Hallo Maria!
Eine sehr gute Idee!
Es gibt viel Müll. Das einzige Buch das ich kenne und wirklich hilft ist ein 2002 erschienenes von Martin Spiewak und heißt "Wie weit gehen wir für ein Kind?“ - ich war bei Amazon darauf gestoßen, wo mich schon die Leserkritiken richtig neugierig gemacht haben.
Es gibt auch einen Link zu einer Leseprobe:
www.ungewolltekinderlosigkeit.de -
übrigens findet man da auch Rezensionen und denen ist nichts hinzuzufügen!
Der Autor hat sehr gut recherchiert, immer wieder Ausflüge zu medizinischen Studien, auch Ärztekritisch und die Rolle der Pharmaindustrie - ich schwärme. Überlege schon im Hinterkopf wem ich das mal schenken könnte- denn das würde vielen die Augen öffnen.
Ich habe auch Bücher gelesen wie „Johanna und Olivia“ – aber das ist letztlich ja nur eine Erfolgsgeschichte im Doppelpack und darauf hofft man ja am Anfang aber nach 4 Jahren ist das eher ein „Märchen“ für die, die es nicht geschafft haben.
Mir hat das Buch unendlich geholfen, denn es hat mir zum ersten Mal vor Augen geführt, dass fast genauso viele Paare eine Kinderwunschbehandlung erfolglos abbrechen wie diejenigen, die es schaffen- wer sonst hat das bisher und sollte uns das auch vor Augen führen?!
Die Repro- Mediziner?, die auf einen Enkel hoffenden Großeltern? . Ich glaube das führen wir uns nichtmal als Ehepaar vor Augen, wenn nicht offen darüber gesprochen wird, dass es nicht der jeweils andere aus Mitleid für den Partner tut!
Machen wir uns nicht alle etwas vor, wenn wir uns Mut zureden, wo es nichts mehr zuzureden gibt? Sicherlich ist das auch ein Schutz, sich nicht wirklich mit der Kinderwunschbehandlung und ihren Grenzen auseinanderzusetzen. Der Weg bis zum Aufhören ist sicher für jeden anders und schwer oder weniger schwer- aber viele zeigen, dass man da rauskommt, aber am Tal der Tränen führt der Weg leider nicht vorbei.
Eine Passage aus der Einführung fand ich richtig Klasse : "Häufig sagen Betroffene selbst Familien oder Freunden nicht viel mehr, als "dass es bei uns nicht so einfach geht". Die harte Diagnose Unfruchtbarkeit bekommen sie nicht über die Lippen. Hält die ungewollte Kinderlosigkeit längere Zeit an, sondern sich manche Paare immer mehr ab. Die Unfähigkeit mitzureden, wenn es um Kinder geht, und die Angst vor Verletzungen entfremden sie von bisherigen Freunden, gerade wenn diese alle Nachwuchs haben. Kinder schweißen Freundschaften zusammen, doch zwischn Kinderlosen und Eltern können sie ein Trennungsgrund sein. B. fühlen sich auf Geburtstagsfeiern immer mehr als Außenseiter "Kinder waren das Gesprächsthema Nr. eins, ich stand immer blöd daneben". Nach sieben Jahren erfolgloser Kinderwunschbehandlung haben die B. sich fast ihrem gesamten alten Bekanntenkreis entfremdet. Sie haben sich neue Freunde gesucht- nicht wenige von ihnen sind selbst Betroffene, die sie über das Internet kennengelernt haben,..."
da habe ich mir so gedacht- na wie schön, dass das sogar in Büchern steht... wir sind gar nicht so neben der Spur!