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Wirkungsloser HRT / künstlicher Zyklus

Verfasst: 07 Feb 2018 21:19
von tigerlilian
Sehr geehrter Dr. Peet und Mitwissende,
ich befinde mich gerade an ZT 8 in meinem ersten HRT Zyklus, nehme seit ZT 3 3x1 Progynova und trotzdem nehmen die Anzeichen eines Eisprungs zu, selbst ein LH Urintest ist so gut wie positiv. :(
Wie kann es denn sein, dass mein Körper so scheinbar gänzlich unbeeindruckt weiter macht wie gehabt?
Ich wollte nach 2 erfolglosen Frischtransferen und drei Kryos im natürlichen Zyklus jetzt eigentlich ERA und dann auch Transfers im HRT Zyklus machen, auch um sämtliche natürliche Schwankungen auszuschalten und als möglichen Grund der Negativs zu eliminieren.
Selbst wenn zwar LH nur relativ hoch sein sollte, ohne dass es tatsächlich zu einem Eisprung kommt, schrieben Sie mal hier
Dr. Peet hat geschrieben:Im „künstlichen Zyklus“ (oder HRT Zyklus -von Hormonal-Replacement-Therapy), also unter reiner Östrogenzufuhr besteht das (geringe) Risiko, dass ebenso –bedingt durch den Östrogenspiegel- es zum LH Anstieg kommen könnte. Es gibt Untersuchungen, die nahezulegen scheinen, dass dadurch die Rezeptivität der Schleimhaut beeinflusst wird.
Ein tatsächlicher Eisprung würde meine Pläne natürlich komplett durchkreuzen.

Den nächsten Termin habe ich erst in 6 Tagen, da sollte nur "kontrolliert" werden dass Schleimhaut ok ist und kein Eisprung statt findet, damit mit Progesteron begonnen werden kann.

Könnte man diesen Zyklus noch irgendwie retten oder macht das eh keinen Sinn, da ein Transferzyklus gleich dem ERA Zyklus ablaufen sollte?

Was könnte beim nächsten Versuch helfen, den Zyklus wirklich künstlich zu halten? Mehr Östrogen? Früher Östrogen? Oder doch sogar Downregulation davor?

Danke und Gruß
tigerlilian

Verfasst: 08 Feb 2018 09:42
von Else13
Ist denn da ein Follikel? In meinem Fall war es so, dass sowohl im ERA- Probezyklus als auch im Transferzyklus jeweils ein Follikel gewachsen ist, völlig unbeeindruckt vom Progynova. Den ERA habe ich ja bei Dr. Peet gemacht, niemand hielt es trotz Follikel für nötig, LH zu messen :grübel:

Jedenfalls ist nix gesprungen, ERA hat "rezeptiv" ergeben und im Folgezyklus hat es ja dann geklappt. Wenn das bei dir mit dem LH so ist, würde ich davon ausgehen, dass es dann im Transferzyklus auch so ist (genauso wie bei mir mit dem Follikelwachstum, eben eine Besonderheit) und eine Vergleichbarkeit von ERA- Zyklus und Transferzyklus besteht. Ansonsten wäre sicherlich auch ein LH- Wert interssant, wie hoch der tatsächlich ist!? :?:

Verfasst: 08 Feb 2018 14:07
von tigerlilian
Danke Else,
also der Mittelschmerz ist schon ordentlich und Zervixschleim auch. Ob tatsächlich ein Follikel da ist/war, wird wohl erst der US an ZT 14 zeigen :?:
Ach, so ist das zu verstehen, was ich von Dr. Peet zitierte. Alleine Aufgrund von Östrogen steigt LH, weil der Körper eben denkt, ein paar ordentlich wachsende Follikel produzieren es die dann auch bald springen sollten. In Wirklichkeit ist aber weder FSH noch Follikel da?

@Dr. Peet:
Wäre ein alleinig hoher LH Spiegel Grund, es lieber nochmal in einem neuen HRT Zyklus zu versuchen mit ERA und später Transfer? Oder ist dieser hohe LH Spiegel tatsächlich einfach eine Besonderheit, die dann aber zuverlässig immer auftreten würde und auch nicht zu verhindern ist, auf das Einnistungsfenster aber keinen Einfluss hat?
Könnte man es in einem erneuten HRT Zyklus für ERA folglich auch mit weniger als 3x1 Progynova probieren, solange der Schleimhautaufbau trotzdem gut ist und kein FSH steigt oder gar Follikel zu springen droht?

Danke und Gruß
tigerlilian

Verfasst: 09 Feb 2018 17:14
von Dr.Peet
Hallo,
da offenbar eine LH Ausschüttung (bedingt durch den hohen Östrogenspiegel) stattfindet,. die die Rezeptivität der Schl.haut beeinflussen könnte, würde ich den Zyklus beenden. Um das verläßlich zu vermeiden-in einem nä. Zyklus, müßte zB mit Synarela "gearbeitet" werden. Alternativ kann natürlich ein natürl. Zyklus gefahren werden!
Grüße
Peet

Verfasst: 09 Feb 2018 21:47
von tigerlilian
Vielen Dank schonmal Herr Dr. Peet!

