen, die nach dem Weglassen der Abenddosis verschwanden. Ebenfalls 2% klagten über etwas unreinere Haut, welche sie aber nicht zum Abbruch der Therapie bewog, lediglich zur Dosisreduktion.
Dr.P.
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