Eigentlich wollte ich mit dem künstlichen Zyklus auch eventuelle andere Unberechenbarkeiten des natürlichen umgehen :(
Bliebe im nächsten Versuch wirklich nur, einen Agonisten oder Antagonisten (ich präferiere eigentlich zweiten) hinzu zu ziehen? Wie lange muss man den dann nehmen im ERA bzw. Transferzyklus?

Meine Hoffnung wäre jetzt eigentlich erstmal gewesen, es nochmal mit weniger Östrogen aber vielleicht ab ZT 1 zu probieren. Ist Progynova nicht auch nur wie eine Minipille, die bereits mit 1/Tag den Eisprung verhindert und mit einer zweiten am Tag zum Schleimhautaufbau reichen könnte?

Danke und Gruß
tigerlilian

Verfasst: 09 Feb 2018 22:28
von Else13
In der Klinik, in der ich zuletzt war, geben sie nur 2 Progynova standardmäßig und steigern nur, wenn bei der ersten Kontrolle die SH-Höhe nicht passt. Kann also reichen.
Ich frage mich, warum man dann nicht LH auch im HRT-Zyklus kontrolliert, wenn das so ausschlaggebend ist? Das war doch jetzt nur ein Zufallsbefund durch Eigeninitiative :?:

Verfasst: 10 Feb 2018 07:01
von PrettyPink
Im Operations Manual von Igenomix wird die Bestimmung des Progesteronwertes im Blut am Tag vor der ersten Progesterongabe empfohlen (<1ng/ml), um einen Eisprung während des ERA-Zyklus sicher auszuschließen. Meine Ärztin hat sicherheitshalber Progesteron, Östrogen und LH bestimmt.

Verfasst: 10 Feb 2018 09:30
von tigerlilian
Guten Morgen zusammen,

Ich habe auch noch nicht verstanden, was das "Problem" mit LH sein soll, schließlich kommt es im natürlichen oder dem zweiten von Igenomix empfohlenen Zyklus, dem modifizierten, ja auch vor.

@Dr. Peet: Können Sie bitte zusätzlich zu meinen obigen Fragen bzgl. Möglichkeiten zur Vermeidung von LH nochmal versuchen uns zu erklären, warum das LH im künstlichen Zyklus ein größeres Problem darstellen könnte? (tritt es nicht reproduzierbar auf und verfälscht dadurch das Ergebnis, tritt es länger und höher auf [meine Tests sind nach wie vor positiv, nur die Eisprungsymptome sind weg] und beeinflusst dadurch die Rezeptivität negativ)

@PrettyPink: Wie war Dein LH Wert dann? Wieviel Östrogen hattest Du genommen?

Danke und Gruß
Ulrike

Verfasst: 14 Feb 2018 14:35
von tigerlilian
Hallo zusammen,
och Mensch, nun war ja heute an ZT 14 endlich die erste Kontrolle. Ein Follikel mit 19x17mm war zu sehen, LH ist 26, Progesteron unter 1 und Östrogen bei 390, Schleimhaut 3-schichtig bei 10mm.
Die Sprechstundenhilfe ruft mich freudig an "Sie haben heute Ovulation, sollen ab Freitag Progesteron nehmen und am Dienstag wird Biopsie gemacht" :argh:

Nach meinem Verständnis macht unter diesen Umständen ERA doch gar keinen Sinn, oder?
Oder wäre es in Ordnung, morgen mit Progesteron zu beginnen und Dienstag Biopsie zu machen?
Angenommen, wir hätten, seit die Ovus positiv sind mal LH geprüft und festgestellt, der ist schon die ganze Zeit so hoch, hätte man dann einen Eisprung ausschließen können?
Wenn mein Körper ohne A(nta)gonisten die Hypophyse nicht abschaltet, wäre wohl doch der modifizierte Zyklus für ERA zu bevorzugen, oder? In dem sollte dann aber gar kein Progesteron zugeführt werden, korrekt? Reicht es dann, zum Ausgleich einer eventuellen Gelbkörperschwäche nach Transfer Progesteron zuzuführen?

Tut mir leid, dass ich jetzt wieder so viele Fragen haben, bin etwas enttäuscht, dass kein Plan aufzugehen scheint :cry:

Danke und Gruß
tigerlilian

Verfasst: 15 Feb 2018 08:07
von Else13
Nach meinem Verständnis müsste dann am Mittwoch die Biopsie gemacht werden, also LH+7. Das würde doch dann super passen: sprungreifer Follikel, passender LH- Wert!? Man könnte ja heute noch kontrollieren, ob der ES wirklich stattgefunden hat.